

Am Montag, den 17. November 2025, 16.15–18.30 Uhr, hält Dr. Stefan Heßbrüggen-Walter (Münster) einen Gastvortrag zum Thema „Metadaten, ‚forschende Erschließung‘ und die Konstitution kultureller Gegenstände“ (Ort: Raum 201, Philosophikum, Domplatz 23, 48143 Münster):
Schon immer wurde der Zugang zu kulturellen Gütern durch Erschließung vermittelt: Exponatschilder im Museum, Katalogkarten in der Bibliothek, Findbücher im Archiv. Werden kulturelle Güter zu Daten, müssen sie ebenfalls erschlossen werden, in diesem Fall durch „Daten über Daten“: Metadaten. Der Wert von Sammlungsportalen oder digitalen Bibliotheken wird durch die Qualität dieser Metadaten entscheidend mitbestimmt. Was nicht gefunden werden kann, kann erst recht nicht rezipiert werden. Metadaten sind aber auch selbst Gegenstand der Forschung in den digital humanities, ihre Analyse wird Teil „forschender Erschließung“ (Lina Franken). Der Vortrag geht diesem Wechselverhältnis anhand dreier kurzer Fallstudien zwischen Kunst und Wissenschaft, Museum und Bibliothek nach. Gezeigt werden soll, dass im digitalen Raum Metadaten kulturelle Artefakte mit konstituieren.
Dr. Stefan Heßbrüggen-Walter (Zentrum für Wissenschaftstheorie, Universität Münster) leitet das DFG-Projekt „PRODATPHIL – Science and Logic“ zu Aufbau und Auswertung einer Datensammlung für Logik und Wissenschaftsphilosophie zwischen 1830 und 1920. Nach Tätigkeit an der FernUniversität Hagen lehrte er bis 2022 an einer Moskauer Universität. Er forscht an der Schnittstelle von Philosophie und digitalen Geisteswissenschaften und zur Geschichte der Philosophie zwischen Melanchthon und Kant.