Evaluation

Ein blaues Piktogramm eines Blattes Papier mit mehreren Zeilen, die jeweils mit einem Häkchen versehen sind.
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Die Evaluation von Studium und Lehre an der Universität Münster orientiert sich am gesamten Student Life Cycle (SLC) und erhebt systematisch relevante Daten, um Studiengänge datenbasiert zu bewerten und weiterzuentwickeln. Dabei wird auf etablierte Evaluationsinstrumente (=Befragungen, Daten und Kennzahlen) zurückgegriffen, die für jede Phase des Studiums – von der Studienorientierung bis zur Zeit nach dem Abschluss – wichtige Informationen erfassen.

Die Ergebnisse werden standardisiert und nutzungsorientiert aufbereitet und den Fachbereichen regelmäßig zur Verfügung gestellt. Sie sollen dabei unterstützen, Entwicklungspotenziale zu erkennen, gezielte Maßnahmen zur Qualitätsentwicklung einzuleiten und deren Wirksamkeit zu überprüfen.

Zum einen wird Wert auf Datensparsamkeit gelegt: Studierende sollen nur an so vielen Befragungen teilnehmen, wie unbedingt notwendig. Zum anderen wird der Datenschutz berücksichtigt, da Ergebnisse nur dann ausgewiesen werden, wenn Anonymität sichergestellt ist. Die Befragungen, Daten und Kennzahlen werden zudem regelmäßig nach wissenschaftlichen Standards weiterentwickelt, um die Qualität von Studium und Lehre dauerhaft zu sichern und zu verbessern.

Die Abbildung zeigt die Evaluationsinstrumente (Befragungen und Kennzahlen) des QMS differenziert nach den Phasen des Student Life Cycle.
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Befragungen

  • Studiengangsbefragung

    Die Studiengangsbefragung an der Universität Münster liefert wichtige Informationen zur Phase des Studienverlaufs, speziell bezogen auf einzelne Studiengänge. Sie wird in der Regel alle drei Jahre zentral für alle Bachelor- und Masterstudiengänge gleichzeitig durchgeführt, um kontinuierlich Daten zum Studienverlauf zu erhalten. Befragt werden Studierende vom 2. bis zum 7. Fachsemester zu Themen wie Lehrangebot, Forschungsorientierung, Praxisbezug, Arbeitsbelastung, Prüfungen, Beratung, Auslandsaufenthalten und allgemeiner Zufriedenheit mit dem Studiengang.

    • Die Fragebögen sind standardisiert und gewährleisten vergleichbare Ergebnisse, wobei Fachbereiche optional ergänzende Befragungen durchführen können. Nach Abschluss der Befragung erhalten die Fachbereiche detaillierte Ergebnisberichte für jeden Studiengang mit quantitativen Auswertungen und Vergleichsdaten. Zusätzliche individuelle Auswertungen für die Fachbereiche sind auf Anfrage möglich.
    • Die Organisation und Durchführung liegt zentral bei Abteilung 5.3 sowie dezentral bei den QM-Beauftragten der Fachbereiche, die u. a. Maßnahmen zur Erhöhung der Rücklaufquote ergreifen. 

    Die Studiengangsbefragung ist ein wichtiger Bestandteil des Qualitätsmanagements und unterstützt damit die kontinuierliche Weiterentwicklung der Studiengänge sowie die Sicherung und Verbesserungen der Studienbedingungen an der Universität Münster.

    Die letzte Befragung fand im Sommersemester 2024 statt und die nächste Befragung wird planmäßig wieder im Sommersemester 2028 durchgeführt werden.

  • Absolvent*innen-Befragung

    Die Absolvent*innen-Befragung der Universität Münster ist Teil des bundesweiten Kooperationsprojekts Absolventenstudien (KOAB) und wird seit 2007 jährlich durchgeführt. Befragt werden Absolvent*innen und Promovierte ein bis zwei Jahre nach ihrem Abschluss zu Themen wie Studienbedingungen, Übergang in Beruf oder weiteres Studium, Kompetenzerwerb sowie Nutzung und Bewertung zentraler Serviceeinrichtungen.

