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Münster (upm/MPIK/ch)
Montage des XENON1T-Detektors im Reinraum<address>© XENON Collaboration</address>
Montage des XENON1T-Detektors im Reinraum
© XENON Collaboration

Neues Kapitel bei der Suche nach Dunkler Materie

Wissenschaftler weihen einzigartiges Experiment in italienischem Forschungslabor ein

Wissenschaftler gehen davon aus, dass es im Universum fünfmal mehr Dunkle Materie gibt als die uns bekannte sichtbare Materie. Es ist aber unbekannt, woraus diese Dunkle Materie besteht. Heute (11. November) hat ein internationales Wissenschaftlerteam im Gran-Sasso-Untergrundlabor in Italien das XENON1T-Instrument eingeweiht, das bei der Suche nach Dunkler Materie ein neues Kapitel aufschlägt. An dem internationalen Verbund ist auch Prof. Dr. Christian Weinheimer vom Institut für Kernphysik der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster (WWU) beteiligt.

"Die Einweihung findet genau zur Fertigstellung des neuen Instruments statt", sagte Christian Weinheimer, "und wir sind schon dabei, die Funktion der Komponenten zu testen." In Betrieb sei XENON1T dann das Experiment mit dem weltweit empfindlichsten Detektor zur Suche nach der Dunklen Materie.

Die Forscher wollen die Existenz sogenannter WIMPs (Weakly Interacting Massive Particles) beweisen. Diese hypothetisch vorhergesagten Teilchen sind Kandidaten für diejenigen Partikel, aus denen Dunkle Materie bestehen könnte. Der "XENON1T"-Detektor ist wesentlich größer und 100-fach empfindlicher als sein Vorgänger "XENON 100". Er sucht nach Wechselwirkungen der Dunklen Materie mit Atomen des Edelgases Xenon. Die münstersche Gruppe um Christian Weinheimer ist für die Reinheit des Xenons verantwortlich und hat den Reinigungskreislauf und eine einzigartige kryogene Destillationsanlage entwickelt.

 

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