
„Außeneinsatz“ 2025, Teil 11: Jeden Tag mindestens 8.000 Schritte
Es ist ein Freitagvormittag im September, und Lara Barlag hat Dienst im „Campus Café“ des Hochschulsports. Gegen 10 Uhr unterbricht sie ihre Arbeit und huscht hinaus, vorbei am Sportplatz und hinüber zu den Beachvolleyballplätzen. Dort bietet sich ein unerwartetes Bild: Mitten im Freien am Rand des Spielfelds steht ein großer Kühlschrank. Er ist bestückt mit Getränken für ein privates Turnier, das ein großes Unternehmen aus Münster am Freitagnachmittag für seine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auf der Anlage des Hochschulsports ausrichten wird. Die Sportwarte haben den Kühlschrank auf Wunsch des Kunden für den heutigen Tag bereitgestellt. Lara prüft, ob das Team des Campus-Cafés alle bestellten Getränke eingeräumt hat. Perfekt: alles vollständig. Die angehende Veranstaltungskauffrau kehrt zurück ins Café.
Einmal in der Woche steht Lara im Campus-Café am Horstmarer Landweg hinter der Theke. Ansonsten arbeitet sie in einem Büro in der ersten Etage am Leonardo-Campus 11. Die 20-Jährige wohnt in Rheine und ist im zweiten Lehrjahr ihrer Ausbildung beim Hochschulsport. Unter anderem ist sie zuständig für die Organisation des Cafébetriebs. Sie koordiniert beispielsweise die Einsatzpläne für die gut 30 studentischen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und kümmert sich um die Bestellungen. Dafür schaut sie mindestens einmal pro Tag im Café vorbei, hinzu kommen regelmäßig Events auf dem Campus, die sie plant und begleitet. „Es gibt keinen Tag, an dem ich von der Arbeit komme und nicht mindestens 8.000 Schritte gemacht habe“, sagt Lara zufrieden.
Heute ist es im Café vergleichsweise ruhig, weil noch Semesterferien sind. Daher sind nur zwei Mitarbeiterinnen im Dienst. Während Lara vorne an der Theke bedient, schmiert Psychologiestudentin Sarah nebenan in der Küche „Kuluris“ für das Beachvolleyballturnier. Diese belegten Bagels sind die Spezialität des Campus Cafés. Während Lara einen Cappuccino brüht, steckt ihre Kollegin den Kopf durch den Türrahmen: „110 Kuluris, hast du gesagt, oder?“ „Jeweils 55 mit Humus und mit Tomate-Mozzarella“, bekräftigt Lara. Sie hat den Überblick. Im Auftrag von Angehörigen der Universität Münster sowie für externe Kunden, die Räume oder Sportflächen des Hochschulsports anmieten, kümmert sie sich unter anderem darum, dass die bestellten Getränke und Speisen und die gewünschten Räume mit der richtigen Ausstattung zur Verfügung stehen.
Szenenwechsel, ein Montag. Lara sitzt vor ihrem Rechner. Sie ist auf dem Sprung und will prüfen, ob die von ihr bestellten Getränke schon eingetroffen sind. Ihr Weg führt aus dem Büro, die Treppe runter, raus aus dem Gebäude, nach links und südlich am Leo-Campus entlang Richtung Sportzentrum. Einige Minuten später ist sie im Campus Café, schaut dort kurz nach dem Rechten und verlässt es durch den Hinterausgang. Noch ein kurzes Stück über die Wiese hinter dem Sportzentrum, dann steht sie vor einem Container, der mit Getränkekisten und -kartons bepackt ist, von Cola bis Hafermilch. Ein prüfender Blick. Leider sind die bestellten Getränke noch nicht da. „Dann komme ich später noch einmal wieder“, sagt Lara.
Mit ihrer Ausbildung an der Universität Münster ist Lara glücklich. „Ich darf Verantwortung übernehmen und selbstständig arbeiten; die Arbeit ist spannend und vielseitig“, unterstreicht sie. Auch bei großen Veranstaltungen wie dem Leonardo-Campus-Run und der Hochschulsportschau ist sie Teil des Organisationsteams. Damit kommt sie von der Größenordnung her dem näher, was sie später beruflich machen möchte: „Konzert- und Tourneeplanung, das ist mein Traum.“
Autorin: Christina Hoppenbrock