    • Sie deckt damit mehrere Phasen des SLC ab, insbesondere den Studienverlauf, die Studienabschlussphase und die Zeit danach. Die Universität nutzt verschiedene standardisierte Fragebogenvarianten, die nach wissenschaftlichen Kriterien entwickelt und im Rahmen des Kooperationsprojekts regelmäßig überarbeitet werden. 
    • Die Befragungsergebnisse werden der Universität Münster vom Institut für angewandte Statistik (ISTAT), das die Befragung wissenschaftlich und technisch koordiniert, zur Verfügung gestellt. Abteilung 5.3 verantwortet die Organisation der Befragung, den Versand der Einladungen und der Erinnerungen, sowie die datenschutzkonforme Auswertung der Befragung.
    • Die Ergebnisse werden aufbereitet und standardisiert in Form von Grafikberichten an die Fachbereiche zur Studiengangsentwicklung weitergegeben. Auch individuelle Auswertungen sind nach Absprache möglich. Durch die jährliche Durchführung der Befragung ist es auch für kleinere Studiengänge möglich, mittels Datenmatching mehrerer Jahrgänge Auswertungen auf Studiengangsebene zu erhalten.
    • Die Universität Münster unterstützt die Steigerung der Rücklaufquote durch den Einsatz von Incentives und umfassende Kommunikationsmaßnahmen.

    Die Absolvent*innen-Befragung liefert so wertvolle Erkenntnisse, die zur Verbesserung von Studiengängen sowie zentralen Servicebereichen beitragen. Fachbereiche und zentrale Einrichtungen können zudem eigene Fragestellungen einbringen, um spezifische Themen abzudecken. 

  • Studierenden­befragung in Deutschland (SiD)

    Die Universität Münster nimmt alle vier Jahre verpflichtend an der bundesweiten Befragung „Studieren in Deutschland“ (SiD) des Deutschen Zentrums für Hochschul- und Wissenschaftsforschung (DZHW) teil, die erstmals im Sommersemester 2021 durchgeführt wurde. Die SiD liefert hauptsächlich Daten zum Studienverlauf, jedoch auch Daten zur Studieneingangsphase.

    • Befragt werden mindestens alle Studierenden im 3./4. Fachsemester sowie 25% der Studierenden anderer Fachsemester zu verschiedenen Themen, darunter Studienmerkmale, soziale Herkunft, politische Einstellungen, Finanzierungs- und Wohnsituation, Diversität, Auslandsmobilität, Studiensituation und studentische Services. Der Fragebogen ist verbindlich und eigene Fragestellungen können nicht eingebracht werden.
    • Nach der Befragung erhält die Universität einen Rohdatensatz, in der fast alle Merkmale oder Angaben der Befragten enthalten sind. Vereinzelt sind auch Vergleiche mit dem bundesweiten Durchschnitt möglich. Die Auswertung und Organisation übernimmt Abteilung 5.3. Erhobene Daten können für Auswertungen auf Ebene der gesamten Universität zu Themen wie Diversität, Finanzierungssituation oder sozialer Herkunft sowie auf Anfrage für individuelle Auswertungen für die Fachbereiche genutzt werden.

    Damit trägt die SiD-Befragung zur Verbesserung der Studienbedingungen und Unterstützungsstrukturen an der Universität Münster bei.

    Die letzte Befragung fand im Sommersemester 2025 statt und die nächste Befragung wird planmäßig wieder im Sommersemester 2029 durchgeführt werden.

  • Studentische Lehrveranstaltungsevaluation (LVE)

    Die studentische Lehrveranstaltungsevaluation (LVE) ist primär ein Feedbackinstrument für die Lehrenden zur Qualitätssicherung und -entwicklung ihrer Lehrveranstaltungen an der Universität Münster. Sie wird von den Studierenden regelmäßig genutzt, um Lehrenden konstruktive und respektvolle Rückmeldungen zu geben.

    • Mindestens alle zwei Jahre müssen alle curricular verankerten Lehrveranstaltungen und Lehrveranstaltungen der hauptamtlich Lehrenden evaluiert werden, wobei auch ein häufigerer Turnus möglich und gängig ist.
    • Die Erhebung erfolgt fast ausschließlich online über das zentrale System evasys, das durch die Nutzung eines personalisierten TAN-Verfahrens die Anonymität und Manipulationssicherheit gewährleistet. In einzelnen Fällen können auch Papierfragebögen genutzt werden.
    • Die Fragebögen enthalten verbindliche Kernfragen, die auf die Qualität der Lehrveranstaltung, insbesondere die*den Lehrende*n und die Didaktik, zielt. Bei Bedarf können optionale Module und einzelne Fragen ergänzt werden.
    • Nach Abschluss der LVE erhalten Lehrende und Dekanate zeitnah detaillierte Auswertungen mit quantitativen Ergebnissen und Freitextkommentaren, die in der Lehrveranstaltung mit den Studierenden diskutiert werden sollen.
    • Die Veröffentlichung der Ergebnisse erfolgt im Intranet auf den Seiten der Fachbereiche.
    • Die Verantwortung für die Durchführung der LVE liegt bei den für die jeweiligen Evaluationseinheiten zuständigen Evaluationsbeauftragten.

