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Münster (upm).
Prof. Dr. Erich Bornberg-Bauer untersucht, wie De-novo-Proteine und etablierte Proteine miteinander interagieren.<address>© WWU - Peter Grewer</address>
Prof. Dr. Erich Bornberg-Bauer untersucht, wie De-novo-Proteine und etablierte Proteine miteinander interagieren.
© WWU - Peter Grewer

„Research Grant“ für Bioinformatiker Erich Bornberg-Bauer

Förderung für Untersuchung von „De-novo-Proteinen“

Der Bioinformatiker Prof. Dr. Erich Bornberg-Bauer vom Institut für Evolution und Biodiversität der Westfälischen Wilhelms-Universität (WWU) Münster hat einen „Research Grant“ 2023 (Förderlinie „Program“) des „Human Frontier Science Program“ (HFSP) erhalten. Damit erhält er bereits zum vierten Mal einen der begehrten HFSP-Forschungsförderpreise. Das mit 400.000 Euro geförderte Projekt zur Evolution sogenannter De-Novo-Proteine hat eine Laufzeit von drei Jahren. Erich Bornberg-Bauer bearbeitet es gemeinsam mit Hauptantragstellerin Dr. Anne-Ruxandra Carvunis von der amerikanischen Universität Pittsburgh und Dr. Christine Brun vom französischen Forschungsinstitut Inserm (kurz für „Institut national de la santé et de la recherche médicale“) in Marseille.

Zum Hintergrund: Evolutionsforscher, darunter Erich Bornberg-Bauer und Anne-Ruxandra Carvunis, fanden vor etwa zehn Jahren heraus, dass Proteine aus dem Stegreif aus einer zufällig neu entstandenen DNA-Struktur in zuvor nicht codierenden Bereichen des Genoms entstehen können – also aus dem Teil des Erbguts, der normalerweise keine Proteine erzeugt. Bis dahin ging man davon aus, dass sich neue Proteine stets durch kleine genetische Veränderungen, sogenannte Mutationen, aus bereits bestehenden Proteinen entwickeln. In der nun geförderten Studie untersucht das Team, wie die etablierten Proteine und die „Neuankömmlinge“ miteinander interagieren und sich die vorhandenen Protein-Netzwerke an die neuen Proteine anpassen. Der Titel des Vorhabens lautet: „New Kids on the Block: how DeNovo emerged micropeptides rewire cellular networks“ (auf Deutsch etwa: „Die Neuen: Wie De-novo-Mikropeptide zelluläre Netzwerke neu verdrahten“).

Der Bewilligung für eine HFSP-Förderung geht ein mehrstufiges Auswahlverfahren voran. Im Jahr 2023 werden – von ursprünglich 589 Anträgen durch Forscherinnen und Forschern aus mehr als 50 Ländern – 34 Projekte gefördert: neun in der Förderlinie „Young Investigator Grants“ und 25 in der Linie „Program Grants“. Die „Program Grants“ werden nur für besonders innovative Projekte vergeben, die der Erforschung komplexer Mechanismen in lebenden Organismen gewidmet sind. Die Forscher in den internationalen Teams müssen unterschiedliche, einander ergänzende Expertisen mitbringen und wissenschaftliches Neuland betreten.

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