„Wir unterstützen bei der beruflichen Orientierung“
Im „Career Service Netzwerk Deutschland e. V.“ sind die Career Services der Hochschulen und Wissenschaftseinrichtungen in Deutschland vernetzt. Vom 20. bis zum 22. September treffen sich Vertreter dieser Beratungseinrichtungen erstmals an der Universität Münster zur Jahrestagung, um sich auszutauschen und ihre Expertise zu bündeln. Aus diesem Anlass sprach Christina Hoppenbrock mit Dr. Andreas Eimer, Leiter des Career Service der Universität Münster.
Damals richteten nicht nur wir, sondern ungefähr gleichzeitig auch viele andere Hochschulen in Deutschland Career Services ein. Die Skeptiker sagten damals: ‚Die wollen aus der Universität eine Berufsschule machen.‘ Das war und ist natürlich falsch. Es geht nicht darum, im Studium Handlungsanweisungen für den Job zu erlernen. Die Universität Münster bietet hochwertige Studiengänge an. Ein Studium qualifiziert dafür, sich in neue und unbekannte Aufgaben einzuarbeiten und flexibel auf berufliche Herausforderungen zu reagieren. Wir helfen den Studierenden, sich dessen bewusst zu werden, unterstützen sie bei der beruflichen Orientierung und vermitteln überfachliche Kompetenzen für die Arbeitswelt. Oder anders formuliert: Wir fördern die ,universitätsadäquate Beschäftigungsfähigkeit‘. Das Verständnis dafür, welche Arbeit wir leisten, ist innerhalb der Universität im vergangenen Vierteljahrhundert deutlich gewachsen.
Welche Aufgaben hat der Career Service denn konkret?
Wir bieten allen Immatrikulierten und Alumni bis ein Jahr nach dem Examen ein breites Angebot an Beratung, Seminaren und Information zur studienbegleitenden beruflichen Orientierung an. Außerdem unterstützen wir die Fächer hinsichtlich der Verknüpfung von Lehre und späterer Anwendung, beispielsweise in Akkreditierungsverfahren. Schließlich beraten wir die Hochschulleitung zu diesen Aspekten.
Und wie nehmen die Studierenden das Angebot an?
Aus den Absolventenbefragungen wissen wir, dass rund 25 Prozent aller Studierenden der Universität Münster unser Angebot während ihres Studiums nutzen. Unsere überfachlichen Seminare sind in viele Studienprogramme eingebunden. 63 Studiengänge haben sich in den vergangenen Jahren bei Fragen zur ,Employability‘, also der Frage nach der Förderung der Beschäftigungsfähigkeit ihrer Studierenden, durch uns beraten lassen.
Und wie sieht der Kontakt zu den Arbeitgebern aus?
Viele kommerzielle und nicht kommerzielle Arbeitgeber aus unterschiedlichen Branchen arbeiten mit uns zusammen, um den Studierenden Einblicke in verschiedene Berufe zu ermöglichen. Zudem nutzen aktuell mehr als 12.000 Studierende und Alumni das universitätseigene Karriereportal ,unikap.ms', das dazu dient, Praktika und Stellen zu vermitteln sowie Kontakte zwischen potenziellen Arbeitgebern und Studierenden herzustellen.
Wird die Arbeit der Career Services durch Forschungsprojekte begleitet?
Ja. Als universitäre Einrichtung arbeiten wir wissenschaftlich fundiert. Wir wenden das Wissen aus der Forschung darüber an, wie man den Transfer von akademischer Qualifikation zur späteren beruflichen und auch privaten Nutzung bei den Studierenden fördern kann. Außerdem evaluieren wir unsere Angebote, forschen auch selbst dazu und arbeiten vor allem daran, sie stetig zu verbessern.