Kolleg-Forschungsgruppe
„Zugang zu kulturellen Gütern im digitalen Wandel“

Der digitale Wandel hat Möglichkeiten und Bedingungen des Zugangs zu kulturellen Gütern – d. h. zu Werken der Kunst, aber auch zu den Beständen von Archiven, Sammlungen und Museen und zu solchen „Gegenständen“ wie den Ergebnissen wissenschaftlicher Forschung – grundlegend verändert und wird auch künftig neue Formen und Praxen der Produktion, Reproduktion und Rezeption solcher Güter bedingen.

Die von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) geförderte Kolleg-Forschungsgruppe Zugang zu kulturellen Gütern im digitalen Wandel (KFG 33) erforscht – insbesondere am Beispiel von Kunst – sowohl die neuartigen Formen des Zugangs zu kulturellen Gütern als auch die neuen Formen der Zugangsbeschränkung und Zugangskontrolle, die durch die Digitalisierung ermöglicht werden. Sie trägt dabei auch dem Umstand Rechnung, dass der digitale Wandel die Produktion und Rezeption vieler kultureller Güter an techno­logische Voraussetzungen bindet, die sich als Zugangsbedingungen zweiter Ordnung charakterisieren lassen.

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Fellow-Lecture von Prof. Dr. Erhard Schüttpelz

Am 4. Dezember 2023 fand die Fellow-Lecture „Die Öffnung des Museums und das Geheimnis der Sammlungen“ von Prof. Dr. Erhard Schüttpelz statt. In seinem Vortrag stellte Erhard Schüttpelz den bekanntesten Gründungsmythos des modernen Museums auf den Prüfstand, der besagt, dass der bilderstürmerische Vandalismus der Französischen Revolution in die öffentliche Zurschaustellung nationalen Kulturguts umgeschlagen sei. Diese Verkürzung auf eine einzige europäische Geschichte und deren Verallgemeinerung trat der Vortrag durch die Perspektive einer Langen Dauer entgegen, u. a. durch Christopher Baylys Charakterisierung einer archaischen Globalisierung und durch Mary W. Helms’ Theorie eines grundlegenden Exotismus aller Kulturen und der Verankerung seiner Sammelleidenschaft in ihrem jeweiligen religiösen und politischen Machtzentrum.

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Kurzvideo zum „Reclining Pan“

Jon Wiggermann, Student der Kunstgeschichte und Philosophie, erläutert im Video die Besonderheiten des „Reclining Pan“ von Oliver Laric – und welche Fragen das Kunstwerk aufwirft. Vom 4. bis 30. Oktober 2023 war Oliver Larics Skulptur im Archäologischen Museum der Universität Münster zu sehen. Die Ausstellung war eine Kooperation der Kolleg-Forschungsgruppe mit dem Museum anlässlich der Tagung „Zugang gestalten! Hindernisse überwinden“.

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Video des Vortrags „Zugang und Kontrollverlust – Die neuen Abhängigkeiten im Zeitalter von KI“

Mit der Digitalisierung geht für die etablierten Kulturerbe-Einrichtungen der Verlust von Kontrolle und Deutungshoheit einher, gleichzeitig bieten sich aber auch neue Möglichkeiten der Partizipation. Wie lässt sich diese Chance nutzen und gleichwohl der Verbreitung von „wirkungsmächtigen Lügen“ entgegentreten? Der Vortrag „Zugang und Kontrollverlust – Die neuen Abhängigkeiten im Zeitalter von KI“ des Kulturwissenschaftlers Dr. Michael Seemann im Rahmen der Tagung „Zugang gestalten!“ ist hier als Video verfügbar.

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© Universität Münster | Stefan Klatt

Oliver Laric – „Reclining Pan“: Ausstellung und Vorträge

Vom 4. bis 30. Oktober 2023 war Oliver Larics Skulptur „Reclining Pan“ im Archäologischen Museum der Universität Münster zu sehen. Die Ausstellung war eine Kooperation der Kolleg-Forschungsgruppe mit dem Museum anlässlich der Tagung „Zugang gestalten! Hindernisse überwinden“. Ausgehend von der Idee des Scannens und der Digitalisierung misst Oliver Laric archäologische Funde wie Skulpturen und Reliefs aus und überführt die 3D-Daten in ein digitales Archiv, wodurch die Möglichkeit gegeben wird, sich an der Herstellung, Verbreitung und Interpretation seiner Werke zu beteiligen.