    Die LVE unterstützt so die Qualitätssicherung und -entwicklung der Lehre an der Universität Münster auf transparente, datengestützte und datenschutzkonforme Weise.

  • Weitere Befragungen

    Neben den zentralen Befragungen beteiligen sich die Universität Münster sowie einzelne Fächer und Fachbereiche regelmäßig oder anlassbezogen an weiteren Befragungen. Diese ergänzenden Erhebungen liefern wertvolle, themenspezifische Informationen zu verschiedenen Phasen des Student Life Cycle und auf unterschiedlichen Ebenen der Universität.

    Beispiele sind

    • die Befragungen des Projektes "Benchmark internationale Hochschule" (BintHo) des Deutschen Akademischen Austauschdienstes (DAAD), die sich auf Internationalität konzentriert,
    • und die Befragung zu Erfolgsfaktoren digitaler Hochschullehre (EdiHo) des Instituts für angewandte Statistik (ISTAT), die die digitale Lehre während des ersten "Corona-Semesters" betrachtete.

    Zudem beteiligen sich einzelne Fächer an der regelmäßig stattfindenden Studierendenbefragung im Rahmen des CHE-Rankings. Die Ergebnisse dienen Studieninteressierten als wertvolle Informationen bei der Entscheidung für einen Studienstandort und können auch von den Fächern zur Qualitätssicherung und -entwicklung der Studiengänge genutzt werden.

  • Befragungskalender

    Um Mehrfachbefragungen und damit zusammenhängend „Befragungsmüdigkeit“ der Studierenden zu vermeiden, koordiniert die Universität Münster alle zentralen und möglichst viele dezentrale Erhebungen über einen Befragungskalender. Dieser Kalender dokumentiert, wann welche Befragungen durchgeführt und welche Studierendenkohorten angesprochen werden. Ziel ist es, dass jede Kohorte im Verlauf des Studiums höchstens einmal an jeder zentralen Befragung teilnimmt – mit Ausnahme der regelmäßig stattfindenden Lehrveranstaltungsevaluation. Der Kalender ermöglicht zudem, dass Fachbereiche ihre eigenen Befragungen zeitlich sinnvoll mit den zentralen Erhebungen abstimmen können. Damit schafft der Befragungskalender Transparenz, verhindert Überschneidungen und trägt zu einer ausgewogenen Belastung der Studierenden bei. 

    Zum Befragungskalender (mit Passwortschutz) 

Daten und Kennzahlen: QM-Datenberichte

Neben den Befragungen bilden statistische Daten und Kennzahlen eine wichtige Grundlage für die Evaluation. Die Fachbereiche erhalten regelmäßig QM-Datenberichte, die für die Qualitätsentwicklung in Studium und Lehre genutzt werden. Diese enthalten u. a. Daten zu Studienanfänger*innen, Studienverläufen, Abschlussquoten, Studiendauer und Notenverteilungen.

Die QM-Datenberichte werden auf Studiengangsebene erstellt, enthalten einheitliche Tabellen und Grafiken und bilden auch Zeitreihen ab, um Entwicklungen und Trends sichtbar zu machen. Zusätzlich werden Unterschiede nach Geschlecht oder Staatsangehörigkeit ausgewiesen. Die Berichte fassen relevante Informationen kompakt zusammen und sind so gestaltet, dass sie auch für weniger zahlenaffine Nutzer*innen verständlich und gut nutzbar sind.

Die QM-Datenberichte bilden die Grundlage für Studiengangskonferenzen und weitere QM-Prozesse. Sie sollen Fachbereichen helfen, Handlungsbedarfe zu identifizieren, gezielte Maßnahmen zu entwickeln und deren Wirksamkeit zu überprüfen. Zur Sicherung der Aktualität und Passgenauigkeit werden die QM-Berichte regelmäßig überprüft und bei Bedarf angepasst.

