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Münster (upm/nor)
Die WWU zeichnete sechs Absolventinnen und Absolventen mit einem Dissertationspreis aus. Zudem wurden der Lehr- und Studierendenpreis vergeben.<address>© WWU / Peter Grewer</address>
Die WWU zeichnete sechs Absolventinnen und Absolventen mit einem Dissertationspreis aus. Zudem wurden der Lehr- und Studierendenpreis vergeben.
© WWU / Peter Grewer

"Sie dürfen auch 2014 Kreativität und Engagement erwarten"

Neujahrsempfang im Zeichen des Exzellenzclusters "Cells in Motion" / Verleihung zahlreicher Universitätspreise

Ein "Erlebnis mit allen Sinnen" versprach Prof. Dr. Ursula Nelles zu Beginn des Neujahrsempfangs am heutigen Freitag, 10. Januar. Und spätestens, nachdem die rund 400 Gäste zwei Stunden später Blutwurst im Schlafrock, Rote-Beete-Blutlache und herzhafte Gehirnmuffins genossen hatten, wussten sie: Die Rektorin der Universität hatte nicht zu viel versprochen. Der Empfang im Schloss zu Münster stand in diesem Jahr von Beginn bis zum Ende ganz im Zeichen der Lebenswissenschaften, vor allem des Exzellenzclusters "Cells in Motion". Einen ersten Eindruck bekamen die Gäste schon im Foyer des Schlosses - über ihnen hatten die Cluster-Experten für besondere Arten der Bildgebung Zellen in Bewegung mit Lasertechnik auf eine Folie projiziert.

Im laufenden Jahr, betonte Ursula Nelles in ihrer Ansprache, wird sich die Universität mit der nächsten "Bugwelle" des doppelten nordrhein-westfälischen Abiturjahrgangs genauso intensiv beschäftigen wie beispielsweise mit der Begleitung des geplanten nordrhein-westfälischen Hochschulzukunftsgesetzes, mit zahlreichen Baumaßnahmen und der Eröffnung des "Explorado Abenteuer-Campus" für Kinder und Jugendliche. "Sie dürfen auch 2014 Kreativität und Engagement von uns erwarten", ergänzte die Rektorin.

Das bewies gleich im Anschluss an die Neujahrsrede auch der elfköpfige Chor "Simple Voices" unter der Leitung von Prof. Dr. Michael Schäfers, einem der Cluster-Sprecher. Die sieben Damen und vier Herren boten den Gästen mit Klavierbegleitung einen musikalischen Ausflug in die 30er Jahre.

Mit besonderem Herzklopfen hatten die Organisatoren in diesem Jahr der Verleihung der Universitätspreise entgegengefiebert. Denn zwei der zu Ehrenden hielten sich während des Neujahrsempfangs jenseits des Atlantiks auf - in New York und Toronto. Der (Skype-) Technik war es zu verdanken, dass die Geehrten per Liveschaltung zumindest für einige Minuten am Bildschirm an der Feier teilnehmen konnten.

Die Universitätspreise 2013 im Überblick:

Den mit 30.000 Euro dotierten Lehrpreis 2013 der Westfälischen Wilhelms-Universität (WWU) erhielt das Team von Prof. Dr. Kornelia Möller und Cornelia Sunder vom Seminar für Didaktik des Sachunterrichts sowie Prof. Dr. Manfred Holodynski, Christina Hellermann und Bernadette Gold vom Institut für Psychologie in Bildung und Erziehung. Damit würdigt die Universität Münster das innovative Lehrprojekt "Videobasierte Unterrichtsanalyse" für die gelungene Verknüpfung von Theorie und Praxis in der Lehramtsausbildung im Grundschulbereich. Zu dem Projekt gehört auch ein Videoportal für die Lehrerbildung mit professionell aufbereiteten Unterrichtsvideos. Das Projekt basiert auf einem erfolgreich evaluierten Seminarkonzept zur Integration von theoriegeleiteter Praxis in die universitäre Lehramtsausbildung im Grundschulbereich. Durch das innovative Lehrprojekt wird das Profil der Lehramtsausbildung an der WWU gestärkt.

Der Gleichstellungspreis 2013 wurde geteilt und ging an zwei Projekte: "VUM – Von Und Miteinander" und "Aufstiegskompetenz für Juristinnen". Mit diesem Preis, der mit 20.000 Euro (jeweils 10.000 Euro pro Projekt) dotiert ist, zeichnet die WWU hervorragende Projekte und Maßnahmen zur Förderung der Gleichstellung von Frauen und Männern aus.

