Archiv des Autors: Volker Frick

Zugang mit 3G und Maskenpflicht in der ZB Medizin

Ein Zutritt in die Zweigbibliothek Medizin ist nur mit einem 3G-Nachweis möglich:

  • Geimpft oder genesen: Studierende zeigen ihren 2G-Status beim Zutritt in die Bibliotheken im Idealfall durch ihre Plakette auf dem Studierendenausweis vor. Alternativ bzw. alle weiteren Nutzer*innen können 2G ebenso durch eine entsprechende App (z. B. CovPass-App oder Corona-Warn-App) oder den Impfausweis nachweisen.
  • Nutzer*innen, die nicht geimpft oder genesen sind, müssen bei Zutritt einen gültigen (nicht älter als 48 Stunden) Testnachweis (Antigen-Schnelltest oder von anerkanntem Labor bescheinigter PCR-Test) vorlegen. Selbsttests ohne zertifizierte Bescheinigung sind nicht ausreichend.
  • Die Überprüfung Ihrer Identität erfolgt stichprobenartig. Bitte halten Sie für einen schnelleren Ablauf Ihren Personalausweis oder ein anderes amtliches Ausweisdokument bereit.
  • Es sind neben den Arbeitsplätzen im Lesesaal 1, Lesesaal 2 und im Wintergarten auch Arbeitsplätze im 1.OG als auch die Tagescarrels im Monographiensaal hinter der Leihstelle freigegeben. Einige Plätze sind online buchbar, andere ohne Buchung frei zugänglich.
  • Nach Vorgaben des Rektorats besteht sowohl auf allen Laufwegen als auch (neu!) an allen Arbeitsplätzen in der Bibliothek ab 4.10. durchgängig Maskenpflicht. Es ist eine medizinische Maske zu tragen. Ausgenommen von der Maskenpflicht sind Personen, die aus medizinischen Gründen keine Maske tragen können und dies durch ein ärztliches Zeugnis nachweisen.

Wir bitten um Ihr Verständnis.

Eventuelle weitere Auswirkungen oder Änderungen in Bezug auf den Besuch der Zweigbibliothek Medizin werden an dieser Stelle umgehend publiziert.

 

 

 

AMBOSS Blog: Demenzen – mehr als nur Alzheimer

In Deutschland leben rund 1,6 Millionen Menschen mit Demenz. Hochrechnungen zufolge wird diese Zahl bis zum Jahr 2050 auf bis zu 2,8 Millionen ansteigen. Der Kontakt mit Demenzkranken wird also mehr und mehr zum ärztlichen Alltag gehören – in allen Fachrichtungen. “Wir müssen uns damit beschäftigen”, sagt PD Dr. Jan Jungehülsing im AMBOSS-Podcast. Der Neurologe ist Chefarzt am Jüdischen Krankenhaus in Berlin und sieht die Gesellschaft sowie Ärztinnen und Ärzte gleichermaßen in der Verantwortung.

Auch die WHO kritisiert fehlende Strategien zum Umgang mit Demenz und fordert mehr Forschung und mehr Prävention, um die globale Herausforderung zu bewältigen. Der aktuelle Global Status Report der WHO beurteilt die Lage anhand der Ziele des Global Action Plan. Dieser verfolgt die Vision, Demenz vorzubeugen und Erkrankten wie Versorgenden Respekt, Autonomie und Gleichberechtigung zu verschaffen.

Das Expertengespräch mit PD Dr. Jungehülsing zum Thema Demenz  ist in der Podcastbibliothek zu finden. Relevante Inhalte zum Thema gibt es außerdem in den AMBOSS-Kapiteln Demenz, vaskuläre Demenz, Morbus Alzheimer und frontotemporale Demenz.

Weitere Informationen bieten das Bundesgesundheitsministerium und die WHO. Eine Plattform, um Wissen und Forschungsergebnisse zum Thema auszutauschen, ist die Global Dementia Observatory.

Das Lernkarten- und IMPP-Fragenprogramm Amboss von Amboss GmbH für die Vorklinik und Klinik, steht allen Medizinstudierenden für unbegrenztes Kreuzen per Browser bzw. App (iOS und Android) zur Verfügung.

Weitere Infos zu Amboss hier.

