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Münster (upm)
Die Promovierenden am Graduiertenkolleg in der Teilchenphysik mit den beiden Sprechern Prof. Dr. Michael Klasen und Prof. Dr. Christian Weinheimer (rechts).<address>© privat</address>
Die Promovierenden am Graduiertenkolleg in der Teilchenphysik mit den beiden Sprechern Prof. Dr. Michael Klasen und Prof. Dr. Christian Weinheimer (rechts).
© privat

Vier Millionen Euro Fördergelder für Teilchenphysiker der Universität Münster

Deutsche Forschungsgemeinschaft bewilligt Ausbau von Graduiertenkolleg zur Doktorandenausbildung

Dunkle Materie im Universum ist eines der rätselhaftesten Phänomene, dem Forscher weltweit auf die Spur kommen wollen. Als sich vor gut vier Jahren Experimentalphysiker und Theoretiker der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster (WWU) hierfür im Graduiertenkolleg „Starke und schwache Wechselwirkung – von Hadronen zu Dunkler Materie“ zusammenschlossen, war das eine Premiere für Münster. Die Kooperation ist längst ein Erfolg und geht nun mit Fördergeldern von mehr als vier Millionen Euro in die Verlängerung: Am Montag, 11. November, erhielten die Wissenschaftler des Forschungsschwerpunkts Teilchenphysik offiziell grünes Licht von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG), das Programm weitere viereinhalb Jahre fortsetzen zu können.

„Das ist eine besondere Auszeichnung für unser ganzes Team“, betont der zukünftige Sprecher des Graduiertenkollegs, Prof. Dr. Michael Klasen vom Institut für Theoretische Physik. Besonders freut er sich, dass die DFG bei den begehrten Forschungsgeldern für die WWU-Wissenschaftler noch etwas drauflegt. „Dass wir in Zukunft sogar noch mehr Doktorandinnen und Doktoranden fördern können, ist eine sichtbare Anerkennung unserer bisherigen Arbeit.“ Die wurde in der ersten Phase von seinem Kollegen Prof. Dr. Christian Weinheimer vom Institut für Kernphysik geleitet. Auch bei ihm ist die Freude groß: „Unsere sehr gute Forschungsarbeit und die anspruchsvolle Doktorandenausbildung haben überzeugt“, erklärt er. „Eine inhaltliche Klammer des Graduiertenkollegs ist die Frage, wie unser Universum entstanden ist.“

Die WWU-Forscher haben hier vor allem jene Kräfte im Blick, die zwischen den kleinsten Bausteinen der Materie wirken. Dabei geht es auch um Hadronen, die auf subatomarer Ebene von der sogenannten starken Wechselwirkung zusammengehalten werden. In der ersten Förderperiode war auch noch der Rektor der WWU, Prof. Dr. Johannes Wessels, als Experimentalphysiker intensiv beteiligt. „Ich freue mich, dass die zukunftsweisende Kooperation von Theorie und Experiment durch die DFG weiter Zuspruch erfährt“, unterstreicht er. Insgesamt gibt es an der WWU derzeit fünf von der DFG geförderte Graduiertenkollegs.

In der Teilchenphysik sind die Vermittlung von Schlüsselkompetenzen und der mehrwöchige Wechsel zwischen Theorie und Experiment Kernbestandteile des Ausbildungskonzepts. Daran beteiligen sich auch internationale Partnerorganisationen wie das europäische Kernforschungszentrum CERN in Genf, Universitäten in den USA und Frankreich sowie in der IT-Branche erfolgreiche Absolventen. Die internationale Strahlkraft des Graduiertenkollegs zeigt sich unter anderem darin, dass ehemalige Mitglieder inzwischen in Stanford, Peking oder Genua forschen.

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