|
Münster (upm/nf)
Unterzeichneten die Zielvereinbarung über kleine Fächer: Minister Pinkwart und Rektorin Nelles<address>© upm/Grewer</address>
Unterzeichneten die Zielvereinbarung über kleine Fächer: Minister Pinkwart und Rektorin Nelles
© upm/Grewer

"Kleine Fächer sind unverzichtbar"

Ziel- und Leistungsvereinbarung zwischen Wissenschaftsministerium und Universität Münster

"Die kleinen Fächer sind gut in der Lehre, teilweise Spitze in der Forschung und absolut unverzichtbar für unsere Universitäten und unsere Gesellschaft". So fasste der nordrhein-westfälische Innovationsminister Prof. Dr. Andreas Pinkwart die Ergebnisse einer Evaluation zusammen, die eine Expertenkommission im Auftrag des Ministeriums erstellt hatte und deren Ergebnisse Pinkwart am Dienstag, 7. Juli 2009, veröffentlichte.

Noch am gleichen Tag startete Minister Pinkwart eine Rundreise der untersuchten Universitäten, um sich vor Ort mit den Rektoraten und den Vertreterinnen und Vertretern der kleinen Fächer über die Handlungsempfehlungen der Gutachter auszutauschen. Erste Station war die Westfälische Wilhelms-Universität, die zu den Hochschulen mit den meisten kleinen Fächern gehört. 20 Fächer, von der Archäologie bis zur Volkskunde, waren in Münster in die Untersuchung einbezogen worden.

Die kleinen Fächer tragen ihren Namen, weil sie oft nur über eine oder zwei Professuren verfügen und vergleichsweise wenige Studierende ausbilden. In der Vergangenheit war die Sorge geäußert worden, kleine Fächer könnten im Zuge aktueller Hochschulreformen in ihrer Existenz bedroht sein. Diese Sorge wischte Minister Pinkwart vom Tisch: "Das Gegenteil ist der Fall. Kleine Fächer gehören gerade für Traditionsuniversitäten zum Selbstverständnis und werden tendenziell eher ausgebaut". Die Rektorin der Westfälischen Wilhelms-Universität, Prof. Dr. Ursula Nelles, wies darauf hin, dass in Münster der im Rahmen der Exzellenzinitiative des Bundes und der Länder bewilligte Exzellenzcluster "Religion und Politik" von zahlreichen kleinen Fächern mitgetragen wird. Nelles: "Kleine Fächer stärken die Exzellenz der Universität, das Exzellenzcluster stärkt die kleinen Fächer!".

Die Weiterentwicklung der kleinen religionswissenschaftlichen Fächer an der Universität Münster hat auch eine Ergänzung der laufenden Ziel- und Leistungsvereinbarung für die Jahre 2007 bis 2010 zum Ziel, die Minister Pinkwart und die Rektorin Nelles nach dem rund einstündigen Gespräch mit Vertretern kleiner Fächer im Institut für Ethnologie unterzeichneten. Die WWU verpflichtet sich darin, ihre kleinen religionswissenschaftlichen Fächer weiterhin gezielt zu fördern und ihre führende Stellung in diesem Bereich auszubauen.

Die Universität bündelt die Aktivitäten dieser Fächer im Centrum für religiöse Studien und bietet Studiengänge in den Fächern Religionswissenschaft und Islamwissenschaft sowie als Erweiterungsfach für Studierende mit dem Berufsziel Islamischer Religionsunterricht an. Sie plant die Einrichtung eines weiteren Erweiterungsfaches Orthodoxe Religionslehre für Studierende mit dem Berufsziel Lehrer. Die Universität wird ihr wissenschaftliches Potenzial in diesem Bereich auch dafür nutzen, "die Lehrerinnen und Lehrer in den Fächern Islamischer Religionsunterricht und Orthodoxer Religionsunterricht auszubilden und damit in besonderem Maße eine gesellschaftliche Verantwortung übernehmen", heißt es in der Ziel- und Leistungsvereinbarung.

Links zu dieser Meldung