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Münster (upm)
Prof. Meinald Thielsch und Prof. Guido Hertel von der WWU freuen sich über das neue Forschungsprojekt gemeinsam mit Berthold Penkert und Sarah Weber vom IdF NRW (v.l.n.r.).<address>© Meinald Thielsch</address>
Prof. Meinald Thielsch und Prof. Guido Hertel von der WWU freuen sich über das neue Forschungsprojekt gemeinsam mit Berthold Penkert und Sarah Weber vom IdF NRW (v.l.n.r.).
© Meinald Thielsch

Psychologen forschen über Führung in "Hochrisiko-Umwelten"

Neues Kooperationsprojekt des Instituts der Feuerwehr Nordrhein-Westfalen und der Universität Münster

Verkehrsunfälle, Brände oder technische Hilfeleistungen – Feuerwehrleute müssen an Notfallorten gemeinsam mit der Polizei und dem Rettungsdienst schnell Entscheidungen treffen. Dazu gehört es, dass Führungskräfte die richtigen Befehle erteilen. Aber sind die Feuerwehrleute und ihre Führungskräfte optimal auf die Anforderungen in der Praxis vorbereitet? Was zeichnen Teamarbeit und Führung in extremen Situationen aus? Welche Aspekte müssen in der Ausbildung und im Training der Feuerwehr besonders betont oder ergänzt werden?

Zur Beantwortung dieser Fragen hat das Institut der Feuerwehr Nordrhein-Westfalen (IdF NRW) mit der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster (WWU) einen Kooperationsvertrag geschlossen. Für das neue Forschungsprojekt zum Thema „Führung und Teamarbeit in Hochrisikoumwelten“ erhalten die WWU-Organisationspsychologen Prof. Dr. Meinald Thielsch und Prof. Dr. Guido Hertel rund 304.000 Euro vom Land Nordrhein-Westfalen. Das Projekt startet am 1. Oktober und schließt an langjährige gemeinsame Vorarbeiten zwischen der Arbeitseinheit Organisations- und Wirtschaftspsychologie der WWU und dem IdF NRW an.

In einem Zeitraum von zunächst drei Jahren sollen auf Basis bestehender Modelle von Führung und Zusammenarbeit in Teams verschiedene Verhaltensweisen in Hochrisikokontexten untersucht werden. Dabei steht neben der Effektivität auch das Erleben der Einsatzkräfte im Mittelpunkt. Darüber hinaus ermöglicht das geplante Projekt erstmalig, zeitliche Verläufe über längere Zeiträume zu untersuchen. Die Wissenschaftler berücksichtigen in ihren Studien sowohl technische und demografische Entwicklungen als auch unterschiedliche Arbeitsstrukturen in Haupt- und Ehrenamt.

„Ich freue mich sehr, durch diese neue Kooperation innovatives Wissen aus unserer Forschung noch schneller für die praktische Arbeit in diesem wichtigen Bereich zur Verfügung zu stellen. Gleichzeitig profitiert unsere Forschung sehr von den konkreten Impulsen und Fragen, die aus der praktischen Arbeit der Feuerwehren entstehen“, betont Guido Hertel.

„Wir sind gespannt auf das neue Evaluationskonzept und hoffen, damit unter anderem beantworten zu können, ob unsere Ausbildung jetzt schon gut und zielführend ist, welche Inhalte künftig in anderer Form vermittelt werden sollten oder ob wir weitere Aspekte in unsere Ausbildung miteinbeziehen müssen“, sagt Berthold Penkert, Direktor des Instituts der Feuerwehr NRW, wo die Führungskräfte ausgebildet, regelmäßig trainiert und auf Einsätze vorbereitet werden.

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