Visualisierung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen
Der Chemiker Panupun Limpachayaporn, Doktorand im Sonderforschungsbereich "Molekulare kardiovaskuläre Bildgebung" (SFB 656 MoBil) der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster (WWU), wurde von der Gesellschaft Deutscher Chemiker und der Deutschen Pharmazeutischen Gesellschaft für seine Forschungsergebnisse zur bildgebenden Darstellung weitverbreiteter Herz-Kreislauf-Erkrankungen wie Herzinfarkt oder Schlaganfall ausgezeichnet. Diese Würdigung seiner Arbeit fand im Rahmen der internationalen Fachtagung "Frontiers in Medicinal Chemistry" statt, bei der in Münster vom 14. bis zum 17. März 2010 mehr als 200 Teilnehmer aktuelle Themen der medizinischen Chemie diskutierten. Panupun Limpachayaporn wurde mit einem von drei mit je 200 Euro dotierten Preisen für das beste wissenschaftliche Poster ausgezeichnet.
Das Ziel seiner Forschungsarbeit ist die selektive Synthese von Markermolekülen ("Tracern") für die bildgebende Darstellung der "Apoptose", des sogenannten programmierten Zelltodes. Nach beispielsweise einem Herzinfarkt bilden Zellen bestimmte Enzyme, sogenannte Caspasen, die ihr eigenes Absterben steuern. Der Doktorand entwickelt Zielmoleküle, die Caspasen erkennen und mit ihnen eine spezifische Bindung eingehen. Diese "Tracer" können mit radioaktiven Isotopen (Fluor-18) markiert werden, wodurch sie als "Laterne" fungieren und so mit dem nuklearmedizinischen Verfahren "Positronen-Emissions-Tomographie" (PET) Caspasen sichtbar machen. Absterbende Zellen, zum Beispiel des menschlichen Herzens, sollen so zukünftig bereits frühzeitig erkannt werden, um Patienten gezielt vorbeugend therapieren zu können.
Die Forschungsarbeiten werden in Kooperation zwischen Instituten verschiedener Fachbereiche durchgeführt. "In unserem Sonderforschungsbereich arbeiten Mediziner, Chemiker, Physiker, Mathematiker und Informatiker interdisziplinär zusammen", erläutert Prof. Dr. Günter Haufe, der die Arbeitsgruppe im Bereich der Organischen Chemie leitet. "Dadurch ist es möglich, besonders hochwertige wissenschaftliche Ergebnisse zu erzielen."
Panupun Limpachayaporn, Jahrgang 1982, hat in seiner Heimat Thailand und in Göttingen Chemie studiert und dort 2009 an der Georg-August-Universität das Diplom abgelegt. Im Rahmen des Förderprogramms der International NRW Graduate School of Chemistry promoviert er seit 2009 an der WWU Münster.