Im Sinne der Transferstrategie der Universität Münster hat die Kolleg-Forschungsgruppe auch den Erkenntnistransfer zu Kulturerbe- und anderen öffentlichen Institutionen, zur Kunst- und Museumspädagogik und zur interessierten nationalen und internationale Öffentlichkeit (z. B. als Kunst-Publikum) im Blick.

Im Oktober 2023 veranstaltete das Kolleg gemeinsam mit der mit der Initiative „Zugang gestalten! Mehr Verantwortung für das kulturelle Erbe“ eine Tagung zu der Frage, inwiefern und wie stark Recht kuratorische Entscheidungen beeinflusst, die sich vorwiegend an ein aus dem Bereich der Kulturerbe-Institutionen kommendes Fachpublikum wendet. 

Es entstehen Denkschriften und Stellungnahmen beispielsweise für das Bundesministerium der Justiz, die die rechtliche Entwicklung in Bezug auf den Zugang zu kulturellen Gütern aus kunstwissenschaftlicher und ethischer Sicht kritisch begleiten.

Darüber hinaus werden unter Beteiligung der Artist-in-Residence-Fellows in renommierten Museen und Kunstinstitutionen Ausstellungen einen weiteren Modus des Transfers von Forschungsergebnissen bilden.

| Ausstellungen
© Universität Münster | Stefan Klatt

Ausstellung: „Re:Set: Vom Dia zur Datenbank – Medienwandel in der Kunstgeschichte“

Vom 3. Juli bis 5. September 2025 fand die Ausstellung „case study #2: Re:Set: Vom Dia zur Datenbank – Medienwandel in der Kunstgeschichte“ der Kolleg-Forschungsgruppe statt – eine Ausstellung von Studierenden des Instituts für Kunstgeschichte. Sie nahm den Medienwandel in der Kunstgeschichte zum Ausgangspunkt, um die historischen, ästhetischen und erkenntnistheoretischen Dimensionen kunsthistorischer Bildpraktiken zu beleuchten. Unter anderem waren Posterpräsentationen sowie eine Installation des Künstlers Dr. Philipp Goldbach mit historischen Glasdias zu sehen. Am 27. August 2025 berichtete Georg Imdahl im Feuilleton der Frankfurter Allgemeinen Zeitung unter dem Titel „Glas hinter Glas – Studenten stellen in Münster die Hilfsmittel aus, mit denen Kunsthistoriker früher sehen lernten“ über die Ausstellung.

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© H. Wiedemann, S. Rittmeier, S. Hopkins

Workshop: „Digital Restitution: Bridging Access, Conservation, and Ethical Challenges“

Vom 3. bis 5. September 2025 fand der Workshop „Digital Restitution: Bridging Access, Conservation, and Ethical Challenges“ der Kolleg-Forschungsgruppe statt.Der Workshop befasste sich mit der Neugestaltung der Restitution im digitalen Zeitalter, in dem Kulturerbe, Ethik, Technik und Nachhaltigkeit zusammenwirken und die Zukunft der Kulturgütererhaltung maßgeblich prägen. Er brachte Wissenschaftler:innen, Museumsfachleute, Kulturerbe-Expert:innen und Digitaltechnolog:innen zusammen, um am interdisziplinären Diskurs über die digitale Erhaltung des Kulturerbes und die ethischen Dimensionen der kulturellen Digitalisierung im Bereich der Restitutionspolitik teilzunehmen.

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© Natascha Unkart

Fünfte Summer School Museologie

Eine Woche forschen und vermitteln, lernen und leben (mitten) im Museum: Vom 21. bis 26. Juli 2025 veranstaltete das Institut für Kulturanthropologie/Europäische Ethnologie gemeinsam mit dem LWL-Freilichtmuseum Detmold (Westfälisches Landesmuseum für Alltagskultur) und der Kolleg-Forschungsgruppe „Zugang zu kulturellen Gütern im digitalen Wandel“ einen einwöchigen Praxiskurs zu aktuellen Themen und Aufgaben von Museen. Die Teilnehmer:innen erhielten vertiefende Einblicke in das Museum als Praxisfeld, als Forschungsort, als Sammlungs- und Vermittlungsinstitution und vieles mehr. Die Leitung haten Prof. Dr. Lioba Keller-Drescher, In-House Fellow der Kolleg-Forschungsgruppe. Gastkuratorin war Hon.-Prof. Dr. Birgit Johler, Senior Fellow der Kolleg-Forschungsgruppe.

