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Münster (upm/ch).
Blick auf das Beachvolleyballfeld des Hochschulsports. Am linken Rand des Spielfelds steht Lara Barlag an einem geöffneten Kühlschrank. Sie blickt hinein und greift in den Kühlschrank.<address>© Uni MS - Christina Hoppenbrock</address>
Lara Barlag prüft, ob die bestellten Getränke für ein Beachvolleyballturnier eingeräumt sind.
© Uni MS - Christina Hoppenbrock

„Außeneinsatz“ 2025, Teil 11: Jeden Tag mindestens 8.000 Schritte

Lara Barlag macht eine Ausbildung zur Veranstaltungskauffrau beim Hochschulsport

Logo "Außeneinsatz"<address>© Uni MS - Linus Peikenkamp</address>
© Uni MS - Linus Peikenkamp
Auch in den Semesterferien gibt es an der Universität Münster allerhand zu tun. Die Redakteurinnen und Redakteure der Stabsstelle Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit nutzen die vorlesungsfreie Zeit, um das eigene Büro zu verlassen und im Außeneinsatz Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Universität bei ihrer Arbeit zu begleiten, die buchstäblich unterwegs sind.

Es ist ein Freitagvormittag im September, und Lara Barlag hat Dienst im „Campus Café“ des Hochschulsports. Gegen 10 Uhr unterbricht sie ihre Arbeit und huscht hinaus, vorbei am Sportplatz und hinüber zu den Beachvolleyballplätzen. Dort bietet sich ein unerwartetes Bild: Mitten im Freien am Rand des Spielfelds steht ein großer Kühlschrank. Er ist bestückt mit Getränken für ein privates Turnier, das ein großes Unternehmen aus Münster am Freitagnachmittag für seine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auf der Anlage des Hochschulsports ausrichten wird. Die Sportwarte haben den Kühlschrank auf Wunsch des Kunden für den heutigen Tag bereitgestellt. Lara prüft, ob das Team des Campus-Cafés alle bestellten Getränke eingeräumt hat. Perfekt: alles vollständig. Die angehende Veranstaltungskauffrau kehrt zurück ins Café.

Einmal in der Woche steht Lara im Campus-Café am Horstmarer Landweg hinter der Theke. Ansonsten arbeitet sie in einem Büro in der ersten Etage am Leonardo-Campus 11. Die 20-Jährige wohnt in Rheine und ist im zweiten Lehrjahr ihrer Ausbildung beim Hochschulsport. Unter anderem ist sie zuständig für die Organisation des Cafébetriebs. Sie koordiniert beispielsweise die Einsatzpläne für die gut 30 studentischen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und kümmert sich um die Bestellungen. Dafür schaut sie mindestens einmal pro Tag im Café vorbei, hinzu kommen regelmäßig Events auf dem Campus, die sie plant und begleitet. „Es gibt keinen Tag, an dem ich von der Arbeit komme und nicht mindestens 8.000 Schritte gemacht habe“, sagt Lara zufrieden.

Heute ist es im Café vergleichsweise ruhig, weil noch Semesterferien sind. Daher sind nur zwei Mitarbeiterinnen im Dienst. Während Lara vorne an der Theke bedient, schmiert Psychologiestudentin Sarah nebenan in der Küche „Kuluris“ für das Beachvolleyballturnier. Diese belegten Bagels sind die Spezialität des Campus Cafés. Während Lara einen Cappuccino brüht, steckt ihre Kollegin den Kopf durch den Türrahmen: „110 Kuluris, hast du gesagt, oder?“ „Jeweils 55 mit Humus und mit Tomate-Mozzarella“, bekräftigt Lara. Sie hat den Überblick. Im Auftrag von Angehörigen der Universität Münster sowie für externe Kunden, die Räume oder Sportflächen des Hochschulsports anmieten, kümmert sie sich unter anderem darum, dass die bestellten Getränke und Speisen und die gewünschten Räume mit der richtigen Ausstattung zur Verfügung stehen.

