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Münster (upm/kk)
Dirk Grolman, Vorsitzender des Vorstandes des Industrie-Clubs e.V. Düsseldorf (l.), und Prof. Dr. Wolfgang Löwer, Präsident der Nordrhein-Westfälischen Akademie der Wissenschaften und der Künste, gratulierten Preisträgerin Dr. Eileen Otte.<address>© Industrie-Club e.V. Düsseldorf</address>
Dirk Grolman, Vorsitzender des Vorstandes des Industrie-Clubs e.V. Düsseldorf (l.), und Prof. Dr. Wolfgang Löwer, Präsident der Nordrhein-Westfälischen Akademie der Wissenschaften und der Künste, gratulierten Preisträgerin Dr. Eileen Otte.
© Industrie-Club e.V. Düsseldorf

Industrie-Club Düsseldorf zeichnet Eileen Otte mit Wissenschaftspreis aus

Anerkennung für herausragende Forschung in der angewandten Physik

Der Düsseldorfer Industrie-Club e.V. hat Dr. Eileen Otte vom Institut für Angewandte Physik der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster (WWU) für ihre herausragenden Erkenntnisse zur Lösung fundamentaler Fragestellungen auf verschiedenen Gebieten aktueller Physik sowie deren Anwendungsmöglichkeiten mit dem Wissenschaftspreis 2020 ausgezeichnet. Der Verein vergibt den mit 20.000 Euro dotierten Preis in Zusammenarbeit mit der Nordrhein-Westfälischen Akademie der Wissenschaften und der Künste alle zwei Jahre an junge Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler verschiedener Fachgebiete. Ziel ist es vor allem, praxisrelevante und anwendungsorientierte Forschung zu fördern, deren Ergebnisse einen innovativen Impuls für die Wirtschaft geben.

Forschungsgebiet

Dr. Eileen Otte<address>© AG Denz</address>
Dr. Eileen Otte
© AG Denz
Die Nachwuchsphysikerin konzentriert sich in ihrer Forschung auf zukünftige Anwendungen von sogenannten strukturierten singulären Lichtfeldern. Derartiges Licht ist in der Natur ein allgegenwärtiges Phänomen, das bei der Brechung von Licht durch Wasser und im Sonnenlicht des blauen Tageshimmels entsteht. Die Lichtfelder zeichnen sich dadurch aus, dass sie räumlich in unterschiedlichen Eigenschaften variieren – in ihrer Intensität, Phase und/ oder Schwingungsrichtung (Polarisation) der Lichtwelle. Derartige Variationen erlauben das Auftreten von optischen Phasen- oder Polarisationswirbeln, bei welchen – in Analogie zu Wasserwirbeln in Flüssigkeiten – die Phase oder Polarisation des Lichtes um einen zentralen dunklen Bereich rotiert. Auch wenn derartiges Licht natürlich auftritt, stellt es große Herausforderungen an die Wissenschaft, dies künstlich herzustellen und zu analysieren. An der Schnittstelle zwischen Grundlagenforschung und Anwendungen hat Eileen Otte neue Ansätze entwickelt, derart komplexe singuläre Lichtfelder maßzuschneidern und detailliert zu untersuchen.

Anwendung

Eileen Otte eröffnete durch ihre Arbeit neue Einblicke in die immer noch nicht vollständig verstandene Natur des Lichts. Basierend auf den grundlegenden Resultaten schaffte sie innovative Anwendungsperspektiven. „Ich habe demonstriert, wie singuläre Lichtfelder neue Möglichkeiten für klassische als auch Quanten-Informationstechnologien eröffnen und damit die Datenkommunikation revolutionieren können“, betont sie.  Darüber hinaus entwickelte sie eine neue Messmethode, die es ermöglicht, bislang „unsichtbare“ Eigenschaften von nano-strukturierten Lichtfeldern sichtbar zu machen. Damit konnte das Potential strukturierter Lichtfelder vollends für zukünftige Anwendungen im Bereich von hochauflösender Bildgebung, optischer Manipulation, Materialbearbeitung, Informationstechnologien und anderen freigegeben werden.

Zur Person

Eileen Otte begann 2009 ihr Studium der Physik an der WWU. Nach ihrem Bachelor spezialisierte sie sich in ihrem Masterstudium neben der molekularen Bio- und Materialphysik auf die Photonik. 2019 schloss sie ihre Promotion zum Thema „Strukturierte singuläre Lichtfelder“ mit summa cum laude ab - für ihre Arbeit erhielt sie den Rektoratspreis 2019 für die beste Physik-Dissertation an der WWU. Derzeit arbeitet sie als Postdoktorandin an der WWU.

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