Bibelwissenschaftlerin referiert über Versklavung im römischen Reich
Die Bibelwissenschaftlerin Bernadette Brooten, emeritierte Professorin an der Brandeis University im US-Bundesstaat Massachusetts, hält die diesjährige Franz-Delitzsch-Vorlesung. Am 10. November (Montag) wird sie zum Thema „Versklavung im Judentum und Christentum im römischen Reich (1.–4. Jahrhundert)“ sprechen. Die öffentliche Vorlesung beginnt um 18 Uhr im Hörsaal H2 (Hörsaalgebäude, Schlossplatz 46). Der Vortrag wird organisiert von der Franz-Delitzsch-Gesellschaft und dem Institutum Judaicum Delitzschianum (IJD).
Das Thema Sklaverei spielt in Bernadette Brootens Forschung eine entscheidende Rolle; die Wissenschaftlerin setzt sich dabei für die interdisziplinäre Aufarbeitung der Geschichte von Diskriminierung in antiker und moderner Sklaverei ein. Zudem trug sie maßgeblich zur Erforschung der Lebenswelt von Frauen im antiken Judentum und Christentum bei, unter anderem durch ein Buch über Funktionsträgerinnen in antiken Synagogen und ihre wegweisende Arbeit zu „Junia … hervorragend unter den Aposteln“ (Röm 16,7).
Für die Franz-Delitzsch-Vorlesung werden jedes Jahr Gelehrte eingeladen, die sich mit der Erforschung und Vermittlung von Geschichte, Literatur, Theologie und Philosophie des Judentums oder mit Beiträgen zur Beziehung von Christen und Juden wissenschaftlich hervorgetan haben. Das IJD ist ein Institut der evangelisch-theologischen Fakultät mit Forschungsschwerpunkten im antiken Judentum und in christlich-jüdischen Beziehungen.