
Maximilian Steinbeis ist Ehrendoktor der Rechtswissenschaftlichen Fakultät
Die Rechtswissenschaftliche Fakultät der Universität Münster hat dem Juristen und Journalisten Maximilian Steinbeis die Ehrendoktorwürde verliehen. Mit einem Festakt würdigte der Fachbereich die „außergewöhnlichen Verdienste“ des Berliners um den Schutz der Verfassung, die Etablierung einer zeitgemäßen rechtswissenschaftlichen Wissenschaftskommunikation und die Sichtbarkeit der deutschen Rechtswissenschaft im Ausland. Dies erreicht Maximilian Steinbeis vor allem durch sein 2009 gegründetes „Verfassungsblog“, dem er bis heute als Chefredakteur vorsteht und das „zu einem Schaufenster der deutschen Rechtswissenschaft geworden“ geworden sei, betonte Dr. Oliver Lepsius, Professor für öffentliches Recht und Verfassungstheorie an der Universität Münster und Laudator während der Verleihung am Dienstagabend. „Maximilian Steinbeis gebührt die Anerkennung der freiheitlichen Rechtswissenschaft für seinen herausragenden Einsatz zum Schutz rechtsstaatlicher Errungenschaften.“
1970 in München geboren, legte Maximilian Steinbeis in der bayrischen Landeshauptstadt das erste und zweite juristische Staatsexamen ab. Überlegungen, zu promovieren, verwarf er und wandte sich dem Journalismus zu: Er war Gerichtsberichterstatter und später rund zehn Jahre für das „Handelsblatt“ tätig, ehe er das „Verfassungsblog“ gründete. Die zeitkritischen und pointierten Beiträge der wissenschaftlichen Publikations- und Debattenplattform bieten laut Oliver Lepsius eine fundierte Informationsmöglichkeit der breiten Öffentlichkeit und werden darüber hinaus sowohl von klassischen Leitmedien als auch Gerichten wie dem Bundesverfassungsgericht rezipiert.
Maximilian Steinbeis kommentiert aber nicht nur das, was in den rechtsstaatlichen Organen passiert, er tritt auch mit debattenprägenden Beiträgen hervor. So stieß der Journalist durch seinen 2019 in der Süddeutschen Zeitung veröffentlichten Text „Ein Volkskanzler“ eine Debatte um einen wirksameren Schutz des Bundesverfassungsgerichts für den Fall einer autoritär-populistischen Regierungsübernahme an. Eine Folge dieser publizistischen Arbeit war die Verabschiedung eines Gesetzes durch den Bundestag im Dezember 2024, das das Bundesverfassungsgericht widerstandsfähiger macht. Damit kommt zu Maximilian Steinbeis’ Verdiensten um die öffentliche Sichtbarkeit der Rechtswissenschaft auch ein wichtiges Verdienst um die Verteidigung des Rechtsstaats hinzu.