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Münster (upm/kn)
Patricia Göbel, Beauftragte für Gleichstellung an der WWU.<address>© Tim Bohr</address>
Patricia Göbel, Beauftragte für Gleichstellung an der WWU.
© Tim Bohr

Kurzinterview mit Patricia Göbel über ihre Aufgabe als Gleichstellungsbeauftragte

"Familienarbeit braucht mehr Anerkennung"

Die Geologin Dr. Patricia Göbel ist seit Anfang November Beauftragte für Gleichstellung an der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster (WWU). Kathrin Nolte hat mit ihr über ihre neue Aufgabe und das Schwerpunktthema "Familienbewusstsein" gesprochen.

Was hat Sie dazu bewogen, diesen Posten anzunehmen?

Ich habe an dem Programm "Frauen managen Hochschule" teilgenommen. Die Position der Gleichstellungsbeauftragten sehe ich auch als Hochschulmanagement-Aufgabe mit vielen Gestaltungsmöglichkeiten. Außerdem habe ich in meiner beruflichen und wissenschaftlichen Laufbahn sehr viel Unterstützung und Mentoring erfahren. Diese Erfahrungen kann ich nun weitergeben und mich für Chancengleichheit vor dem Hintergrund der Vereinbarkeit von Familie und Beruf einsetzen.

Wird Ihrer Meinung nach genug für die Gleichstellung an der WWU getan?

Es wird sehr viel für die Gleichstellung an der WWU getan. Wenn man sich den Internetauftritt des Gleichstellungsbüros anschaut, sieht man, dass es zahlreiche Programme und Bausteine gibt. Dennoch sind beispielsweise die Promotion und die Postdoc-Phase große Hürden in der Wissenschaftskarriere. Es gibt Probleme wie Befristungen oder die Überstundenkultur. Hier könnte man Mittel, die für die Chancengleichheit gewährt werden, gebündelter einsetzen. Ich möchte außerdem die besondere Situation von Studierenden mit Kind mehr in den Fokus rücken.

Was verbinden Sie mit dem Schwerpunktthema "Familienbewusstsein"?

Familienarbeit und Elternschaft braucht mehr Anerkennung und darf kein Nachteil für die Karriere sein. Ich wünsche mir eine offene, wertschätzende und unterstützende Haltung gegenüber Menschen, die Familie und Beruf beziehungsweise Studium miteinander verbinden möchten oder müssen.

 

Das Interview stammt aus der Universitätszeitung "wissen|leben" Nr. 7, 16. November 2016.

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