
Wissenstransfer für junge Menschen
Als Bastian Fischer im Mai 2022 sein Berufsfeldpraktikum bei der Kinder- und Jugend-Uni Münster (Q.UNI) absolvierte, hatte er den perfekten Nebenjob für sich gefunden. Seine Freude war groß, als er gefragt wurde, ob er als studentische Hilfskraft weitermachen wolle. Für den angehenden Lehrer ist die Arbeit mit jungen Menschen mehr als nur ein Job zum Geldverdienen. „Die Bedürfnisse und Interessen der Kinder und Jugendlichen zu erkennen und sie in ihrer Entwicklung zu begleiten, nehme ich als Aufgabe sehr ernst. Es ist eine große Verantwortung, den Transfer wissenschaftlicher Erkenntnisse kindgerecht und spielerisch zu erarbeiten und umzusetzen, der ich mich sehr gerne stelle“, betont Bastian Fischer.
Es sei eine Bereicherung, schon während des Studiums möglichst viel mit jungen Menschen zu tun zu haben. Der 27-Jährige studiert Deutsch, Geschichte und Sozialwissenschaften mit dem Ziel, danach als Lehrer im Klassenzimmer zu stehen. „Das Studium vermittelt viel Theorie – das ist natürlich wichtig. Aber die praktische Arbeit mit den Kindern fehlt. Bei der Q.UNI sammle ich deshalb viele zusätzliche Kompetenzen, die mir im späteren Berufsleben sicher nützlich sein werden“, ist sich der Student sicher.
Mit zehn Stunden pro Woche unterstützt er das Q.UNI-Team dabei, ein abwechslungsreiches und einzigartiges Programm für Kinder und Jugendliche aller Altersgruppen auf die Beine zu stellen. Seine Aufgaben sind vielfältig: Projekte und Workshops konzipieren, Veranstaltungen organisieren sowie die anschließende Auswertung – alles in Absprache mit der Leitung. Aktuell arbeitet er an der „Anne Frank Spurensuche digital“, einem Projekt für weiterführende Schulen, das pünktlich zum Anne-Frank-Tag am 12. Juni fertig sein soll. „Bei der Konzeption und Erstellung der Inhalte haben wir uns eng mit dem Beauftragten der Universität gegen Antisemitismus ausgetauscht. Die Schülerinnen und Schüler sollen dazu mit iPads Inhalte zu Anne Frank erarbeiten“, erklärt Bastian Fischer.
Ein weiteres Projekt ist das sogenannte MatataLab. Mit den bunten Materialien lernen Kindergarten- und Grundschulkinder spielerisch die Grundprinzipien des Programmierens kennen. Die pädagogische Aufbereitung für den naturwissenschaftlich-technischen Bereich ergänzt sein geisteswissenschaftliches Studium um zusätzliche Kompetenzen.
Besonders in Erinnerung geblieben ist ihm ein Jugendcamp in Haltern am See für Kinder aus wirtschaftlich schwachen Familien und Heimkinder. „Sie haben das Wissen aufgesogen wie ein Schwamm und waren sehr dankbar dafür, dass wir ihnen so viel Aufmerksamkeit geschenkt haben. Die Kinder konnten sich am Ende kaum von uns trennen, einige haben geweint. Das war ein sehr emotionaler Moment für mich, an den ich mich noch lange erinnern werde.“ Diese Erfahrungen, Bastian Fischer hat keinen Zweifel daran, werden ihm den Start ins Referendariat in gut zwei Jahren erleichtern.
Autorin: Kathrin Kottke
In der Serie „Mein Studi-Job an der Uni Münster“ stellen wir in loser Abfolge die Arbeit von studentischen Hilfskräften vor.
Dieser Artikel stammt aus der Unizeitung wissen|leben Nr. 2, 2. April 2025.