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© Nii Kwate Owoo & Arsenal (Nii Kwate Owoo, YOU HIDE ME, 1970)

Filmreihe: „Zugang und Rückgabe: Restitution im Film“

Was bedeutet es, wenn ein Stück Geschichte fehlt, kulturelle Identität geraubt wurde? Dem Ringen um kulturelle Selbstbestimmung, dem Umgang mit fortbestehenden kolonialen Machtverhältnissen und der Frage, was Rückgabe heute bedeutet und bedeuten kann, widmete sich die Filmreihe „Zugang und Rückgabe: Restitution im Film“ mit den Schwerpunkten „Restitution als Akt der Anerkennung“ (17. Juni 2025), „Gegenstimmen und Rhythmen des Widerstands“ (24. Juni 2025) und „Reparative Praktiken des Erinnerns“ (01. Juli 2025). Sie lud ein, dorthin zu schauen, wo Objekte abwesend sind – und Restitution dadurch nicht nur als Geste der Wiedergutmachung, sondern als gesellschaftliche Herausforderung zu verstehen. Die Filmreihe fand in Kooperation mit dem LWL-Museum für Kunst und Kultur statt.

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© Universität Münster | Stefan Klatt

Ausstellung: „Zugänge zu kuratorischen Netzwerken – Postkarten von Kasper König“

Vom 26. Mai bis 22. Juni 2025 fand die Ausstellung „case study #1: Zugänge zu kuratorischen Netzwerken – Postkarten von Kasper König“ der Kolleg-Forschungsgruppe im Bibliotheksfoyer des Philosophikums statt. Die Ausstellung wurde von Studierenden des Kolloquiums von Ursula Frohne und Berit Hummel konzipiert. Sie zeigte collagierte Karten, die Kasper König (1943–2024), Mitbegründer und langjähriger künstlerischer Leiter der Skulptur Projekte Münster sowie Direktor des Museums Ludwig, an Künstler:innen, Kolleg:innen und Weggefährt:innen schickte. Die persönlichen Mitteilungen sind ein einzigartiges Zeugnis seiner kuratorischen Praxis.

| Podcasts
© Universität Münster | Stefan Klatt

Podcast: „Digitalgespräch“ mit Dr. Thomas Kater

Im Podcast „Digitalgespräch“ des Zentrums verantwortungsbewusste Digitalisierung (ZEVEDI) der Technischen Universität Darmstadt ist Dr. Thomas Kater, Senior Fellow der Kolleg-Forschungsgruppe, zu Gast. Er spricht über sein Forschungsthema „Literatur vereinfachen – mit KI? Digitalität und kulturelle Teilhabe“. Der Zugang zu Kulturgütern und Kunstwerken soll möglichst vielen Menschen offenstehen. „Zugang“ meint dabei einerseits die sinnliche Erfahrbarkeit wesentlicher Aspekte des Werks, aber auch die Möglichkeit eines Verstehens dessen, womit man sich dabei konfrontiert. Im Fall der Literatur stellt anspruchsvolle Schriftsprache allerdings für viele Menschen ein Hindernis dar. Soll man hier eingreifen, indem man die literarischen Werke selbst – vielleicht sogar mittels KI – verändert? Um den Ansatz, Literatur  zum Teil radikal zu vereinfachen, ist eine leidenschaftliche Kontroverse entstanden, über die Thomas Kater einen Überblick gibt. 

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© Universität Münster | Nora Kluck

Führung zur Kunst auf dem Campus

Am 13. Mai 2025 fand die Führung „Art on the Campus“ für KFG-Mitglieder statt. Dr. Eckhard Kluth, Leiter Zentrale Kustodie & Kulturbüro der Universität Münster, gab einen Einblick in die Kunstwerke auf dem Altstadt-Campus. Im Universitätsalltag treffen wir immer wieder auf Kunstwerke. Mit z. B. Kunst-am-Bau oder den Skulptur Projekte-Ausstellungen ist eine heterogene Sammlung von Kunstwerken entstanden, die als „Kunst auf dem Campus“ vom Alltag permanent herausgefordert wird. Bei der Begegnung mit den verschiedenen Arbeiten werden daher auch Fragen von Zugang, Teilhabe und Gebrauch in der analogen Welt zum Thema.

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© „Whose Expression? Die Künstler der Brücke im kolonialen Kontext“, Brücke-Museum, 2021. Foto: Roman März

Masterclass „Zugang zu sensiblen Sammlungen – Digital und analog“

Vom 2. bis 4. April 2025 fand die Masterclass „Zugang zu sensiblen Sammlungen – Digital und analog“ der Kolleg-Forschungsgruppe Zugang zu kulturellen Gütern im digitalen Wandel statt. Eingeladen waren Master- und Promotionsstudierende, Postdocs und wissenschaftliche Volontär:innen an einem Museum oder einer Kunstinstitution, die sich mit Sammlungen mit kolonialem Hintergrund oder Kunstwerken und Artefakten mit sensiblen Inhalten auseinandersetzen. Die Masterclass bot ihnen Gelegenheit, gemeinsam mit Kolleg:innen aus Museen und Kunstinstitutionen in einem interdisziplinären Umfeld zu erörtern, welche neuen Perspektiven oder Herausforderungen sich durch digitale Zugänge zu sensiblen Sammlungsbeständen ergeben.

