Was spricht für den Master Islamwissenschaft und Arabistik in Münster?

  • Ein umfangreiches Lehrveranstaltungsangebot mit einem weit gefächerten Themenspektrum bietet Möglichkeiten zur individuellen Spezialisierung.
  • Spezialisierte Professor*innen für Geschichte der islamisch geprägten Welt, Religion, Recht, Literatur sowie die Geschichte des turko-persischen Raums
  • Ein inspirierendes wissenschaftliches Umfeld: Einige Lehrende sind mit ihren Forschungsprojekten im Exzellenzcluster Religion und Politik vertreten. Darüber hinaus sind derzeit drei Forschungsgruppen am Institut angesiedelt
  1. die Forschungsstelle ALEA mit dem DFG-Langfristprojekt zur Edition des Gesamtwerks von Ibn Nubatah,
  2. die Emmy Noether-Nachwuchsgruppe TRANSLAPT, die Arabisch-Osmanisch-Persische Übersetzungsprozesse im östlichen Mittelmeerraum zwischen 1400 und 1750 erforscht,
  3. das deutsch-englische Projekt Hindu-Muslim-Jewish Origin Legends, das arabische Texte aus Südindien untersucht
            Die aktuelle Forschung der Wissenschaftler*innen fließt in die Lehre ein.
  • Vertiefte und kontinuierliche Sprachausbildung im klassischen und modernen Arabisch durch Lektürekurse mit originalsprachlichen Quellen in jedem Modul. Dazu kommen Konversationskurse im modernen Hocharabisch und in arabischen Dialekten.
  • Persisch, Türkisch und/oder Osmanisch können als weitere Islamsprachen erlernt oder fortgeführt werden.
  • Exkursionen: Mindestens alle zwei Jahre organisieren wir eine wissenschaftliche Exkursion in ein Land der islamisch geprägten Welt für BA und MA-Studierende (2014 Jordanien, 2015 Zentralanatolien, 2017 Tunis, 2018 Kairo, 2020 Indien, 2023 Marokko). Die Exkursionen werden curricular eingebunden und in eigenen Seminaren vorbereitet. Das Institut übernimmt immer einen großen Teil der Reisekosten.
  • Berufsorientierung ist ein wichtiger Teil des Studiums: wer möchte, kann ein Praktikum mit Fachbezug im Studiengang anrechnen lassen. Die Fachstudienberatung, eine E-Learning-Einheit, eine Praktikumsdatenbank und das Netzwerk der Studierenden bieten Unterstützung bei der Suche nach einem passenden Praktikumsplatz. Alumnitreffen und Veranstaltungen mit Absolventen bieten die Möglichkeit, mit Absolvent*innen ins Gespräch zu kommen und Netzwerkkontakte zu knüpfen. Der Career Service der Universität bietet zahlreiche Workshops, Vorträge und Services zur Berufsorientierung an.
  • Eine eigene Kunst- und Handschriftensammlung bietet die Möglichkeit zur Forschung an originalen historischen Objekten aus über 1000 Jahren. In speziellen Seminaren können Studierende selbständig an den historischen arabischen und persischen Handschriften und Kunstgegenständen arbeiten und dadurch einen Einblick in die Handschriftenkunde und die materielle Kultur der islamischen Welt erhalten.

 

Studieninhalte

Aus den vielfältigen Facetten islamisch geprägter Kulturen und Gesellschaften greift der Studiengang Islamwissenschaft und Arabistik vier heraus, die sowohl für das Verständnis der Vormoderne als auch für das der Moderne höchste Relevanz besitzen:

1. Geschichte und Gesellschaft
2. Arabische Literatur
3. Recht
4. Religion

Studierende können sich ein oder zwei dieser Gebiete als Schwerpunkt setzen, aber auch Module aller vier Themenfelder studieren. Prägendes Merkmal des Studienganges ist eine kontinuierliche und intensive sprachliche Ausbildung, die die Studierenden befähigt, islamische Kulturen ungefiltert in ihren Originalzeugnissen zu erforschen, und dadurch ein hohes fachliches und fachspezifisches Niveau gewährleistet. Zusätzlich sind durch fachübergreifende Kurse, ein Master-Kolloquium und die Möglichkeit, einen Sprachkurs im Ausland oder ein fachspezifisches Praktikum zu absolvieren, interdisziplinäre und berufsorientierende Elemente im Studienprogramm veranker

