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Münster (upm/kk)
Jun.-Prof. Dr. Benjamin Risse<address>© WWU - Jana Knieriemen</address>
Jun.-Prof. Dr. Benjamin Risse
© WWU - Jana Knieriemen

"KI-Starter"-Förderung für Benjamin Risse

NRW-Regierung unterstützt Forschung zur künstlichen Intelligenz an der Universität Münster

Großer Erfolg für einen Informatiker der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster (WWU): Die Landesregierung von Nordrhein-Westfalen fördert Juniorprofessor Dr. Benjamin Risse vom Institut für Informatik im Rahmen des „KI-Starter“-Programms. KI steht für künstliche Intelligenz. Die Förderung richtet sich an junge Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, die im Anschluss an ihre Promotion ein eigenes Forschungsvorhaben im Bereich künstliche Intelligenz oder maschinelles Lernen umsetzen. Neben Benjamin Risse erhält Dr. Burim Ramosaj von der TU Dortmund eine Förderung. Die Landesregierung unterstützt die beiden KI-Nachwuchsforscher mit insgesamt bis zu 350.000 Euro.

Zum Projekt

Das Projekt trägt den englischen Titel „Learning from Neuroscience to Investigate the IQ of Deep Neural Networks“ – zu Deutsch sinngemäß: Von den Neurowissenschaften lernen, um die Informationsverarbeitungs-Kapazität („IQ“) von tiefen neuronalen Netzwerken zu untersuchen. Sein zentrales Anliegen ist die Verbesserung und Weiterentwicklung kontinuierlicher Lernprozesse von künstlicher Intelligenz – das sogenannte Deep Learning. In den kommenden zwei Jahren entwickelt das Team um Benjamin Risse neue Visualisierungs-, Experimentier- und Trainingsansätze, welche in ähnlicher Weise bereits in den Neurowissenschaften zur Erforschung biologischer Nervensysteme verwendet werden. Unter anderem können sie zur Bestimmung der Informationsverarbeitungs-Kapazität („IQ“) verwendet werden. „Mit zunehmender Komplexität moderner KI-Verfahren wird es für uns immer schwieriger, deren Funktionsweise zu verstehen“, erläutert Benjamin Risse. „Dies birgt sozio-ethische und rechtliche Schwierigkeiten und beschränkt die Anwendbarkeit dieser Verfahren auf komplexere Problemstellungen. In den Neurowissenschaften entwickeln Forscher schon seit Jahrzehnten Verfahren, welche zum Verständnis der ‚Blackbox‘ Gehirn beitragen. In diesem Projekt verwenden wir einige dieser Verfahren auch für künstliche neuronale Netze, um den Lernprozess und Informationsfluss in diesen komplexen Algorithmen besser zu verstehen. Dies würde nicht nur das Vertrauen in diese Systeme vergrößern, sondern könnte auch dabei helfen, effizientere KI-Verfahren zu entwickeln.“

Zur Person

Benjamin Risse, geboren 1983 in Haltern am See, studierte Informatik an der Universität Münster. Nach seiner interdisziplinären Promotion an selbiger Universität, welche Fragen aus den Neurowissenschaften mit technischen Informatikentwicklungen verband, war er von 2015 bis 2017 Postdoktorand an der School of Informatics der University of Edinburgh (UK). Seit 2018 leitet er die „Computer Vision and Machine Learning Systems“-Gruppe im Fachbereich Mathematik und Informatik der WWU, welche sich neben dem Fokus auf theoretische Fragstellungen aus der Informatik auch auf fächerübergreifende Forschungsprojekte spezialisiert hat.

KI-Starter

KI-Starter ist Teil der Förderlinie „Künstliche Intelligenz/Maschinelles Lernen“ des Landes Nordrhein-Westfalen. Junge Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler erhalten damit die Möglichkeit, sich nach ihrer Promotion für eine weitere akademische Karriere zu qualifizieren.

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