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© Lioba Keller-Drescher

Tagung „Zugänge zum Textilen“

Vom 11. bis 12. November 2024 fand die Tagung „Zugänge zum Textilen. Wissenschaftliche, kuratorische und digitale Perspektiven. Tagung der Kommission für Materielle Kultur und Museum in der Deutschen Gesellschaft für Empirische Kulturwissenschaften e. V. (DGEKW)“ im Erbdrostenhof in Münster statt. Sie befasste sich unter anderem mit den Fragen, wie ein Zugang zu Textilsammlungen wieder oder neu gefunden werden kann, welche Rolle die Digitalisierung bei der wissenschaftlichen und kuratorischen Neubeachtung spielt und wie sich durch Digitalität der Zugang zum Textilen verändert. Organisiert wurde die Tagung durch Prof. Dr. Lioba Keller-Drescher (Institut für Kulturanthropologie/Europäische Ethnologie, Inhouse-Fellow der Kolleg-Forschungsgruppe „Zugang zu kulturellen Gütern im digitalen Wandel“) und Dr. Kirsten Bernhardt (LWL-Museumsamt für Westfalen, Münster).

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© Universität Münster | Stefan Klatt

„Wo die Kunststoffe wohnen“: Video zur Ausstellung online

Im Wintersemester 2023/24 präsentierte das Studienprojekt „Kunststoffalltage“ des Instituts für Kulturanthropologie/Europäische Ethnologie seine Ergebnisse mit einer Ausstellung. Kunststoffartefakte wurden als „Mitbewohner:innen“ studentischen Alltags präsentiert: Anhand von Objekten wie Fernbedienung und Zahnputzbecher wurden Alltagsdimensionen des Kunststoffgebrauchs gedeutet. Die Projektleitung hatte Prof. Dr. Lioba Keller-Drescher, Professorin für Europäische Ethnologie und In-House-Fellow der Kolleg-Forschungsgruppe. Einen Einblick in die Ausstellung gibt dieses Video.

Weitere Informationen zur Ausstellung finden Sie auf der Homepage des Instituts für Kulturanthropologie/Europäische Ethnologie.

| Videos
© Universität Münster | Stefan Klatt

Kurzvideo zum „Reclining Pan“

Jon Wiggermann, Student der Kunstgeschichte und Philosophie, erläutert im Video die Besonderheiten des „Reclining Pan“ von Oliver Laric – und welche Fragen das Kunstwerk aufwirft. Vom 4. bis 30. Oktober 2023 war Oliver Larics Skulptur im Archäologischen Museum der Universität Münster zu sehen. Die Ausstellung war eine Kooperation der Kolleg-Forschungsgruppe mit dem Museum anlässlich der Tagung „Zugang gestalten! Hindernisse überwinden“.

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© Foto: Hansgeorg Schöner | Video: Stefan Klatt

Video des Vortrags „Zugang und Kontrollverlust – Die neuen Abhängigkeiten im Zeitalter von KI“

Mit der Digitalisierung geht für die etablierten Kulturerbe-Einrichtungen der Verlust von Kontrolle und Deutungshoheit einher, gleichzeitig bieten sich aber auch neue Möglichkeiten der Partizipation. Wie lässt sich diese Chance nutzen und gleichwohl der Verbreitung von „wirkungsmächtigen Lügen“ entgegentreten? Der Vortrag „Zugang und Kontrollverlust – Die neuen Abhängigkeiten im Zeitalter von KI“ des Kulturwissenschaftlers Dr. Michael Seemann im Rahmen der Tagung „Zugang gestalten!“ ist hier als Video verfügbar.

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© Universität Münster | Stefan Klatt

Oliver Laric – „Reclining Pan“: Ausstellung und Vorträge

Vom 4. bis 30. Oktober 2023 war Oliver Larics Skulptur „Reclining Pan“ im Archäologischen Museum der Universität Münster zu sehen. Die Ausstellung war eine Kooperation der Kolleg-Forschungsgruppe mit dem Museum anlässlich der Tagung „Zugang gestalten! Hindernisse überwinden“. Ausgehend von der Idee des Scannens und der Digitalisierung misst Oliver Laric archäologische Funde wie Skulpturen und Reliefs aus und überführt die 3D-Daten in ein digitales Archiv, wodurch die Möglichkeit gegeben wird, sich an der Herstellung, Verbreitung und Interpretation seiner Werke zu beteiligen.

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© Hansgeorg Schöner

Tagung „Zugang gestalten!“

Vom 4. bis 6. Oktober 2023 war die Kolleg-Forschungsgruppe Gastgeberin der Tagung „Zugang gestalten! Mehr Verantwortung für das kulturelle Erbe“. Die 13. Ausgabe der Konferenzreihe widmete sich dem Thema „Hindernisse überwinden“: Was steht der Digitalisierung des kulturellen Erbes, was steht der Zugänglichkeit im Weg? Über 50 Referentinnen und Referenten brachten ihre Expertise in Vorträgen und Arbeitsgruppen ein.  Leiter der Konferenzreihe ist Prof. Dr. Paul Klimpel, der derzeit Fellow an der Kolleg-Forschungsgruppe ist.