Häufig gestellte Fragen

Nachfolgend haben wir einige häufig gestellte Fragen und die jeweiligen Antworten zusammengestellt. Gerne können Sie uns bei weiteren Fragen kontaktieren. Wenn Sie noch weitere Informationen benötigen, in unseren Lehrveranstaltungen einen Eindruck vom Studium an unserem Institut gewinnen oder auch Studierende dazu befragen möchten, freuen wir uns über eine E-Mail von Ihnen.

Kontakt: Dr. Monika Springberg

  • Welche Voraussetzungen muss ich mitbringen?

    • Bewerber*innen müssen ein fachlich einschlägiges Studium mit einer Regelstudienzeit  von mindestens sechs Semestern (z.B. BA, Diplom, Magister Artium) an einer deutschen oder einer ausländischen Hochschule mit einer Durchschnittsnote von 2,5 oder besser abgeschlossen haben. Als fachlich einschlägig gilt z.B. ein Studium in Islamwissenschaft, Orientalistik, Arabistik oder Arabisch-Islamischer Kultur mit dem Sprachenschwerpunkt Arabisch. (vgl. § 3 der Zugangs- und Zulassungsordnung)
    • Unabdingbar für die Zulassung sind fundierte Kenntnisse der arabischen Schriftsprache und die Sicherheit im Umgang mit den fachspezifischen Hilfsmitteln.
    • Ein großer und noch zunehmender Teil der relevanten Fachliteratur ist und wird in englischer Sprache publiziert. Ohne gute Lesekenntnisse im Englischen ist ein erfolgreiches Studium daher nicht möglich. Darüber hinaus sind Lesekenntnisse im Französischen empfehlenswert.
    • Ausländische Bewerber*innen müssen über ausreichende Deutschkenntnisse verfügen. Diese werden in der Regel durch ein DSH 2- oder DSH 3-Zertifikat nachgewiesen. Nähere Informationen zu den Sprachanforderungen für ein Studium an der Universität Münster finden Sie hier. Folgende Zertifikate werden als Nachweis von Deutschkenntnissen auf DSH-2-Niveau akzeptiert:
      • DSH-2-Zeugnis (oder höher)
      • TestDaF Stufe 4 in allen Bereichen (oder höher)
      • Deutsches Sprachdiplom der Kultusminister-Konferenz Stufe II (In allen Teilbereichen C1-Niveau)
      • Goethe-Zertifikat C2
      • UNIcert-Zertifikat der Stufe III (oder höher)
      • TELC C1 Hochschule

    Der Studiengang ist zulassungsfrei, dass heißt: Alle Bewerber*innen, die die in der Zugangs- und Zulassungsordnung definierten Voraussetzungen erfüllen, erhalten einen Studienplatz.

  • Wann kann ich mit dem Studium beginnen und wie kann ich mich bewerben?

    Das Studium beginnt im Wintersemester. Bewerbungs- und Einschreibefristen finden Sie hier. Die Bewerbung erfolgt über das Online-Bewerbungsportal der WWU. Weitere Informationen zum Bewerbungsverfahren  finden sich hier.

  • Welche Unterlagen muss ich mit meiner Bewerbung einreichen?

