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Münster (upm/hd)
Die Wissenschaftler untersuchen Musikhandschriften wie dieses osmanische Beispiel aus dem späten 19. Jahrhundert.<address>© WWU - ULB, Sammlung Jäger</address>
Die Wissenschaftler untersuchen Musikhandschriften wie dieses osmanische Beispiel aus dem späten 19. Jahrhundert.
© WWU - ULB, Sammlung Jäger

Zwei Millionen Euro für Forschung über Musikhandschriften

Deutsche Forschungsgemeinschaft verlängert Projekt "Corpus Musicae Ottomanicae" / Federführung liegt an der WWU

Seit sechs Jahren untersuchen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler im Rahmen des von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) geförderten Projekts "Corpus Musicae Ottomanicae" (CMO) vorderasiatische Musikhandschriften. Die DFG hat jetzt die dritte Förderphase genehmigt und unterstützt damit die Grundlagenforschung des internationalen Teams bis 2024 mit gut zwei Millionen Euro. Geleitet wird das an der Westfälischen Wilhelms-Universität (WWU) Münster beheimatete Projekt vom Musikethnologen Prof. Dr. Ralf Martin Jäger. Zum Forscherteam der WWU zählen neben Musikwissenschaftlern auch Experten aus der Arabistik und den Islamwissenschaften. Außerdem sind die "Max Weber Stiftung" in Bonn und das Deutsche Orient-Institut Istanbul am CMO-Projekt beteiligt. Dieses gilt laut DFG auf dem Gebiet der Musikethnologie international als führend. Deutschlandweit zählt die Editionsforschung zu den Großprojekten in der Musikforschung.

Die Wissenschaftler, die an "Corpus Musicae Ottomanicae" forschen, geben osmanische Notenhandschriften heraus und erstellen einen Online-Katalog über die Quellen dieser vielfältigen Musikkultur. "Wir sind stolz und froh, dass die Pionierarbeit, die wir leisten, anerkannt und gefördert wird", betont Musikethnologe und Projektleiter Ralf Martin Jäger. Zwar sei seit dem 19. Jahrhundert im Osmanischen Reich das Repertoire der höfischen und urbanen Kunstmusik in einer zunehmenden Anzahl von Manuskripten aufgezeichnet worden. Zugänglich wurden viele dieser Handschriften aber erst in den vergangenen Jahren. Für die Musikforschung wie auch für die Orientalistik sind diese Quellen demnach von erstrangiger Bedeutung. Durch den Quellenbestand lassen sich, betont Ralf Martin Jäger, erstmalig historische Phänomene und Prozesse erschließen.

 

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