 Grafik © Amboss GmbH

ZB Medizin vom 1.-3. Oktober geschlossen

Aufgrund einer Sonderregelung des Rektorats im Rahmen der Corona-Pandemie bleiben am Freitag, 1. Oktober, alle Gebäude der WWU geschlossen.

Bitte beachten Sie, dass deshalb auch alle Bibliotheken am WWU-Campus von Freitag, 1. Oktober bis Sonntag, 3. Oktober (Feiertag) geschlossen bleiben. Dies betrifft auch die Zweigbibliothek Medizin.

Wir bitten um Ihr Verständnis.

 

„Paper of the Month“ August 2021 geht an Daria Müller aus der Medizinischen Klinik D

Für den Monat August 2021 geht das „Paper of the Month“ der Medizinischen Fakultät der WWU Münster an Daria Müller, Thomas Weide und Jürgen Schmitz aus der Medizinischen Klinik D und dem Institut für Experimentelle Pathologie für die Publikation: Evolution of renal-disease factor APOL1 results in cis and trans orientations at the endoplasmic reticulum that both show cytotoxic effects in der Zeitschrift Molecular Biology and Evolution. 2021 Jul 29. [Volltext]

APOL1 ist das jüngste Mitglied einer Genfamilie, die sich in Mensch und Maus völlig unabhängig voneinander entwickelt hat. Im Blutserum schützt es den Menschen vor Erregern der Afrikanischen Schlafkrankheit (Trypanosomen). Bei einigen APOL1-Varianten ist der Schutz vor diesen einzelligen Blutparasiten allerdings mit einem starken Risiko für schwere Nierenerkrankungen verbunden.

Wie APOL1 auf molekularer Ebene Zellen schädigt, wird derzeit intensiv erforscht. Diskutiert werden ER-Stress, Mitochondrien-Schädigungen, aber auch eine fehlgestörte Porenfunktion an der Plasmamembran. Die unterschiedlichen Erklärungsansätze schließen sich allerdings zum Teil gegenseitig aus, da sie voraussetzen, dass sich APOL1 entweder auf der zytoplasmatischen oder auf der luminalen Seite intrazellulärer Membranen befindet.

Evolutions- und zellbiologische Untersuchungen der Forschungsgruppe konnten diese Unklarheiten zwischen den verschiedenen Ansätzen nun aufheben, da die Studie erstmalig zeigt, dass APOL1 (im Gegensatz zu allen anderen Mitgliedern der Genfamilie) in zwei verschiedenen ER-Orientierungen vorliegt, die beide mit zellschädigenden Effekten verbunden sein können.

Die Erkenntnis, dass APOL1-Pools gleichzeitig in verschiedenen Orientierungen an zellulären Membranen vorliegen können, eröffnet neue Sichtweisen auf die bereits identifizierten mit APOL1 verbundenen zytotoxischen Effekte. Dies bietet vermutlich neue Möglichkeiten für die Entwicklung von therapeutischen Ansätzen und Drug-Screening-Experimenten.

Eine Liste aller bisherigen Gewinner der Paper of the Month – Auszeichnung finden Sie hier.

Der Paper of the Month – Aufsteller in der Zweigbibliothek Medizin bietet den Besuchern die Lektüre der Studie vor Ort an.

 

Foto: MFM/Christian Albiker

AMBOSS Blog: Die Klimakrise ist eine Gesundheitskrise

Im jüngsten Beitrag des Amboss Blog schreiben Judith Mohren und Alexa Schaegner über die Zusammenhänge von Klima- und Gesundheitskrise:

„Der Klimawandel ist die größte Gesundheitskrise des 21. Jahrhunderts, vor allem, weil er Leben kostet – jeden Tag, mit steigender Tendenz. Die Weltgesundheitsorganisation geht davon aus, dass infolge der globalen Klimaveränderungen zwischen 2030 und 2050 jährlich bis zu 250.000 zusätzliche Todesfälle auftreten werden. Insbesondere hitzebedingte Herz-Kreislauf- und Atemwegserkrankungen, Krankheiten infolge von Fehlernährung sowie übertragbare Krankheiten wie Malaria und Durchfallerkrankungen sind hier die Hauptursachen.