    1. Hochschulzugangsberechtigung (z.B. Abiturzeugnis)
    2. Zeugnis über den ersten berufsqualifizierenden Hochschulabschluss. Liegt das Zeugnis (z.B. bei BA-Absolvent*innen) zum Zeitpunkt der Bewerbung noch nicht vor, so muss ein vorläufiges Zeugnis eingereicht werden, in das mindestens die Noten der ersten fünf Semester eingetragen sind. Das Abschlusszeugnis kann bis Mitte November beim Studierendensekretariat nachgereicht werden.
    3. ggf. Nachweise über ausreichende deutsche Sprachkenntnisse
    4. Tabellarischer Lebenslauf
    5. Nachweis über erbrachte Studien- und Prüfungsleistungen (Transcript of Records)
    6. ggf. weitere Unterlagen, aus denen die Eignung für das angestrebte Studium deutlich wird, z.B. Praktikumsbescheinigungen, Arbeitszeugnisse, andere relevante Zusatzqualifikationen)
    7. Besondere Regelungen für Bewerber*innen aus Nicht-EU-Staaten finden Sie hier.
  • Welche Inhalte behandelt der Studiengang? Wie ist das Studium aufgebaut?

    Im Rahmen des Studiengangs sind sieben Module zu absolvieren. Die Studierenden entscheiden sich zu Beginn oder im Laufe des Studiums für einen der vier Schwerpunkte:

    Sie studieren die beiden Module ihres Schwerpunkts und je nach persönlichem Interesse zwei Module anderer Schwerpunkte/eines anderen Schwerpunkts als Wahlpflichtmodule. Den Schwerpunkten sind folgende Module zugeordnet:

    Schwerpunkt Geschichte und Gesellschaft

    • Modul Islamische Geschichte
    • Modul Politik und Gesellschaft

    Schwerpunkt Arabische Literatur

    • Modul Literatur und Ästhetik
    • Modul Literatur und Gesellschaft

    Schwerpunkt Recht

    • Modul Islamisches Recht im gesellschaftlichen Kontext
    • Modul Islamisches Recht: Systematik und Quellenlehre

    Schwerpunkt Religion

    • Modul Sprache und Islam
    • Modul Religiöse Diskurstraditionen im Islam


    Zudem absolvieren alle Studierenden die folgenden drei Pflichtmodule:

    • Modul Sprache, das Kurse zur Grammatik des klassischen Arabisch, zur Lexikographie sowie in einer zweiten Islamsprache umfasst
    • Modul Zusatzkompetenz, im Rahmen dessen die Studierenden entweder ein fachspezifisches Praktikum, einen Sprachkurs im Ausland oder interdisziplinär angelegte Lehrveranstaltungen besuchen können
    • Mastermodul, das ein Mastercolloquium und die Masterarbeit umfasst.
  • Welche Fähigkeiten und Kenntnisse vermittelt das Studium?

    Absolvent*innen des MA Islamwissenschaft und Arabistik

    • verfügen über vertiefte Kenntnisse des modernen und klassischen Arabisch
    • können auch schwierige Texte sprachlich analysieren, verstehen und übersetzen
    • können situationsspezifisch auf Arabisch kommunizieren
    • können die islamische Religion und islamische Kulturen auf der Grundlage ihrer Originalzeugnisse verstehen
    • verfügen über gute Lesekenntnisse einer weiteren Islamsprache neben Arabisch  und können kulturinterne Diskurse in dieser Sprache verstehen

    Darüber hinaus

    • verfügen sie je nach gewähltem Schwerpunkt über vertiefte Kenntnisse der islamischen Geschichte und Gesellschaft, der Sprach- und Literaturwissenschaft des Arabischen, des islamischen Rechts oder der islamischen Religion
    • beherrschen sie fachspezifische Arbeitsweisen und Methoden und können damit neue Gebiete jederzeit selbständig erschließen

      Sie können ihr fachspezifisches Wissen anwenden, um

    • aktuelle Entwicklungen im Bereich des Islam in ihren religiösen, historischen, gesellschaftlichen und/oder kulturellen  Kontext einzuordnen, sie so besser zu verstehen und anderen zu erklären
    • sich an den Diskursen über den und ggf. im Islam fachlich fundiert zu beteiligen und sie nach außen zu vermitteln
    • innerislamische Diskussionen einer breiteren Öffentlichkeit verständlich zu machen, in Konflikten mit der islamischen Welt zu moderieren und zu einem gegenseitigen Verständnis beizutragen

     

  • Welche beruflichen Perspektiven haben Absolvent*innen?

