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Münster (upm/hd)
Rektor Prof. Dr. Johannes Wessels<address>© WWU - Peter Wattendorff</address>
Rektor Prof. Dr. Johannes Wessels
© WWU - Peter Wattendorff

"Ich freue mich auf die herausfordernden Aufgaben"

Wiedergewählter Rektor Johannes Wessels im Interview über Ziele seiner zweiten Amtsperiode

Seit gut fünf Jahren lenkt Johannes Wessels als Rektor die Geschicke der Uni Münster. Die Hochschulwahlversammlung stimmte heute (4. Februar) mit nur einer Gegenstimme für eine zweite Amtsperiode (1. Oktober 2022 bis 30. September 2026) – ein Interview mit dem alten und neuen Rektor.

Herzlichen Glückwunsch zur Wiederwahl! Wie haben Sie es seinerzeit bewertet, als die Gleichstellungsbeauftragte, der Hochschulrat und Senat Sie zu einer weiteren Amtszeit aufforderten?


Ich habe mich über dieses starke Zeichen des Vertrauens sehr gefreut. Das hat mir den Entschluss, mich der Wiederwahl zu stellen, leicht gemacht.

In Ihre erste Amtsperiode fielen unter anderem zwei Jahre Pandemie-Management. Hat Sie auch diese Erfahrung darin bestärkt, weitermachen zu wollen?

Auch wenn es etwas komisch klingen mag - ja. Die Arbeit insbesondere im Krisenstab und mit allen betroffenen Gremien war durch eine ausgesprochen konstruktive Grundhaltung geprägt, getragen von dem Wunsch, unter den schwierigen Umständen einen möglichst optimalen Betrieb zu gewährleisten. Das war eine großartige Gemeinschaftsleistung, um die wir vielerorts beneidet werden.

Ihre zweite Amtszeit geht bis Oktober 2026. Welche Akzente möchten Sie in dieser Zeit setzen - welche Entwicklungen möchten Sie vorantreiben?

Das ist eine ,große Frage‘, für die ich etwas Platz benötige…

…daran soll es nicht scheitern…

Ich möchte gerne den Schwung aus den Entwicklungsgesprächen mit den Fachbereichen nutzen, um die WWU insbesondere mit Blick auf die Forschungsexzellenz gut zu positionieren. In Zusammenarbeit mit den Fachbereichen wollen wir zu unseren erfolgreichen Exzellenzclustern zusätzliche interdisziplinäre Konsortien zusammenführen - dies gilt sowohl für weitere Exzellenzcluster als auch für andere, nationale und internationale Forschungsverbünde. Unsere Infrastruktur hat sich in den vergangenen Jahren prächtig entwickelt – nicht nur mit Blick auf die vielen Forschungsbauten, sondern auch mit Blick auf den geplanten Campus der Religionen.

Haben Sie auch die Lehre im Blick?

Selbstverständlich. Unser Fokus liegt auf dem forschenden Lernen, um die Erfahrungen, die wir in den vergangenen Jahren in der digitalen Lehre gewonnen haben, konstruktiv zu erweitern. Zudem wollen wir auf die Systemakkreditierung umsteigen. Davon versprechen wir uns eine stärkere Flexibilisierung, die auch mit Blick auf den dringend notwendigen Ausbau internationaler Studiengänge hilfreich wäre. Wir wollen zudem die strukturelle Etablierung einer Diversity-Kultur an der WWU angehen, die die Chancen dieser Kultur in den Mittelpunkt stellt. Das betrifft beispielsweise den Zugang zur Lehre, die Ermöglichung alternativer akademischer Karrierepfade und den Ausbau transparenter Beratungsstrukturen.

Das klingt nach reichlich Arbeit…

Das ist so, und ich bin noch nicht am Ende…Wir wollen erstens die WWU nach dem Brexit und den damit verbundenen Wanderbewegungen von Studierenden und Wissenschaftlern im internationalen Wettbewerb besser aufstellen. Die Digitalisierung bleibt zweitens ein wichtiges Querschnittsthema. Das betrifft administrative Vorgänge genauso wie die Lehre und das Forschungsdatenmanagement im Kontext einer Open Data Policy. Schließlich freut es mich, wie wir im Rahmen der Exzellenzstrategie in den vergangenen Jahren unser Verständnis von Transfer an der WWU entwickelt haben. Die jetzige Strategie ist gut dafür geeignet, um zivilgesellschaftliche Verantwortung zu übernehmen. Das betrifft etwa die Unterstützung von Gründungen, den Technologietransfer, die Wissenschaftskommunikation, die Entwicklung der Bürgerwissenschaften und die wissenschaftliche Politikberatung. Dabei ist es natürlich sehr hilfreich, dass wir mit der Stadt einen intensiven und vertrauensvollen Austausch pflegen – davon profitieren beide Seiten gleichermaßen. Kurzum: Ich freue mich auf die kommenden Jahre, auf die vielen herausfordernden und spannenden Aufgaben und auf das wohltuende Miteinander.

 

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