Vize-Chefanklägerin referiert über Umgang mit mehrfacher Diskriminierung im Völkerstrafrecht
Das Institut für Kriminalwissenschaften der Universität Münster hat eine prominente Referentin für einen Vortrag an der Universität Münster gewonnen. Nazhat Shameem Khan, Vize-Chefanklägerin am Internationalen Strafgerichtshof (IStGH) in Den Haag, wird am 5. Juni (Donnerstag) über das Thema „Intersectionality at the International Criminal Court“ sprechen. Die öffentliche Veranstaltung im münsterschen Schloss beginnt um 18 Uhr, Interessierte sind willkommen. Die fidschianische Diplomatin geht der Frage nach, welche Rolle „Intersektionalität“ am Internationalen Strafgerichtshof spielt. Intersektionalität beschreibt die Überschneidung und Gleichzeitigkeit verschiedener Formen von Diskriminierung gegenüber einer Person.
Nazhat Shameem Khan berichtet in ihrem Vortrag, inwiefern Intersektionalität ihre Arbeit prägt. Darüber hinaus geht sie darauf ein, wie die Berücksichtigung von mehrfacher Diskriminierung das Verständnis des Gerichts für die Erfahrungen der Opfer, die Gestaltung der Strafverfolgung und die interne Arbeitsweise beeinflusst. Nazhat Shameem Khans war vor ihrer Arbeit in Den Haag Richterin am Obersten Gerichtshof von Fidschi sowie Direktorin der Staatsanwaltschaft und Präsidentin des UN-Menschenrechtsrats.
Der Vortrag ist Teil eines Symposiums zum Thema „Intersectionality and International Criminal Justice“, das federführend von Prof. Dr. Leonie Steinl organisiert und von der „Fritz Thyssen Stiftung“, der „Deutsche Stiftung Friedensforschung“ und der „Emmy Noether“-Forschungsgruppe „Angriffe auf das Anderssein“ an der Universität Münster gefördert wird.