
So viele Anträge für den WWU-Krisenfonds wie nie zuvor
Die gute Nachricht: Es gibt zahlreiche Spenden für den WWU-Krisenfonds. „Seit der Gründung des Corona-Notfonds haben wir gut eine Million Euro erhalten, aus denen wir bis heute 1.882 Finanzhilfen an Studierende ausgezahlt haben“, berichtet Anja Najda, stellvertretende Leiterin der Stabsstelle Universitätsförderung. Dies schließe den WWU-Krisenfonds mit ein. Die weniger gute Nachricht ist, dass diese Unterstützung dringender denn je benötigt wird, heißt es vonseiten des Allgemeinen Studierendenausschusses (AStA). Die AStA-Sozialberater führen derzeit viele Gespräche, sichten Anträge und bereiten die Auszahlungen vor.
Während der Coronapandemie war der Krisenfonds dazu gedacht, kurzfristig Studierende in Not zu unterstützen, die beispielsweise wegen der Lockdowns ihre Nebenjobs nicht mehr ausüben konnten. Mittlerweile ist die eine Krise in die nächste übergegangen. Derzeit dient der Fonds in erster Linie dazu, die Folgen der hohen Inflation abzufedern. Bislang standen Studierenden dafür bei Bedarf jeden dritten Monat 200 Euro zur Verfügung, ab dem Sommersemester 300 Euro. Die Antragsteller müssen belegen, dass sie das Geld wirklich brauchen. Online oder auf Papier reichen sie unter anderem eine Gegenüberstellung aller Einnahmen und Ausgaben ein, etwa für ihre Miete, Energie und Lebensmittel.
Vier gewählte AStA-Mitglieder und ein weiterer Mitarbeiter schauen sich jeden Fall sorgfältig an und beraten: Kommen andere Einnahmequellen zur Kompensation infrage, zum Beispiel ein Stipendium? Können die Eltern nicht doch etwas mehr Geld überweisen? Gibt es Ungereimtheiten, etwa wenn für den Lebensmitteleinkauf kein Geld mehr da ist, aber mehrere große Bestellungen bei Online-Modehäusern auf dem Kontoauszug stehen? Wenn alle Kriterien passen und genug Mittel vorhanden sind, springt der Krisenfonds ein.
Die Zahl der Anträge ist seit dem russischen Angriffskrieg in der Ukraine deutlich gestiegen. Für die Studierenden sind vor allem die höheren Lebenshaltungskosten problematisch. Wer ohnehin wenig Geld hat, spürt die gestiegenen Kosten umso deutlicher. Manche gehen in den Dispo und müssen zusätzlich hohe Zinsen zahlen. „Viele Studierende machen sich Sorgen, ob sie am Ende des Monats noch Geld übrig haben, um sich was zu essen kaufen zu können“, sagt Miriam Walter vom AStA.
Die Mittel aus dem Krisenfonds sind sehr willkommen, das zeigen die vielfältigen Reaktionen der dankbaren Studierenden. „Neben dem Geld hilft es vielen Studierenden auch zu sehen, dass sie in schwierigen Zeiten nicht allein gelassen werden“, erläutert die Studentin. Initiatoren des Krisenfonds sind das Rektorat, die Stabsstelle Universitätsförderung, die Stiftung WWU, die Universitätsgesellschaft Münster e. V., der Alumni-Club WWU Münster und der AStA. Der Fonds finanziert sich ausschließlich aus Spenden. Sowohl Studierende als auch Spendenwillige finden im Internet weitere Informationen.
Bankverbindung
Empfänger: WWU Münster
Bank: Helaba
IBAN: DE22 3005 0000 0000 0660 27
Verwendungszweck: 3240058200/WWU-Krisenfonds
Dieser Artikel stammt aus der Unizeitung wissen|leben Nr. 2, 29. März 2023.