Uni-Glossar: die Dissertation
Um einen Doktortitel zu erhalten, müssen die Absolventinnen und Absolventen ihre Fähigkeit zum eingehenden wissenschaftlichen Arbeiten innerhalb einer eigenständig verfassten wissenschaftlichen Ausarbeitung, der sogenannten Dissertation, unter Beweis stellen. Sie wird auch als „Promotionsschrift“ oder „Doktorarbeit“ bezeichnet. Eine Dissertation zu schreiben nimmt in der Regel mehrere Jahre in Anspruch. Ihr Umfang variiert je nach Studienfach und Forschungsgegenstand sehr stark. Oft umfasst sie mehrere Hundert Seiten, im Verhältnis ist sie deutlich aufwändiger als eine Haus- oder Abschlussarbeit. Dissertationen leisten einen eigenständigen Beitrag zur Forschung: Ob das gewählte Thema innovativ und originell ist, also neue Fragestellungen oder Thesen enthält, fließt wesentlich in die Bewertung der Arbeit ein. Darüber hinaus bieten Dissertationen einen möglichst vollständigen Überblick über den aktuellen Forschungsstand zu dem jeweiligen Thema. Wissenschaftliche Standards einzuhalten sowie eine Veröffentlichung der Arbeit ist Pflicht.
Im Jahr 2021 erreichten rund 28.000 Absolventinnen und Absolventen an deutschen Hochschulen eine Promotion. Die Universität Münster zählt bundesweit zu den zehn Universitäten mit den meisten Promotionen, im Prüfungsjahr 2021 waren es 765, davon allein 302 im Fach Medizin sowie 114 am Fachbereich Chemie und Pharmazie. An der Universität Münster haben in diesem Zeitraum etwa gleich viele Frauen wie Männer promoviert. Die besten Dissertationen werden mit einem „summa cum laude“ („mit höchstem Lob“) ausgezeichnet.
Autorin: Brigitte Heeke
Dieser Beitrag stammt aus der Unizeitung wissen|leben Nr. 3, 3. Mai 2023.