    Als stärker forschungsorientierter Studiengang qualifiziert der Master Islamwissenschaft und Arabistik in erster Linie für ein aufbauendes Promotionsstudium und eine wissenschaftliche Laufbahn an Universitäten oder anderen Forschungseinrichtungen. Aufgrund des Stellenwerts, den der Islam in der politischen und gesellschaftlichen Landschaft Europas eingenommen hat, stehen den Absolvent*innen nach Abschluss des Master-Studiengangs Islamwissenschaft und Arabistik darüber hinaus vielfältige andere Berufsfelder offen.

    Im politischen Bereich gehören hierzu Tätigkeiten für die Stiftungen der Parteien, Fraktionen oder Abgeordnetenbüros auf Bundes- oder Landesebene, für Ministerien, Verbände und internationale Organisationen, zunächst als Referent*in oder Stabsmitarbeiter*in. Im Bereich der Wirtschaft qualifizieren die interkulturelle Kompetenz, das kulturspezifische Wissen und die Sprachkenntnisse Islamwissenschaftler*innen für Beratertätigkeiten in Verbänden, Außenhandelskammern und Unternehmen. Auf Bundes-, Landes- und kommunaler Ebene sind Islamwissenschaftler*innen in den Bereichen Integration und Migrationsarbeit gefragt. Überaus gesucht sind Islamwissenschaftler*innen im Bereich Informationsbeschaffung und –auswertung bei Bundes- und Landeskriminalämtern und Geheimdiensten.

    Master-Studierende, die sich durch extracurriculare Aktivitäten und Praktika in Richtung Medienbranche orientiert haben, sind besonders qualifiziert für Tätigkeiten im traditionellen Journalismus, insbesondere als Korrespondent*in in Ländern des islamischen Kulturkreises, aber auch z.B. in Online-Redaktionen, international tätigen PR- und Kommunikationsagenturen sowie im Media Monitoring.
    Ein traditionell wichtiges Berufsfeld für Islamwissenschaftler*innen ist die Kulturwirtschaft im weitesten Sinn: Im Bereich Kulturaustausch kommen z.B. der DAAD und das Goethe-Institut als Arbeit gebende Institutionen in Frage. Eine Reihe von Absolvent*innen beginnen ihre berufliche Tätigkeit beim DAAD als Gastdozent*innen an arabischen Universitäten. Kulturvermittelnd sind Islamwissenschaftler*innen als Sprachlehrer*innen, Reiseleiter*innen und Kurator*innen in Museen tätig. Angesichts der in den letzten Jahren großen Anzahl von Ausstellungen, Theater-, Literatur- und Musikfestivals mit Fokus auf der islamischen Welt, die das gewachsene öffentliche Interesse an dem Thema bezeugen, hat das Kulturmanagement als mögliches Berufsfeld für Islamwissenschaftler*innen zunehmende Bedeutung erlangt. Auch literarisches Übersetzen und das Lektorat in Verlagen sind bei entsprechender Ausrichtung des Studiums eine mögliche Berufsperspektive.

    Zahlreiche Stiftungen und Begabtenförderungswerke widmen in jüngster Zeit der Förderung von Kindern, Jugendlichen und Studierenden mit Migrationshintergrund vermehrte Aufmerksamkeit und entwickeln hierzu spezielle Programme – Islamwissenschaftler*innen bringen mit ihrem kulturspezifischen Wissen und ihren interkulturellen Kompetenzen ausgezeichnete Voraussetzungen für Tätigkeiten in diesem Rahmen mit. Erfahrungsgemäß arbeiten viele Islamwissenschaftler*innen in nicht fachspezifischen Berufsfeldern, z.B. im Wissenschaftsmanagement im Hochschulbereich, in denen sie aufgrund ihrer ausgeprägten analytischen Fähigkeiten und ihrer Adaptionsfähigkeit reüssieren.