Scopus

Wie oft wird ein bestimmter Fachartikel oder Autor zitiert? Neben dem Web of Science erlaubt auch die Elsevier-Datenbank Scopus die Beantwortung dieser Frage. Während aus den Daten des Web of Science der Impact Faktor berechnet wird, benutzt Scopus den h-index und den Scopus Journal Analyzer zur „Berechnung“ herausragender Forschung. Der Journal Analyzer bietet folgende weitere Konkurrenzwerte zum Impact Faktor: SCImago Journal Rank (SJR) und Source Normalized Impact per Paper (SNIP). Im Gegensatz zum Impact Faktor des Web of Science werden SJR und SNIP von Fachgesellschaften und Förderorganisationen bisher nicht anerkannt. Scopus ist auf neuere Artikel ab 1996 limitiert und wird täglich aktualisiert. Es enthält dafür aber alle 5.200 Medline-Zeitschriften (1.250 allerdings ohne Referenzen) und weitere 18.000 Titel aus Medizin, Technik, Natur- und Geisteswissenschaften – insgesamt 40 Mio. Artikel, die von mehr als 5.000 internationalen Verlagen herausgegeben werden.

PubMed
Scopus enthält alle Zitate der PubMed-Datenbank ab 1996, ist aber nicht so aktuell. Scopus indexiert Zeitschriften, die nicht in PubMed enthalten sind. Um aber eine Doppelung von Treffern – die Sie bereits bei einer Suche in PubMed erhalten haben – zu vermeiden, kann man folgenden Trick anwenden: Verknüpfen sie am Ende der Suche das Resultat mit dem Suchbegriff „AND NOT (PMID(1* OR 2* OR 3* OR 4* OR 5* OR 6* OR 7* OR 8* OR 9*))“. So werden Medline-Artikel aus einer Scopus-Suche ausgeschlossen.

Embase
Scopus enthält fast alle Zitate der Embase-Datenbank ab 1996, ist aber nicht so aktuell. Außerdem sind die Zitate nicht per Emtree Thesaurus indiziert, d.h. Hierarchien, Subheadings und Synonymverknüpfungen fehlen. Scopus eignet sich also nicht für eine hochqualitative Embase-Recherche.

Scopus erlaubt das Speichern der Artikelzitate in folgenden Formaten: RefWorks, Reference Manager, Procite, Endnote und tab-delimited (Excel).

Elsevier hat für Scopus auch eine mobile Anwendung herausgebracht.

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Aktuelles zu Scopus

Darius Widera, Wolf-Dieter Grimm, Jeannette M. Moebius, Ilja Mikenberg, Christoph Piechaczek, Georg Gassmann, Natascha A. Wolff, Frank Thévenod, Christian Kaltschmidt, and Barbara Kaltschmidt.Stem Cells and Development.Jun 2007.447-460.http://doi.org/10.1089/scd.2006.0068
Published in Volume: 16 Issue 3: July 4, 2007

Wir sehen auf „Research Gate“ 96 Zitate dieses Artikels. Warum werden diese Zitate in „Scopus“ nicht abgebildet?

  • Oliver Obst

    Lieber Herr Grimm, erst einmal herzlichen Glückwunsch für Ihre so viel zitierte Publikation! Dass ResearchGate 22 Zitierungen mehr aufweist als Scopus (96 vs. 74) ist nicht verwunderlich, kann doch jede Datenbank nur die Zitierungen von den Artikeln zählen, die sie enthält. Scopus enthält zwar 16.000+ Zeitschriften, aber nicht alle. Das kann ein Grund für weniger Zitierungen sein, weil ResearchGate ev. mehr Zeitschriften abbildet. Scopus enthält auch nur peer-reviewte Quellen, ResearchGate aber auch Preprints, was ebenfalls ein Grund für mehr Zitierungen sein kann. Wie ich beim Überfliegen Ihres Researchgate-Eintrags feststellen konnte, gibt es Preprint-Zitierungen für Ihren Artikel, da müsste man aber noch einmal Zitierung für Zitierung durchgehen. Bei Google Scholar haben Sie 118 Zitierungen, da ist alles mögliche noch mit dabei. Für die Wissenschaft resp. die Messung von Impact-Parametern hat es sich aber bewährt, sich auf peer-review-Quellen zu beschränken.

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