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Münster (upm/jh).
Im „Uni-Glossar“ erläutern die Redakteurinnen und Redakteure der Stabsstelle Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit Begriffe aus der Hochschulwelt.<address>© Uni MS - Linus Peikenkamp</address>
Im „Uni-Glossar“ erläutern die Redakteurinnen und Redakteure der Stabsstelle Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit Begriffe aus der Hochschulwelt.
© Uni MS - Linus Peikenkamp

Uni-Glossar: das Semester

Begriffe aus dem Hochschulkosmos kurz erklärt – Serie der Unizeitung wissen|leben

Es ist nicht nur eine schlichte Zeiteinheit, sondern Taktgeber für die gesamte Organisation von Studium und Lehre: das Semester. Der Begriff beschreibt die sechsmonatige Zeitspanne zur Unterteilung des Studienjahres und stammt aus dem Lateinischen, genauer von „semestris“, was sich aus „sex“ (sechs) und „mensis“ (Monat) zusammensetzt. An den meisten deutschen Hochschulen geht das Wintersemester vom 1. Oktober bis 31. März, das Sommersemester vom 1. April bis 30. September. Im internationalen Vergleich beginnt das akademische Jahr häufig schon im September, mancherorts sind, wie in den USA, auch Trimester- oder Quarter-Systeme verbreitet. Obwohl im Sprachgebrauch oft synonym verwendet, sind ein Semester und die Vorlesungszeit nicht deckungsgleich.

Seine Wurzeln hat das Semester im 15. Jahrhundert. Um Unterricht und Prüfungen besser planen und organisieren zu können, wurde das akademische Jahr an den mittelalterlichen Universitäten Europas erstmals in zwei Hälften geteilt. Diese Struktur orientierte sich auch an den landwirtschaftlichen Jahreszeiten. Die Sommermonate waren oft für die Arbeit auf dem Feld reserviert, während die Wintermonate für das Studium genutzt wurden. In der Neuzeit entwickelte sich das Semester schließlich zu einer festen organisatorischen Einheit des Hochschulwesens.

In Münster hat es die Einteilung in Sommer- und Wintersemester seit Vorlesungsbeginn im Wintersemester 1773/74 nahezu durchgehend gegeben. Ausnahme ist die Anfangszeit des Zweiten Weltkriegs, für die das Ministerium Trimester anordnete. In Münster waren es ab Herbst 1939 insgesamt fünf; im Sommer 1941 wurde wieder auf Semester umgestellt. Bedingt durch das Kriegsende fand das Sommersemester 1945 faktisch nicht statt. Somit ist das Sommersemester 2025 rechnerisch das 500. Semester in der Geschichte der Universität Münster – die fünf Trimester müssen dabei hinzugezählt werden.

Autorin: Julia Harth

Dieser Artikel stammt aus der Unizeitung wissen|leben Nr. 5, 16. Juli 2025.

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