Durch das Projekt "VUM" sollen weibliche Promovierende in Kooperation mit dem Graduate Centre in kollegialer Fallberatung ausgebildet werden, um ihr Wissen später an andere Promovierende weiterzugeben. Ziel ist die gegenseitige Unterstützung der Promovierenden auf Augenhöhe. Weiblichen Promovierenden aller Fachbereiche, insbesondere auch denjenigen, die nicht in einer Graduate School vernetzt sind, wird damit die Möglichkeit gegeben, Schwierigkeiten systematisch zu analysieren und Lösungen zu finden. Das Angebot richtet sich an weibliche Promovierende aller Fachrichtungen. Initiiert wurde das Projekt von Dr. Elisabeth Paus vom Zentrum für Hochschullehre der WWU.

Das Projekt "Aufstiegskompetenz für Juristinnen/Coaching-Programm für Doktorandinnen und Habilitandinnen der Rechtswissenschaftlichen Fakultät" soll die Aufstiegskompetenzen des weiblichen wissenschaftlichen Nachwuchses der Rechtswissenschaftlichen Fakultät stärken. In Zukunft wird es deshalb mehrmals im Jahr Gruppen- und Einzelcoachings für Doktorandinnen und Habilitandinnen sowie Gruppencoachings für Studentinnen geben. Stellvertretend für das Team nehmen Prof. Dr. Frauke Wedemann und Cornelia Jäger den Preis entgegen.

Zudem wurde beim Neujahrsempfang eine einmalige Auszeichnung vergeben: In Gedenken an die Unternehmerin Sibylle Hahne, die sich mit ihrer Stiftung intensiv für die Universität Münster engagierte, verlieh Wolfgang Wuthold, Vorstandsvorsitzender der Sibylle-Hahne-Stiftung, den Sibylle-Hahne-Gedächtnis-Preis an die Jugendakademie der Musikhochschule Münster und der Westfälischen Schule für Musik der Stadt Münster. Der Preis ist mit 20.000 Euro dotiert. Mit der Jugendakademie werden musikalisch hochbegabte Kinder und Jugendliche zwischen acht und 18 Jahren gefördert. Jasper Sitte, Marie Westhues und Charlotte Hahn standen stellvertretend für die Jugendakademie auf der Bühne - die Gäste waren begeistert.

Ferner ernannte die Universität Münster Wolfram Kuschke zum Ehrenbotschafter der WWU. Als Alumnus der Universität Münster ist er seit langer Zeit ein aktives Mitglied des Fördervereins des Instituts für Politikwissenschaft. Durch den stetigen Kontakt mit den dortigen Lehrbeauftragten, Professorinnen und Professoren hat Wolfram Kuschke den Kontakt zu seiner Alma Mater immer in besonderem Maße gepflegt und sich in der Nachwuchsförderung engagiert. Seine beruflichen Stationen sowie sein derzeitiges ehrenamtliches Engagement spiegeln in hohem Maße seine Expertise auf europäischer Ebene wider.

Die WWU zeichnete zudem sechs Absolventinnen und Absolventen mit einem Dissertationspreis aus (Dotierung: jeweils 7500 Euro):

Theologische Fakultäten: Dr. Christoph Tobias Nooke (Thema der Dissertation: "Gottlieb Jakob Planck (1751-1833). Grundfragen protestantischer Theologie um 1800.")

Rechtswissenschaftliche Fakultät: Dr. Kristina-Maria Kanz ("Medienkonsum und Delinquenz")

Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät: Dr. Michael Goedde-Menke ("The Impact of Economic and Financial Literacy on Individual Decision Making – Knowledge Acquisition and Application in Different Contexts.")

Medizinische Fakultät: Dr. Friederike Steinbrink ("Cognitive impairment in HIV infection is associated with MRI and CSF pattern of neurodegeneration.")

Philosophische Fakultät: Dr. Nina Hogrebe ("Bildungsfinanzierung und Bildungsgerechtigkeit – Der Sozialraum als Indikator für eine bedarfsgerechte Finanzierung von Kindertageseinrichtungen?")

Mathematisch-Naturwissenschaftliche Fakultät: Dr. Tobias Sikosek ("The resolution of adaptive conflicts in protein evolution through shifts in thermodynamic stability and gene duplication.")

Der Studierendenpreis für außergewöhnliches studentisches Engagement, dotiert mit 7500 Euro, ging an die Studierendeninitiative ERASMUS Münster e.V., vertreten durch den 1. Vorsitzenden Fabian Lüdtke und Ronja Niewald als 2. Vorsitzende. Der Verein engagiert sich als studentische Initiative für Austauschstudierende, die für ein oder zwei Semester an die Universität Münster kommen. Das studentische Freiwilligenteam, das sich im Frühjahr 2012 in einem gemeinnützigen Verein zusammengeschlossen hat, macht sich in vielfältiger Weise um die Betreuung und Integration der internationalen Studierenden verdient. Das Team gestaltet und entwickelt ein umfangreiches Semesterprogramm, das in Abstimmung mit dem Exchange Student Service des International Office angeboten wird. Außerdem führt der Verein ERASMUS e.V. eigenständig und mit großem persönlichen Engagement der Studierenden verschiedene Angebote für Austauschstudierende durch.

 

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