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Münster (upm/ja)
Armacell in Münster<address>© Armacell</address>
Armacell in Münster
© Armacell

"Wir freuen uns immer über Bewerber mit Auslandserfahrung"

Interview mit Christof Heimlich, Personalleiter beim Dämmstoffhersteller Armacell

Die Westfälische Wilhelms-Universität Münster (WWU) versteht sich als eine in der Region verankerte und gleichzeitig international ausgerichtete Hochschule – in der Lehre, in der Forschung, unter den Studierenden und in der Verwaltung. Mit dem Schwerpunktthema "Internationalität" zeigen wir anhand von Berichten, Hintergründen, Porträts, Fakten und Interviews, welche Bandbreite das Thema zu bieten hat.

Aus Gesprächen mit Studierenden wissen wir, dass sie sich oft fragen, ob und inwiefern internationale Erfahrungen förderlich für ihre Karrieren sind. In einer Serie beantworten einige Verantwortliche von Personalabteilungen verschiedener Unternehmen aus der Region diese Fragen.

Im zweiten Teil unserer Serie antwortet Christof Heimlich, Personalleiter beim Dämmstoffhersteller Armacell aus Münster:

Was sind in Ihrem Unternehmen die drei wichtigsten Kriterien für die Auswahl Ihrer Mitarbeiter?

  • Fachliche Qualifikation/Methodenkompetenz
  • Persönliches "Matching" zur Unternehmenskultur
  • Bewerbungsmotivation

Im Falle einer Neueinstellung: Wie wichtig sind Ihnen Auslandserfahrungen etwa durch Praktika und ehrenamtliches Engagement in anderen Ländern oder durch ein Auslandssemester?

Unser Claim "Making a Difference around the World" impliziert es bereits: wir sind ein sehr international aufgestelltes Unternehmen. Daher freuen wir uns immer über Bewerber mit Auslandserfahrung. Dies demonstriert uns auch eine gewisse Offenheit und Flexibilität im Hinblick auf die Zusammenarbeit mit Kollegen aus anderen Kulturen.

Womit können Jungakademiker sonst noch punkten bei Ihnen?

Das ist vor allen Dingen die Persönlichkeit. Natürlich ist ein zügiges Studium mit Auslandsaufenthalt und gutem Abschluss wichtig. Aber neben den rein intellektuellen Fähigkeiten machen die persönlichen Eigenschaften den Unterschied. Und die sollten zu Armacell passen. Es hilft, wenn sich die Bewerber selbst darüber bewußt sind, was sie hier wirklich auszeichnet. Grundsätzlich ist das Absolvieren von Praktika bei unterschiedlichen Unternehmen hierfür hilfreich. Und die dadurch hinzugewonnene berufliche Erfahrung bringt auch wiederum bei uns zusätzliche Punkte.

Welchen Stellenwert hat Internationalität (der Mitarbeiter, der wirtschaftlichen Geschäfte und in der Unternehmenskultur) in Ihrem Unternehmen?

Einen sehr hohen: Armacell ist mit 23 Produktionsstandorten in 16 Ländern auf 4 Kontinenten vertreten. In Münster ist der Hauptsitz der Region EMEA. An diesem Standort arbeiten Menschen vieler verschiedener  Nationalitäten; unsere Arbeitssprache ist sehr häufig Englisch. Projektteams sind fast immer international besetzt und im Rahmen der Führungskräfteentwicklung übernehmen Mitarbeiter aus anderen Ländern Führungspositionen in Münster und wechseln Mitarbeiter von Münster ins Ausland. Einige der "Jungakademiker", die wir in Münster rekrutiert haben, arbeiten z.B. heute in den USA oder in China.

Glauben Sie, dass internationale Erfahrungen bei der Auswahl Ihrer Mitarbeiter in Zukunft eine noch größere Rolle spielen werden als bisher – und wie könnten/sollten Hochschulen darauf reagieren?

Die Bedeutung des Themas Interkulturelle Kompetenz wird man erst dann richtig realisieren, wenn man im Ausland gearbeitet hat oder zumindest in einem internationalen Team mitgearbeitet hat. Wichtig sind sicherlich auch in der Praxis erprobte Sprachkenntnisse. Selbst für Mitarbeiter, die aus persönlichen Gründen nicht selbst im Ausland arbeiten möchten, ist ein wichtiger Erfolgsfaktor die Fähigkeit, die eigenen Verhaltensmuster im interkulturellen Kontext zu sehen sowie den kulturellen Hintergrund der Kollegen zu verstehen, mit denen man international kommuniziert und zusammenarbeitet.

Hochschulkooperationen mit dem Ausland, bilinguale Studiengänge und Hilfe bei der Suche nach Unternehmen, bei denen die Studenten ihre Abschlussarbeit in einem internationalen Kontext anfertigen können, wären Möglichkeiten, wie Hochschulen darauf reagieren könnten.

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