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Münster (upm/LWL)
Wie Tiere mit ihrer Umwelt umgehen, erfahren die Museumsgäste in der neuen Ausstellung &quot;Tierisch individuell&quot; münsterschen Naturkundemuseum.<address>© Maximilian Weihs</address>
Wie Tiere mit ihrer Umwelt umgehen, erfahren die Museumsgäste in der neuen Ausstellung "Tierisch individuell" im münsterschen Naturkundemuseum.
© Maximilian Weihs

Ausstellung "Tierisch individuell" startet im Naturkundemuseum

Biologen der Universität Münster beteiligt / Eröffnungsvortrag mit Joachim Kurtz am 19. April

Alle Möwen am Aasee sind gleich? Nicht unbedingt. Auch im Tierreich unterscheiden sich Individuen. Ihre Reaktionen auf Umweltbedingungen sind deshalb oft verschieden. Besucherinnen und Besucher im LWL-Museum für Naturkunde des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL) in Münster können in der neuen Sonderausstellung "Tierisch individuell" herausfinden, welche Umwelt Tiere wählen und wie sie sich an die Umwelt anpassen und diese zum eigenen Vorteil verändern. Das Besondere an der Ausstellung des Sonderforschungsbereichs Transregio 212 (SFB TRR 212) der Universität Bielefeld, der Friedrich-Schiller-Universität Jena und der WWU Münster: Es werden nicht nur Unterschiede zwischen Tierarten untersucht, sondern zwischen Individuen einer Art. Zum Auftakt gibt es über den YouTube-Kanal des Museums am Montag, 19. April, einen Online-Vortrag mit Prof. Dr. Oliver Krüger (Universität Bielefeld) und Prof. Dr. Joachim Kurtz (WWU Münster). Beginn ist um 19.30 Uhr.

Wer hätte gedacht, dass die Färbung des Feuersalamanders so individuell ist wie ein Fingerabdruck? Wer hätte vermutet, dass Mäuse verlässlich in Optimisten und Pessimisten eingeteilt werden können und dass Seelöwen unterschiedliche Tauchstrategien benutzen? Von Eisbären in der Arktis über Habichte zur Persönlichkeit bei Insekten nimmt der Vortrag die Zuschauerinnen und Zuschauer mit auf eine Reise rund um den Globus. Die Fragen haben die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des SFB TRR 212 in den vergangenen vier Jahren erforscht. Die Ergebnisse sind die Basis der Sonderausstellung. Diese und andere Beispiele beleuchtet der Vortrag ebenso wie die dahinterstehende Variation an Mechanismen, die diese Vielfalt hervorbringt. Ob hormonelle Beeinflussung, Effekte der Frühentwicklung oder das soziale Umfeld, all dies macht Tiere „tierisch individuell“.

Die kleine Sonderausstellung ist ab Dienstag, 20. April, im Naturkundemuseum zu sehen. Coronabedingt ist eine Anmeldung erforderlich. Die Museumsgäste begleiten auf 100 Quadratmetern die Wissenschaftler bei ihrer Arbeit: als Verhaltensbiologin in der Antarktis Seebärenbabys erforschen, als chemische Ökologin das Anpassungspotenzial von Blattwespen beobachten oder als Verhaltensforscher untersuchen, wann Bussarde das elterliche Revier erlassen.

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