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Münster (upm).
Auf dem Bild ist die Nike-Figur auf dem Schlossturm vor bewölktem Himmel zu sehen, rechts daneben der Schriftzug Uni-Glossar.<address>© Uni MS - Linus Peikenkamp</address>
Im „Uni-Glossar“ erläutern die Redakteurinnen und Redakteure der Stabsstelle Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit Begriffe aus der Hochschulwelt.
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Uni-Glossar: die Monografie

Begriffe aus dem Hochschulkosmos kurz erklärt – Serie der Unizeitung wissen|leben

Eine Monografie ist eine in sich geschlossene wissenschaftliche Abhandlung über ein bestimmtes Thema, die als Buch oder E-Book veröffentlicht wird. In der Regel wird sie von einer Autorin oder einem Autor verfasst, manche Monografien haben aber auch mehrere Urheber. Die Monografie erscheint selbstständig, ist also nicht Teil eines anderen Werks wie etwa ein Beitrag in einer Anthologie (Sammlung ausgewählter Texte) oder Fachzeitschrift. Sofern es in der Fachwelt einen Konsens über die wissenschaftliche Bedeutung einer Monografie gibt, gilt sie als Standardwerk. Die darin enthaltenen Thesen oder Denkrichtungen sind somit unverzichtbare Referenzpunkte zum jeweiligen Thema. Beispiele von der Universität Münster sind etwa „Die Kultur der Ambiguität“ des Arabisten Prof. Dr. Thomas Bauer von 2011 oder die 2017 erschienene Biografie „Maria Theresia. Die Kaiserin in ihrer Zeit“ der Historikerin Prof. Dr. Barbara Stollberg-Rilinger.

Vor allem in den Geisteswissenschaften hat die Monografie einen hohen Stellenwert. Dies spiegelt sich auch in der Universitäts- und Landesbibliothek (ULB) wider. Die geschichtswissenschaftlichen Bestände haben den größten Monografie-Anteil. Insgesamt verzeichnet die ULB rund 7,7 Millionen Monografien, davon 4,7 Millionen gedruckte und rund drei Millionen elektronische Exemplare. Darunter sind manche Besonderheiten. Die Handschrift eines französischen Evangeliars aus dem zweiten Drittel des 9. Jahrhunderts ist die älteste Monografie, der älteste Druck stammt aus dem Jahr 1474. Das „Tagebuch der indischen Reise“ von Melchior Lechter bringt stolze 19 Kilogramm auf die Waage und ist damit die schwerste Monografie. Deutlich leichter ist „The Lord’s Prayer“ von 1959: Das kleinste Buch der ULB ist quadratisch mit einer Seitenlänge von einem halben Zentimeter. Es ist nur mit einer beigelegten Lupe lesbar.

Autorin: Anke Poppen

Dieser Beitrag stammt aus der Unizeitung wissen|leben Nr. 3, 8. Mai 2024.

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