Uni-Glossar: die Drittmittel
„Allzeit-Hoch bei Drittmittelprojekten“, „Drittmittel auf neuem Spitzenwert“, „Rekord bei Drittmitteln“: Diese und ähnliche Schlagzeilen lassen sich Jahr für Jahr in den Medien finden, denn die Höhe der von deutschen Universitäten eingeworbenen Drittmittel steigt seit Jahren kontinuierlich an. Eine gesetzlich festgelegte Definition des Begriffs gibt es nicht. Als Träger stellen die Bundesländer die Grundfinanzierung der Hochschulen sicher, beispielsweise für das Personal, die Ausstattung und die Infrastruktur. Über den regulären Hochschulhaushalt hinaus werben Universitäten finanzielle Mittel von „Dritten“ ein. Dieses Geld ist in erster Linie zur Förderung von Forschung und Entwicklung sowie des wissenschaftlichen Nachwuchses und der Lehre bestimmt und wird der Hochschule, einer ihrer Einrichtungen (zum Beispiel einem Fachbereich oder Institut) oder einzelnen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern zur Verfügung gestellt. Drittmittelgeber können private wie öffentliche Stellen sein.
Im Jahr 2021 lagen die Drittmitteleinnahmen deutschlandweit bei 9,5 Milliarden Euro, 2020 waren es 8,9 Milliarden Euro, 2019 8,7 Milliarden Euro. Der größte Drittmittelgeber im Jahr 2021 war die Deutsche Forschungsgemeinschaft mit 2,9 Milliarden Euro vor dem Bund und der gewerblichen Wirtschaft, die rund 1,5 Milliarden Euro zur Verfügung stellte. Die Universität Münster warb in jenem Jahr Drittmittel in Höhe von gut 169 Millionen Euro ein und zählte damit zu den 20 drittmittelstärksten Universitäten Deutschlands. Mit knapp 58 Millionen Euro war die Medizin dabei der am stärksten geförderte Fachbereich der Uni Münster, gefolgt von den Fachbereichen Chemie und Pharmazie (17,2 Millionen Euro) sowie Physik (14,3 Millionen Euro).
Autorin: Julia Harth
Dieser Beitrag stammt aus der Unizeitung wissen|leben Nr. 4, 7. Juni 2023.