Lara Barlag steht an der Kaffeemaschine im Campus Café<address>© Uni MS - Christina Hoppenbrock</address>
Die angehende Veranstaltungskauffrau an der Kaffeemaschine im Campus Café
© Uni MS - Christina Hoppenbrock
Es ist 10.40 Uhr, die Schlange an der Theke wird länger. Die Kaffeemaschine brummt und zischt, wenn Lara das gewünschte Heißgetränkt zubereitet und den Milchschaum aufschlägt. Zur Geräuschkulisse gehören auch ein Klopfen, wenn sie den Prütt vom Siebträger schlägt, und ein Murmeln im Hintergrund – viele Studierende lernen im Café und tauschen sich in kleinen Gruppen aus. Um 11.10 Uhr kommt Sarah zur Unterstützung nach vorn und nimmt die Bestellungen auf, während Lara die Kaffeewünsche abarbeitet. Wie am Fließband kommen die Arbeitsaufträge jetzt aus dem Bondrucker – trotz der Semesterferien. Noch bis zwölf Uhr dauert Laras Café-Schicht, danach geht es für sie im Büro weiter.

Szenenwechsel, ein Montag. Lara sitzt vor ihrem Rechner. Sie ist auf dem Sprung und will prüfen, ob die von ihr bestellten Getränke schon eingetroffen sind. Ihr Weg führt aus dem Büro, die Treppe runter, raus aus dem Gebäude, nach links und südlich am Leo-Campus entlang Richtung Sportzentrum. Einige Minuten später ist sie im Campus Café, schaut dort kurz nach dem Rechten und verlässt es durch den Hinterausgang. Noch ein kurzes Stück über die Wiese hinter dem Sportzentrum, dann steht sie vor einem Container, der mit Getränkekisten und -kartons bepackt ist, von Cola bis Hafermilch. Ein prüfender Blick. Leider sind die bestellten Getränke noch nicht da. „Dann komme ich später noch einmal wieder“, sagt Lara.

Lara Barlag in einem Flur. Sie schiebt einen Wagen mit blau gepolsterten Bürostühlen.<address>© Uni MS - Christina Hoppenbrock</address>
Lara Barlag kümmert sich für eine Tagung um die passende Bestuhlung im Seminarraum.
© Uni MS - Christina Hoppenbrock
In der Zwischenzeit hat sie anderes zu tun. Morgen findet in einigen Räumen des Sportzentrums eine interne Tagung der Uni-Finanzbuchhaltung mit rund 70 Personen statt. Im Schulungsraum 5 im Erdgeschoss reicht die Bestuhlung dafür nicht aus. Lara geht die Treppe hinauf in den ersten Stock: In Raum 102 stehen mit Stuhlstapeln beladene Transportwagen. Die Auszubildende schiebt zwei Wagen nacheinander in den Fahrstuhl und bringt sie nach unten in den Schulungsraum. Dann läuft sie wieder nach draußen über die Wiese und schleppt aus einem Container, der als Seminarraum genutzt wird, weitere Stühle herüber. Ihre Kollegin Nele, Auszubildende zur Sport- und Fitnesskauffrau, unterbricht ihre Arbeit am Empfang des Sportzentrums und hilft. „Ich brauche für morgen noch einen Zettel mit der Aufschrift ,Geschlossene Gesellschaft‘ für den Seminarcontainer. Kannst du mir den ausdrucken?“, bittet Lara. Dann huscht sie noch einmal ins Café und holt einen Ordner hinter der Theke hervor. Er enthält die Stundenzettel der Belegschaft; Lara kümmert sich darum, dass alle Stunden für die Abrechnung erfasst werden. Mit dem Ordner unter dem Arm macht sie sich auf den Weg zurück ins Büro.

Mit ihrer Ausbildung an der Universität Münster ist Lara glücklich. „Ich darf Verantwortung übernehmen und selbstständig arbeiten; die Arbeit ist spannend und vielseitig“, unterstreicht sie. Auch bei großen Veranstaltungen wie dem Leonardo-Campus-Run und der Hochschulsportschau ist sie Teil des Organisationsteams. Damit kommt sie von der Größenordnung her dem näher, was sie später beruflich machen möchte: „Konzert- und Tourneeplanung, das ist mein Traum.“

Autorin: Christina Hoppenbrock

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