Kolleg-Forschungsgruppe
„Zugang zu kulturellen Gütern im digitalen Wandel“

Der digitale Wandel hat Möglichkeiten und Bedingungen des Zugangs zu kulturellen Gütern – d. h. zu Werken der Kunst, aber auch zu den Beständen von Archiven, Sammlungen und Museen und zu solchen „Gegenständen“ wie den Ergebnissen wissenschaftlicher Forschung – grundlegend verändert und wird auch künftig neue Formen und Praxen der Produktion, Reproduktion und Rezeption solcher Güter bedingen.

Die von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) geförderte Kolleg-Forschungsgruppe Zugang zu kulturellen Gütern im digitalen Wandel (KFG 33) erforscht – insbesondere am Beispiel von Kunst – sowohl die neuartigen Formen des Zugangs zu kulturellen Gütern als auch die neuen Formen der Zugangsbeschränkung und Zugangskontrolle, die durch die Digitalisierung ermöglicht werden. Sie trägt dabei auch dem Umstand Rechnung, dass der digitale Wandel die Produktion und Rezeption vieler kultureller Güter an techno­logische Voraussetzungen bindet, die sich als Zugangsbedingungen zweiter Ordnung charakterisieren lassen.

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© Universität Münster | Stefan Klatt

Fellow-Lecture: „Zugangsdynamiken romantischer Kunst: Zwei Schlaglichter auf französische Malerei“

Am Montag, den 27. Januar 2025, 19:30–21:00 Uhr (Hörsaal 102, Philosophikum, Domplatz 23) hält Prof. Dr. Johannes Grave (Jena) seine Fellow-Lecture zum Thema „Zugangsdynamiken romantischer Kunst: Zwei Schlaglichter auf französische Malerei“. Ausgehend von der Einsicht, dass der Zugang zu kulturellen Gütern insbesondere im Bereich der bildenden Kunst einen erheblichen Einfluss auf deren Produktion und Rezeption hat, untersucht der Vortrag die konkreten Dynamiken des Zugangs anhand zweier Beispiele aus der französischen Malerei der Romantik.

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© Universität Münster | Stefan Klatt

Fellow-Lecture: „‚Page Not Found‘: Zur (Un-)Zugänglichkeit künstlerischer Publikations- und Ausstellungsprojekte im digitalen Zeitalter – eine Bestandsaufnahme“

Am Montag, den 20. Januar 2025, 16:15–18:30 Uhr (Raum 201, Philosophikum, Domplatz 23) hält Dr. Regine Ehleiter (Berlin) ihre Fellow-Lecture zum Thema „‚Page Not Found‘: Zur (Un-)Zugänglichkeit künstlerischer Publikations- und Ausstellungsprojekte im digitalen Zeitalter – eine Bestandsaufnahme“. In ihrem Vortrag rekonstruiert sie prägnante Beispiele des digitalen künstlerischen Publizierens aus den 2000er-Jahren und wirft die Frage auf, inwieweit sich das im Konzeptualismus aufkommende Ideal einer „Dematerialisierung“ der Kunst im digitalen Zeitalter bis hin zu deren Unauffindbarkeit verwirklicht hat. Der Vortrag regt an, im Rekurs auf Erkenntnisse benachbarter Disziplinen bei der Dokumentation und Konservierung digitaler Praktiken des Öffentlichwerdens von Kunst neue Wege zu beschreiten.

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© Marvin Zilm

Vortrag: „Die Ausstellung als Interface. Analoge und digitale Displays“

Am Montag, den 09. Dezember 2024, 16:15–18:30 Uhr (Raum 201, Philosophikum, Domplatz 23) spricht Prof. Dr. Sophia Prinz (Zürich) zum Thema „Die Ausstellung als Interface. Analoge und digitale Displays“. Am Beispiel der Ausstellung „Mobile Welten“ möchte der Vortrag aufzeigen, inwiefern digitale Ausstellungsformen Chancen bieten, die weit über die übliche, einseitige Digitalisierung des Analogen hinausgehen und somit auch die Möglichkeit bieten, die museologische Wissens- und Praxisordnung mitsamt der ihr immanenten Machtverhältnisse infrage zu stellen. Im Zentrum der Überlegungen steht das Display, das nicht mehr analog, sondern digital und damit interaktiv zu denken sei. Gelinge dies, könne es als zentraler Schritt hin zu einem post-digitalen „pluriversalen Museum“ verstanden werden.

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© Nora Dal Cero

Vortrag: „Fülle und Leere. Kuratieren als Ermöglichen“

Am Dienstag, den 26. November 2024, sprach Prof. Dr. Lioba Keller-Drescher (Münster) im Rahmen der Ringvorlesung „Making of: Geschichtsorte neu denken“ der Villa ten Hompel zum Thema „Fülle und Leere. Kuratieren als Ermöglichen“. Der Vortrag setzte sich an historischen und aktuellen Beispielen mit den sich verändernden Aufgabenfeldern und Praktiken des Kuratierens auseinander. Einerseits ist Kuratieren in den letzten Jahren zu einer Art Modewort des kulturellen Handelns geworden, andererseits zu einem anspruchsvollen Programmbegriff der erweiterten Ausstellungspraxis in Kulturinstitutionen. Übersetzt man „kuratieren“ als „Zugang ermöglichen“ zu Kulturerbe, Erinnerungskultur und kulturellen Artefakten, dann wird ein breites Feld an Möglichkeiten und Ansprüchen an die Tätigkeit des Kuratierens und an die hier tätigen Personen und Institutionen sichtbar.