|
Gewinnen macht Spaß, bei den Special Olympics NRW steht aber das gemeinsame Sporttreiben und die Sichtbarkeit im Vordergrund.<address>© Benedikt Ziegler</address>
Gewinnen macht Spaß, bei den Special Olympics NRW steht aber das gemeinsame Sporttreiben und die Sichtbarkeit im Vordergrund.
© Benedikt Ziegler

Special Olympics NRW finden in Münster statt

Wissenschaftliche Begleitung durch das Institut für Sportwissenschaft

Auf den Sportstätten der Universität Münster tummeln sich für gewöhnlich Studierende des Instituts für Sportwissenschaft oder Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Angebote des Hochschulsports. Vom 22. bis 25. Mai räumen die üblichen Verdächtigen jedoch die Sportstätten am Horstmarer Landweg, und das aus einem besonderen Grund: Die Special Olympics des Landesverbandes Nordrhein-Westfalen finden in diesem Jahr in Münster statt. Unter dem Dach der weltweit größten Sportbewegung für Menschen mit geistiger Behinderung und Mehrfachbehinderung gehen rund 1.800 Athletinnen und Athleten in 18 Sportarten an den Start.

Zwar ist die Universität Münster organisatorisch nicht in das Event involviert. Aber das Institut für Sportwissenschaft beschäftigt sich inhaltlich mit der Special-Olympics-Bewegung, die Eunice Kennedy-Shriver, eine Schwester von US-Präsident John F. Kennedy, 1968 ins Leben rief. Helga Leineweber, Juniorprofessorin für Bildung und Kultur im Sport, und Lena Henning, Postdoc in der Sportpsychologie, haben einen wissenschaftlichen Kongress auf die Beine gestellt, „auf dem wir den aktuellen Kenntnisstand rund um den Sport von und mit Menschen mit geistiger und mehrfacher Behinderung aus unterschiedlichen Perspektiven und Disziplinen zusammentragen und diskutieren“. Die Sportwissenschaftler nehmen an diesem Forschungstag, der mit einem gemeinsamen Besuch der Eröffnungsfeier der Special Olympics endet, sowohl die Geschichte als auch die Zukunft der Sportbewegung in den Blick – national wie international. „Wir widmen uns der Frage, in welche Richtung einerseits die aktuelle Entwicklung der Sportbewegung und andererseits die sie begleitende Forschung weist“, erläutert Heike Tiemann, Professorin für Sportdidaktik und Bewegungspädagogik an der Universität Leipzig, die den einführenden Vortrag hält.

Zudem werden sich Sportstudierende in einem Projektseminar mit den Special Olympics in Münster beschäftigen. Eine ähnliche Veranstaltung hatte es auch im vergangenen Jahr gegeben, als die World Games in Berlin stattfanden. Studierende aus Münster widmeten sich vor Ort speziellen Forschungsfragen, zum Beispiel dem Thema Unified Sports. Diese Bewegung vereint Athletinnen und Athleten mit geistiger Behinderung und Menschen ohne geistige Behinderung, die sogenannten Unified-Partner, um gemeinsam Sport zu treiben und an Wettbewerben teilzunehmen. „Wir haben in Berlin Unified-Partnerinnen nach deren Motivation gefragt, Teil eines solchen Teams zu sein“, erzählt Mira Dongowski. Mit sieben anderen Sportstudierenden hat sie sich in den vergangenen Monaten auf die Suche nach Athleten gemacht, um selbst ein Unified-Team zu gründen. „Über die Alexianer-Gemeinschaft sind wir mit vier hochmotivierten Athleten in Kontakt gekommen und trainieren nun seit einiger Zeit zweimal wöchentlich miteinander.“ Das Team wird im Beachvolleyball-Wettbewerb der Special Olympics an den Start gehen.

Autorin: Hanna Dieckmann

Dieser Artikel stammt aus der Unizeitung wissen|leben Nr. 3, 8. Mai 2024.

Links zu dieser Meldung