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Münster (upm/ch)
Freuten sich über die Bewilligung durch die DFG: die Antragsteller der neuen Graduiertenschule in der Teilchenphysik mit Rektorin Prof. Dr. Ursula Nelles (4.v.l.) und Prorektor Prof. Dr. Stephan Ludwig (8.v.l.)<address>© WWU / Peter Grewer</address>
Freuten sich über die Bewilligung durch die DFG: die Antragsteller der neuen Graduiertenschule in der Teilchenphysik mit Rektorin Prof. Dr. Ursula Nelles (4.v.l.) und Prorektor Prof. Dr. Stephan Ludwig (8.v.l.)
© WWU / Peter Grewer

Zwischen Theorie und Experiment

Deutsche Forschungsgemeinschaft bewilligt neues Graduiertenkolleg an der WWU in der Teilchenphysik

Dass alle Teilchenphysiker der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster zusammen ein großes Projekt geplant haben, ist eine Premiere. Die aufwendige Vorbereitung ist jetzt von Erfolg gekrönt: Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) bewilligte das gemeinsame Graduiertenkolleg "Starke und schwache Wechselwirkung – von Hadronen zu Dunkler Materie", in dem theoretische und experimentelle Kern-, Teilchen- und Astroteilchenphysiker zusammenarbeiten. Das Projekt wird mit insgesamt 3,4 Millionen Euro für zunächst viereinhalb Jahre gefördert. Insgesamt richtet die DFG 17 neue Graduiertenkollegs ein, wie heute (11. Mai) bekannt wurde.

"Wir freuen uns sehr über die Bewilligung. Wir decken mit dem Graduiertenkolleg ein breites inhaltliches Spektrum ab und verzahnen Theorie und Experiment bei dieser Thematik in bislang nicht da gewesener Weise. Dass die DFG nun grünes Licht gegeben hat, bestätigt die Qualität unseres Konzepts", unterstreicht Experimentalphysiker Prof. Dr. Christian Weinheimer vom Institut für Kernphysik, Sprecher des Graduiertenkollegs. Prof. Dr. Michael Klasen vom Institut für Theoretische Physik, stellvertretender Sprecher, ergänzt: "Auch die Doktorandenausbildung im Graduiertenkolleg wird anspruchsvoller als gewöhnlich. Die Promotionsstudierenden müssen ein breites Interesse für Theorie und Experiment mitbringen und während ihrer Doktorarbeit eine Zeit lang auf dem jeweils anderen Gebiet arbeiten." Die insgesamt elf geförderten Promotionsstellen werden international ausgeschrieben.

"Eine inhaltliche Klammer des Graduiertenkollegs ist die Frage, wie unser Universum entstanden ist. Uns interessierten dabei beispielsweise die Dunkle Materie und die Rolle, die spezielle Teilchen – Quarks und Gluonen – gespielt haben", erklärt Michael Klasen.

Elf Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der WWU arbeiten in dem Graduiertenkolleg zusammen, darunter auch zwei ausgebildete Teilchenphysiker, die nicht am Fachbereich Physik forschen: Prof. Dr. Raimar Wulkenhaar vom Mathematischen Institut und Dr. Raimund Vogl, Leiter des Zentrums für Informationsverarbeitung (ZIV). "Da wir für unsere Projekte sehr komplexe Berechnungen mit modernsten Computermethoden durchführen, sind wir auf Unterstützung des ZIV angewiesen", erklärt Christian Weinheimer. Darüber hinaus sind viele internationale Wissenschaftler eingebunden. Besonders Dr. Korinna Zapp vom Kernforschungszentrum CERN bei Genf sowie Prof. Dr. Steen Hannestad von der Abteilung Physik und Astronomie der Universität Aarhus (Dänemark) werden häufige Gäste sein und bei den Forschungsprojekten sowie dem Ausbildungsprogramm mitwirken.