Uni-Glossar: die Matrikel
Auch wenn die heutigen Studierenden der Universität Münster es vielleicht nicht wissen, so haben sie doch etwas mit dem 1760 geborenen Studenten Clemens Philipp Freiherr von Spiegel zum Desenberg und Canstein († 1833) gemein. Worin diese Gemeinsamkeit besteht? Sie sind ebenso wie Clemens im Personenverzeichnis der Universität aufgezeichnet, der sogenannten Matrikel. In dieser Auflistung finden sich Angaben aller Studierenden – wenn diese sich einschreiben, immatrikulieren sie sich, sie werden also dem Verzeichnis hinzugefügt.
Der 20-jährige Freiherr war der erste in einer Matrikel erfasste Student der Universität Münster, in die er am 2. Juni 1780 aufgenommen wurde. Zwar startete der münstersche Universitätslehrbetrieb bereits 1773, Aufzeichnungen vor 1780 gibt es aber nicht, weshalb Clemens Philipp Freiherr von Spiegel zum Desenberg und Canstein die Ehre gebührt, als erster immatrikulierter Student der WWU zu gelten. Eine Matrikelnummer hatte er allerdings nicht, da erst die Preußen in ihrer berühmten Manier Ordnung ins System brachten und den Studierenden ab 1827 Nummern zuwiesen.
Autor: André Bednarz
Dieser Beitrag stammt aus der Unizeitung wissen|leben Nr. 6, 12. Oktober 2022.