

Am Donnerstag, den 15. Januar 2025, 10.15–11.45 Uhr, hält Sebastian Freytag einen Gastvortrag zum Thema „Vorstellung / Nachstellung. Künstlerische Rekonstruktion einer Ausstellung“ (Ort: Raum 102, Philosophikum, Domplatz 23, 48143 Münster). Der Vortrag findet im Rahmen der Vorlesung „Kopie, Remix und Reenactment: Künstlerische Aneignung im 20. und 21. Jahrhundert“ von Ursula Frohne statt.
Im Zentrum des Vortrags steht die künstlerische Rekonstruktion der sogenannten „Vorgartenausstellung“ von 1964, einer unkonventionellen Aktion der Künstler Konrad Lueg, Manfred Kuttner, Sigmar Polke und Gerhard Richter vor der Galerie Parnass in Wuppertal im Jahr 1964. In einer für das Von der Heydt-Museum konzipierten und für das ZADIK modifizierten Installation näherte sich die Gruppe KONSORTIUM diesem historischen Ereignis auf Grundlage von Fotografien und Archivdokumenten.
Freytag zeigt, wie durch Prozesse des Wiederholens und Nachstellens neue Perspektiven auf kunsthistorische Narrative entstehen – als künstlerische Forschung, die zugleich die Mechanismen des Kunstbetriebs reflektiert. Der Vortrag gibt Einblick in eine künstlerische Praxis, die Geschichte nicht konserviert, sondern durch gegenwärtige Formen ästhetischer und institutioneller Auseinandersetzung neue Zugänge zu wegweisenden Ereignissen der Kunstgeschichte schafft.
Der Künstler Sebastian Freytag arbeitet in seiner Praxis referenziell zur Kunstgeschichte und untersucht Strategien der Adaption, Kopie und Aneignung. Als Mitglied des Künstlerkollektivs KONSORTIUM, das seit über zwanzig Jahren Fragen künstlerischer Autonomie und Autor:innenschaft erforscht, verbindet er theoretische Reflexion mit konzeptueller Praxis.