Gastvortrag: „Die Skulpturmaschine – Kunst und Technologie im 19. Jahrhundert“
© The Board of Trustees of the Science Museum London

Am 20. November 2025 hielt Dr. Buket Altinoba einen Gastvortrag zum Thema „Die Skulpturmaschine – Kunst und Technologie im 19. Jahrhundert“.

Dr. Buket Altinoba, Kunsthistorikerin an der Ludwig-Maximilians-Universität München, erforscht in ihrem DFG-Projekt „Skulpturmaschinen: Wettstreit der Reproduktionstechniken 1770–1880“ die Schnittstellen von Kunst, Technologie und industrieller Innovation im 19. Jahrhundert. Ihr Vortrag beleuchtete, wie Künstler:innen und Ingenieur:innen in enger Zusammenarbeit neue Verfahren der mechanischen Reproduktion entwickelten, um Skulpturen präzise zu vervielfältigen und zu verkleinern. Diese Techniken veränderten nicht nur die Produktionsweisen, sondern auch den Begriff von Originalität, Materialität und künstlerischer Autorschaft.

Anhand von Beispielen wie Benjamin Chevertons Skulpturmaschinen zeigte Altinoba, wie eng sich künstlerische und technische Denkweisen verschränkten und neue Formen des Zugangs zu Kunst und Wissen ermöglichten. Zugleich eröffnete sie eine Perspektive auf die Gegenwart: Wie die Mechanisierung des 19. Jahrhunderts künstlerische Praktiken transformierte, so prägen heute digitale Technologien – von 3D-Scanning bis zu algorithmischer Modellierung – die Herstellung, Verbreitung und Wahrnehmung von Kunst. Der Vortrag verband historische und gegenwärtige Dimensionen technischer Bildproduktion und reflektiert, wie Prozesse der Reproduktion die Bedingungen kulturellen Zugangs bis heute fortschreiben.

Dr. Buket Altinoba forscht zum Thema „Skulpturmaschinen: Wettstreit der Reproduktionstechniken 1770–1880“ am Institut für Kunstgeschichte der LMU München. Ihr Vortrag beleuchtet mechanische Verfahren der skulpturalen Reproduktion als Schnittpunkt von Kunst und Technologie. Ausgehend vom Renaissance-Ideal des uomo universale zeigt sie, wie Kunstschaffende und Ingenieure im 19. Jahrhundert neue Formen der Massenproduktion und Werkstattorganisation entwickelten und dabei Analogien zwischen mechanischer Erfindung und künstlerischem Schaffen aufzeigten.