Für Studiengänge mit zusätzlichen Rechtsvorgaben – Staatsexamens-, kirchliche, internationale Kooperations-, Weiterbildungs- und duale Studiengänge – werden die Befragungen und Datenerhebungen entsprechend angepasst (siehe Besonderheiten).

Die QM-Datenberichte werden jährlich durch Abteilung 5.3 zentral auf fachbereichsspezifischen Confluence-Bereichen bereitgestellt, deren Zugriffsrechte die Fachbereiche selbst verwalten. Damit leisten die Daten und Kennzahlen einen wichtigen Beitrag zur datengestützten Weiterentwicklung der Studiengänge und erhöhen die Transparenz im Qualitätsmanagementsystem.

Besonderheiten

An der Universität Münster gibt es Studiengänge mit zusätzlichen Rechtsvorgaben, die Staatsexamens-, kirchliche, internationale Kooperations-, Weiterbildungs- und duale Studiengänge umfassen. Für diese Programme ist die Befragungsorganisation und das Datenmanagement oft komplex, da Studierende optional eingeschrieben sind oder die Prüfungsverwaltung nicht zentral erfolgt.

Um diese Besonderheiten abzubilden, liegt die Verantwortung für die Befragungen und die Zusammenstellung von Daten und Kennzahlen bei den entsprechenden Fachbereichen und Evaluationseinheiten, die dabei eng mit Abteilung 5.3 zusammenarbeiten. Für Studiengänge, für die eine Kooperationsvereinbarung vorliegt, ist in dieser auch das Datenmanagement und die Befragungsorganisation geregelt. 

Weiterentwicklung der Evaluationsinstrumente

Die Befragungen und QM-Datenberichte der Universität Münster werden im Rahmen der Weiterentwicklung des Qualitätsmanagementsystems (Link) regelmäßig überprüft und bei Bedarf weiterentwickelt. Ziel ist es, bestehende Lücken in der Abbildung des Student Life Cycle zu schließen und neue Fragestellungen im Qualitätsmanagement aufzugreifen. Dabei wird darauf geachtet, die Evaluationsinstrumente sinnvoll aufeinander abzustimmen, um Redundanzen zu vermeiden und die Datensparsamkeit zu gewährleisten.

Da die Einführung neuer Verfahren zeit- und ressourcenintensiv ist, erfolgt die Weiterentwicklung schrittweise und nach wissenschaftlichen Standards. So wird die Evaluation von Studium und Lehre kontinuierlich optimiert, um den Fachbereichen zuverlässige und praxisnahe Entscheidungsgrundlagen für die Qualitätsentwicklung zu liefern.

Datenschutz

Von zentraler Bedeutung ist in allen Verfahren der Datenschutz. Die Universität Münster hält sich dabei strikt an die Vorgaben der Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) und des Datenschutzgesetzes Nordrhein-Westfalen (DSG NRW). Personenbezogene Daten, wie Adressdaten für Einladungen, werden ausschließlich zu diesem Zweck genutzt und nach Abschluss des Befragungsprozesses gelöscht.

Eine Verknüpfung mit den Befragungsergebnissen erfolgt nicht. Auch bei geringen Fallzahlen wird die Anonymität der Teilnehmenden gewahrt. Für die studentische Lehrveranstaltungsevaluation gelten aufgrund des Personenbezugs zu den Lehrenden zusätzliche datenschutzrechtliche Vorgaben.

Rollen und Zuständigkeiten

Im Rahmen der Erhebung, Verarbeitung und Auswertung von Daten aus dem Bereich Studium und Lehre sind die Rollen und Zuständigkeiten klar geregelt. Auf zentraler Ebene koordiniert Abteilung 5.3 die Befragungen, bereitet die Daten auf und stellt den Fachbereichen datenschutzkonforme Berichte zur Verfügung. Auf dezentraler Ebene sind die QM-Beauftragten in den Fachbereichen für die Nutzung der Ergebnisse verantwortlich. Optional können Datenanalyst*innen eingesetzt werden, die mit Rohdaten arbeiten und eigene Auswertungen durchführen.

Für alle Beteiligten gelten die Grundsätze von Datensparsamkeit, Zweckbindung, Vertraulichkeit und sicherem Umgang mit den Daten. Damit ist sichergestellt, dass Informationen gezielt zur Qualitätsentwicklung genutzt und gleichzeitig Datenschutz und Transparenz gewährleistet werden.