The acute effects of different light modalities on alertness and cognitive performance - a systematic review and meta-analysis

Antragstellerin: Jana Harenbrock
Fachbereich, Studienrichtung: FB 07 Psychologie und Sportwissenschaft; Psychologie
Projekttitel: The acute effects of different light modalities on alertness and cognitive performance - a systematic review and meta-analysis
Fördersumme: 2.611,00 Euro
Kontakt: jana.harenbrock@uni-muenster.de

Projektbeschreibung:

Weltweit leiden ungefähr 47 Millionen Menschen unter einer Demenzerkrankung, wobei zu erwarten ist, dass die Anzahl von DemenzpatientInnen in den nächsten Jahrzehnten zunehmen wird, was verbunden ist mit steigenden Gesundheitskosten. Eine effektive Behandlung von Demenzerkrankungen würde das Leiden der Betroffenen und die Gesundheitskosten verringern. Allerdings gibt es bisher weder pharmakologische noch nicht-pharmakologische Behandlungen, deren Wirksamkeit nicht eingeschränkt ist. Deshalb ist es wichtig, eine effektive Therapie zur Behandlung von Demenzerkrankungen zu etablieren. Verschiedene Studien haben die Wirksamkeit von Lichttherapie zur Verbesserung von Aufmerksamkeit und kognitiver Leistung gezeigt. Da Defizite in Aufmerksamkeit und kognitiver Leistungsfähigkeit zu den primären Symptomen von Demenzerkrankungen zählen, scheint die Lichttherapie eine vielversprechende Intervention für die Behandlung von Demenzerkrankungen zu sein.

Das Ziel meines Projektes war es, die Effekte von Licht auf kognitive Veränderungen im Rahmen von Verbesserungen in Aufmerksamkeit und kognitiver Leistungsfähigkeit zu untersuchen. Hierzu habe ich eine Meta-Analyse durchgeführt, die die bisherigen Forschungsergebnisse systematisch und quantitativ zusammenfasst. Dies ist notwendig, damit valide Rückschlüsse auf die Wirksamkeit von Lichttherapie auf Aufmerksamkeit und kognitive Leistung gezogen werden können, was letztendlich WissenschaftlerInnen und TherapeutInnen zum Einsatz der Lichttherapie ermutigen soll. Darüber hinaus bietet eine Meta-Analyse die Möglichkeit, potentielle Forschungslücken aufzudecken und WissenschaftlerInnen in Bezug auf Weiterentwicklung und Verbesserung der Lichttherapie anzuleiten.

Ein weiteres Ziel meines Projektes war es, eine Forschungskooperation zwischen der Universität Münster, der University of Bergen und der University of Oxford anzustoßen und einen Forschungsaufenthalt an der University of Bergen zu absolvieren. Zusätzlich sollten die Ergebnisse des Forschungsprojektes in einer internationalen peer-reviewed Fachzeitschrift publiziert und auf einer Fachtagung in Lausanne präsentiert werden.

Mein Forschungsaufenthalt an der University of Bergen war ein voller Erfolg und schuf die Basis für zukünftige Kollaborationen, von denen einige in der Zwischenzeit bereits angelaufen sind. Die Ergebnisse meiner Analysen bestätigten den positiven Effekt von Licht auf kognitive Verbesserungen in Form von subjektiv wahrgenommener Aufmerksamkeit. Für objektiv gemessene Aufmerksamkeit sowie für kognitive Leistungsfähigkeit konnte die Verbesserung durch Lichttherapie nicht bestätigt werden. Darüber hinaus deckte die Meta-Analyse einige Forschungslücken und -schwächen auf, die WissenschaftlerInnen bei ihrer zukünftigen Forschung richtungsweisend leiten sollten. Vorläufige Ergebnisse konnte ich bereits auf einer Fachtagung vorstellen, und gemeinsam mit KollegInnen der Universität Münster und der University of Bergen arbeite ich derzeit daran, die Ergebnisse zu publizieren.

Während die Studie aus dieser Hinsicht erfolgreich war, gab es bei der Umsetzung des Projektes einige Hürden und nicht alle Ziele konnten wie gewünscht erreicht werden. Einerseits fiel mein Forschungsaufenthalt in Bergen etwas kürzer aus als geplant, da ich in Deutschland eine Promotion begann. Die Kooperation lief ab diesem Zeitpunkt online weiter und der zeitliche Ablauf des Projektes verzögerte sich um einige Monate. Leider konnte ich aufgrund dieser Verzögerung keine Ergebnisse auf der Fachtagung in Lausanne vorstellen, wie ursprünglich geplant war. Stattdessen stellte ich vorläufige Ergebnisse des Projektes auf einer anderen internationalen Fachtagung vor, die virtuell stattfand.

Durch meine umfangreiche Literaturrecherche, die zur Durchführung einer Meta-Analyse gehört, konnte ich zwar einige Forschungslücken aufdecken, allerdings hatte dies auch inhaltliche Konsequenzen für die Projektdurchführung. Eine Schwäche der aktuellen Forschung zu Lichttherapie ist das Fehlen von berichteten einheitlichen Daten über mehrere Studien hinweg, die die Zusammenfassung der Daten in Form einer Meta-Analyse ermöglichen. Davon betroffen waren insbesondere Studien zum Einsatz von Lichttherapie zur Behandlung von Demenzerkrankungen, was ursprünglich ein Fokus des Projektes sein sollte. Dies sollte außerdem die Basis für eine Kooperation mit Dr. Ivan Koychev (University of Oxford) schaffen. Die Kooperation mit Dr. Koychev für dieses Projekt fiel also leider weg. Im Rahmen eines anderen Projektes, dessen Ergebnisse bereits veröffentlicht wurden, kooperierte ich allerdings mit Dr. Koychev, sodass eine solide Basis für zukünftige Kooperationen mit der University of Oxford geschaffen ist.

Alles in allem hat es mir die Förderung ermöglicht, meinem intrinsischen Interesse zu folgen, selbstständig ein Forschungsprojekt durchzuführen und vielversprechende Kontakte zu anderen ForscherInnen (sowohl an der University of Bergen, als auch an der University of Oxford) aufzubauen. Ich bin dankbar für diese wertvolle Erfahrung.

Ich möchte an dieser Stelle Frau Linda Dieks für ihre freundliche, bestärkende und zuverlässige Unterstützung während der Projektrealisierung, und insbesondere während der Schwierigkeiten und Änderungen im Projektverlauf, danken.