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Münster (upm/ch)
Dr. Bernd Tenbergen (LWL-Naturkundemuseum), Dr. Sigrun Richter (DB Bahn Westfalenbus), Dr. Barbara Rüschoff-Thale (LWL), Prorektorin Dr. Marianne Ravenstein, Dr. Wilhelm Bauhus und Dr. Patricia Göbel (v. l. n. r.) vor dem &quot;Expeditionsbus&quot;<address>© WWU - Leßmann</address>
Dr. Bernd Tenbergen (LWL-Naturkundemuseum), Dr. Sigrun Richter (DB Bahn Westfalenbus), Dr. Barbara Rüschoff-Thale (LWL), Prorektorin Dr. Marianne Ravenstein, Dr. Wilhelm Bauhus und Dr. Patricia Göbel (v. l. n. r.) vor dem "Expeditionsbus"
© WWU - Leßmann

Entdeckungsreise vor die Haustür

Universität Münster stellt Jahresprogramm der Expedition Münsterland vor

Bei einer Expedition begeben sich die Teilnehmer auf oft unbekanntes Terrain. Sie erforschen zum Beispiel kaum bekannte Tierarten oder wenig zugängliche Landstriche am anderen Ende der Welt. Dass es Neues und Wissenswertes auch vor der eigenen Haustür zu entdecken gibt, will die "Expedition Münsterland" beweisen, zu der die Westfälische Wilhelms-Universität Münster (WWU) einlädt. Am Montag, 28. März, startete das Programm der kommenden zwei Jahre mit einer Konferenz im Museum für Naturkunde des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL-Museum für Naturkunde) in Münster.

Die Expedition Münsterland, ein Projekt der Arbeitsstelle Forschungstransfer (AFO) der WWU, wirft neues Licht auf zum Teil längst vergessene Orte und Einrichtungen im Münsterland. Dabei stellen Wissenschaftler spannende Forschungsergebnisse vor Ort vor. Wichtig dabei ist der Dialog mit lokalen Partnern und den Menschen, die im Münsterland leben: "Wir brauchen die Kooperation der Gemeinden, Kommunen und Kreise, sind auf das Wissen der Bevölkerung angewiesen und zählen bei der Realisierung der Expedition Münsterland auf die Heimatvereine", betonte Dr. Marianne Ravenstein, WWU-Prorektorin für Lehre, Studienreform und studentische Angelegenheiten, in ihrem Grußwort im Planetarium des Museums.

Mithilfe der Menschen aus der Region sei inzwischen eine Liste mit mehr als 100 zum Teil unbekannten Wissenschaftsorten im Münsterland entstanden, berichtete die Prorektorin. Die Resonanz auf die ersten fünf Veranstaltungen im vergangenen Jahr - darunter eine Ausstellung über den Ramsdorfer Meteoriten - sei mit mehr als 2000 Besuchern sehr positiv gewesen. Auch Studierende hätten sich "erfreulich oft" beteiligt. Zudem habe die Expedition auch für die Forschung neue Impulse geliefert. So seien neue Projekte am Institut für Geographie, am Institut für Analytische Chemie und am Institut für Geophysik der WWU entstanden.

Neben Prorektorin Ravenstein begrüßte Dr. Barbara Rüschoff-Thale, Kulturdezernentin des LWL, die Gäste. Privatdozentin Dr. Patricia Göbel stellte ein Forschungsprojekt des Instituts für Geologie und Paläontologie der WWU zu Quellen im Münsterland vor. Dr. Wilhelm Bauhus, Leiter der AFO, berichtete über die Erfahrungen im vergangenen Jahr und gab einen Ausblick auf das Expeditionsprogramm der Jahre 2011 und 2012. Auf der Liste stehen unter anderem das ehemalige Munitionsdepot in Saerbeck und die Bever in Ostbevern. Ersteres soll zu einem Bioenergiepark umgewandelt werden und die Eigenversorgung der Kommune auf der Grundlage von nachwachsenden Rohstoffen und regenerativen Energien sichern. An der Bever geht es um die Frage, ob Biber und Otter dort in Zukunft wieder heimisch werden. Nach der Einführung diskutierten die rund 150 Konferenzteilnehmer in sechs Foren verschiedene Themen der Expedition Münsterland und sammelten neue Ideen.

Auch der Fachbereich Design der Fachhochschule Münster und der Landschaftsverband Westfalen-Lippe sind als Kooperationspartner der WWU an der Expedition Münsterland beteiligt. Vereine und Firmen aus der Region unterstützen das Projekt.

 

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