Fellow-Lecture: „How Nonprofits Are Using NFTs to Foster Cultural Democracy“
© Stefan Klatt

Am Montag, den 20. Oktober 2025, 16.30–18.30 Uhr, hält Prof. Dr. Keisuke Takayasu (Osaka/Japan) seine Fellow-Lecture zum Thema How Nonprofits Are Using NFTs to Foster Cultural Democracy (Ort: Studiobühne, Domplatz 23, 48143 Münster):

Obwohl NFTs oft in erster Linie als Instrumente zur Gewinnerzielung betrachtet werden, besitzen sie das Potenzial, über diese Funktion hinaus zu wirken: Sie können neue Räume für den Selbstausdruck von Minderheiten schaffen und als Plattformen der Anerkennung dienen, die Gemeinschaften der direkt Beteiligten und darüber hinaus verbinden. Anhand von Beispielen aus Nonprofit-Initiativen in Japan untersucht dieser Vortrag, wie kulturelle Demokratie durch die Ausweitung kultureller Teilhabe mittels digitaler Technologien gefördert werden kann, und erörtert, inwiefern NFTs zu einer Form digitaler Wohlfahrt beitragen können. Darüber hinaus wird darauf hingewiesen, dass von heutigen DesignerInnen weniger erwartet wird, ihre eigene Kreativität unmittelbar zu demonstrieren, als vielmehr attraktive Räume zu schaffen, in denen Menschen selbst kreativ werden können.

In Japan ist das kunsthandwerkliche Arbeiten in Einrichtungen der Behindertenhilfe bis heute als Teil der Beschäftigungsförderung aktiv. Über einfache manuelle Tätigkeiten hinaus ist zunehmend zu beobachten, dass Zeichnungen von Menschen mit Behinderungen in kunsthandwerkliche Entwürfe einbezogen werden. Das Good Job! Center ist eine solche Einrichtung, die neue Technologien aktiv aufgreift, etwa durch die Herstellung von Pappmaché mithilfe von 3D-Druckern. Mit seiner Initiative, der Good Job! Digital Factory, wird nicht nur angestrebt, Beschäftigungsmöglichkeiten für Menschen mit Behinderungen im digitalen Raum durch den Verkauf von NFT-Werken zu schaffen, sondern auch Personen anzusprechen, die bislang wenig Interesse an solchen Aktivitäten hatten – und so die Bildung inklusiver Gemeinschaften zu fördern.

Prof. Dr. Keisuke Takayasu ist Professor für Ästhetik an der der Osaka University (Japan) mit dem Schwerpunkt Designphilosophie. Er ist Prodekan der dortigen School of Letters und der Graduate School of Humanities sowie Präsident der Japan Society for Design. Seine Forschung befasst sich mit ästhetischen und ethischen Fragen in unterschiedlichen Bereichen des Designs, von der Architektur bis zur visuellen Kommunikation. Derzeit konzentriert er sich auf das „soziale“ Design mit dem Ziel, die Designgeschichte neu zu betrachten und zugleich die Transformationen zeitgenössischer Designpraxis zu erfassen.