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Münster (upm/jh).
Stimmgewaltig und ausdrucksstark: Das Musical-Ensemble „WhatASound“ probt für seinen Auftritt beim Neue-Wände-Festival.<address>© WWU - Michael Möller</address>
Stimmgewaltig und ausdrucksstark: Das Musical-Ensemble „WhatASound“ probt für seinen Auftritt beim Neue-Wände-Festival.
© WWU - Michael Möller

Vorverkauf für „Neue Wände“ startet am 1. April

Offen, neugrierig und kreativ: Studierende erobern vom 5. bis 7. Mai die Bühnen des Stadttheaters

Unizeitung wissen|leben Nr. 2, 29. März 2023Viele Monate lang wurde geprobt, diskutiert und geplant, am 5. Mai ist es endlich so weit: Neue Wände, Deutschlands größtes Festival der Hochschulkultur, kehrt auf die Bühnen des Stadttheaters Münster zurück. Drei Tage, 40 Veranstaltungen, 500 Beteiligte – diese Zahlen lassen erahnen, worauf sich die Gäste freuen können: studentische Kultur in geballter Form quer durch alle Sparten. Es ist bereits die fünfte Auflage des Festivals, das der Förderverein Hochschulkultur und das Kulturamt Münster im Jahr 2010 ins Leben gerufen haben.

„Wir freuen uns sehr, dass wir nach den Coronajahren endlich wieder gemeinsam Live-Kunst erleben dürfen, dass wir gemeinsam feiern und die Nähe von Künstlerinnen und Künstlern und Publikum genießen können“, sagt Cornelia Kupferschmid, die mit Dr. Ortwin Lämke und Dr. Walter Lindenbaum die Festivalleitung innehat. Ihre anfängliche Sorge, dass die Coronazeit der studentischen Kulturszene zu schaffen gemacht haben könnte, bestätigte sich ihrer Einschätzung nach nicht. „Es war mühsamer als zuvor, Bands, Chöre und Ensembles zu akquirieren. Aber das Bedürfnis aller Kulturschaffenden, endlich wieder auf der Bühne zu stehen, war groß. Letztlich hätten wir keine weitere Gruppe in unseren Veranstaltungsplan aufnehmen können.“ Und so erwartet die Besucherinnen und Besucher auch in diesem Jahr wieder eine Vielzahl junger, frischer und unkonventioneller Darbietungsformen: Von Musical über Improvisationstheater, Sinfoniekonzert, Slam und Ballett bis hin zu Jazzmusik und Tanz ist alles dabei.

Studentische Kultur auf die große Bühne zu bringen und der breiten Öffentlichkeit zugänglich zu machen, das ist nur einer der Kerngedanken des Neue-Wände-Festivals. Ebenfalls im Fokus stehen spartenübergreifende Kooperationen, die es ohne das Festival vermutlich nie gegeben hätte. So agieren beispielsweise Singer-Songwriter mit Bands, Improvisationskünstler arbeiten mit Zeichnern zusammen oder Sänger mit Tänzern. „Damit setzen wir Impulse für Allianzen und Freundschaften“, erklärt Cornelia Kupferschmid. „Man ist gezwungen, seine eigene Blase für etwas Neues zu verlassen.“

Szenen einer Probe: Das Musical-Ensemble „WhatASound“ zeigt beim Neue-Wände-Festival eine Collage von abstrakteren theatralen Szenen sowie Musical- und Popsongs. Zur Gruppe aus Studierenden und Alumni der WWU gehören 19 (semi-)professionelle Sängerinnen und Sänger sowie ein Pianist.<address>© WWU - Michael Möller</address>
Szenen einer Probe: Das Musical-Ensemble „WhatASound“ zeigt beim Neue-Wände-Festival eine Collage von abstrakteren theatralen Szenen sowie Musical- und Popsongs. Zur Gruppe aus Studierenden und Alumni der WWU gehören 19 (semi-)professionelle Sängerinnen und Sänger sowie ein Pianist.
© WWU - Michael Möller
Für das Musical-Ensemble „WhatASound“ macht genau das den Reiz des Neue-Wände-Festivals aus. Neben dem eigenen einstündigen Programm bereiten die 20 Studierenden und Alumni eine Kooperation mit der Rebel-Dance-Company vor. „Viele Acts kreuzen und mischen sich. Diese Vielfalt ist etwas Besonderes“, findet Ensemble-Mitglied Carmen Finzel. „Für uns ist es die größte Bühne, auf der wir bisher gestanden haben“, ergänzt ihr Kollege Jonas Bauhaus. Seit mehr als einem halben Jahr proben die Sängerinnen und Sänger für ihren Auftritt. Ihr Programm trägt den Titel „Ich wünschte, mein Leben wäre ein Musical ...“ (7. Mai, 17.30 Uhr) und soll zeigen, dass das Genre Musical nicht nur Bühnenfantasien präsentieren, sondern als eigene Kunstform Alltagssituationen, -gedanken und -probleme aufarbeiten kann. Die Kooperation mit Rebel steht unter dem Motto „Over the Rainbow“ (6. Mai, 18.30 Uhr). Darüber hinaus ist das Ensemble an der großen Abschlussshow „Tapetenwechsel“ beteiligt, die der Kabarettist Thomas Philipzen moderieren wird und die einen Streifzug durch die Welt der Hochschulkultur bietet (7. Mai, 19 Uhr).

Zum Auftakt wetteifern junge Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler beim Science Slam wieder um eine einzigartige Trophäe: das Goldene Gehirn (5. Mai, 20 Uhr). Weitere Höhepunkte sind unter anderem ein Konzert des 80-köpfigen Studentenorchesters (7. Mai, 10 Uhr), ein Band-Abend (6. Mai, 17.15 Uhr) oder auch der Auftritt der Gebärdenpoetinnen und -poeten sowie des Gebärdenchors Sing a Sign (6. Mai, 16.45 Uhr). Erstmals in der Festival-Geschichte werden mehrere Veranstaltungen in Gebärdensprache gedolmetscht, um gehörlosen und hörbehinderten Menschen die Teilhabe zu ermöglichen.

„Es ist immer wieder erstaunlich, wie offen, neugierig und kreativ junge Menschen sind und wie sehr sie über sich hinauswachsen können, wenn man ihnen die Bühne dafür bietet“, betont Cornelia Kupferschmid. Bei den ersten drei Festivals in Präsenz waren mehr als 18.000 Gäste dabei. Bislang haben mehr als 2.000 junge Kulturschaffende am Kulturmarathon mitgewirkt. Für die universitäre Kulturszene bedeutet das Neue-Wände-Festival vor allem eins: die einmalige Gelegenheit, mit allen Talenten die großen Bühnen des Theaters zu erobern.

Autorin: Julia Harth

 

VORVERKAUF

Das Neue-Wände-Festival findet vom 5. bis 7. Mai im Stadttheater Münster statt. Der Vorverkauf startet am 1. April. Karten gibt es in verschiedenen Kategorien von vier bis zehn Euro. Der Eintritt zum Theatertreff ist frei. Das Kultursemesterticket hat keine Gültigkeit.

Vorverkaufsstellen:

- WN-Ticket-Shop, Picassoplatz 3, Mo-Fr 10-18 Uhr, Sa 10-14 Uhr

- Theaterkasse des Stadttheaters, Neubrückenstraße 63, Mo-Fr 10-18 Uhr, Sa 10-14 Uhr

- Online-Buchung über die Webseite des Neue-Wände-Festivals, www.neue-waende.de

 

Dieser Artikel stammt aus der Unizeitung wissen|leben Nr. 2, 29. März 2023.

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