Allerdings wird die Klimakrise im öffentlichen Diskurs bis heute weitgehend von der COVID-19-Pandemie verdrängt, obwohl beide eng zusammenhängen: Die globalen, durch Menschen verursachten Klima- und Umweltveränderungen führen nicht nur zu extremeren Wetterbedingungen, sondern begünstigen auch die Entstehung und Verbreitung von Infektionserkrankungen.“

  • Den vollständigen Beitrag finden Sie hier.

Dort auch zu finden die bisher 3 Beiträge des Amboss Podcast – Medizin zum Hören zum Thema Klimawandel und Gesundheit.

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20.9.: Wartung datasafe

Die ULB meldet: „Am Montag, 20.9. steht datasafe, der Archivierungsdienst für Forschungsdaten, aufgrund von Wartungsarbeiten zwischen 9 und 13 Uhr nicht zur Verfügung.“

datasafe ist ein Service der ULB Münster und WWU IT zum Archivieren von Forschungsdaten. Mit Hilfe von datasafe können Wissenschaftler*innen ihre Forschungsdaten mit beschreibenden Metadaten anreichern und den resultierenden Datensatz für zehn Jahre auf Servern der WWU Münster kostenfrei archivieren.

Foto © WWU

AMBOSS Blog: Akute Pankreatitis: ‚Die klinisch schwierigste Frage‘

Die Koordinatorin der neuen DGVS-Leitlinie “Pankreatitis” – Prof. Dr. med. Julia Mayerle – hat im Podcast über die akute Entzündung der Bauchspeicheldrüse gesprochen. Wann eine ERCP indiziert ist und welche weiteren Empfehlungen nun gelten, lässt sich in diesem Transkript nachlesen.

AMBOSS: Wir wollen direkt in einen beispielhaften Fall einsteigen: Ich bin Assistenzärztin in der Rettungsstelle. Es ist später Samstagnachmittag, ich habe Dienst. Und nun stellt sich eine 42-jährige Patientin bei uns vor mit Bauchschmerzen seit dem Vorabend sowie Übelkeit und Erbrechen. Was könnte mir diese Patientin noch in der Anamnese erzählen, damit ich differenzialdiagnostisch an eine akute Pankreatitis denke?  

Prof. Dr. med. Julia Mayerle: Die Patientin wird Ihnen wahrscheinlich sagen, dass sie an plötzlich einsetzenden, meist gürtelförmigen Oberbauchschmerzen mit Ausstrahlung in den Rücken gelitten hat, die häufig auch mit Erbrechen einhergehen, und dass sie diese Schmerzen, die sie verspürt, noch nie so erlebt hat. Das heißt, sie ist schmerzgekrümmt und es geht ihr wirklich schlecht. Sie ist wahrscheinlich auch eher tachypnoeisch. Sie zieht die Beine an und ist schwer auf der Liege zu halten.

Weiter zum vollständigen Transkript.

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Erweiterte Nutzungsmöglichkeiten der ZB Medizin

Seit Freitag, 20.8. gilt in NRW eine neue Coronaschutzverordnung. Die Zweigbibliothek Medizin stellt 75 Arbeitsplätze zur Verfügung, die weiterhin über die Arbeitsplatz-Reservierung gebucht werden können und Priorität vor der Nutzung ungebuchter Arbeitsplätze besitzen. Eine Eingangskontrolle (Ticket) erfolgt nicht mehr, eine Reservierung ist nur noch max. 3 Tage im Voraus möglich.

Bücher aus der Lehrbuchsammlung können persönlich herausgesucht werden, die Datenerfassung beim Besuch der LBS entfällt, der Monographienbereich ist weiterhin nicht zugänglich: Ausleihe per Bestellung.

  • Keller und Obergeschoss werden vorerst nicht freigegeben und auch die Lernboxen im Monographiensaal bleiben z.Zt. noch geschlossen;
  • im Foyer sind Drucker / Kopierer / Scanner und ein PC ab sofort nutzbar;
  • Modelle (Schädel et al.) werden gegen Hinterlegung eines (Benutzer-)Ausweises an der Leihstelle wieder herausgegeben, Ohrstöpsel erhalten Sie dort ebenfalls;
  • die Dauerschließfächer vor dem Lesesaal 1 im Erdgeschoss sind wieder nutzbar, nicht jedoch die Tagesschließfächer im Eingangsbereich, da hier kein Abstand eingehalten werden kann;
  • zur Zeit findet ein Buchverkauf von ausgeschiedenen Büchern der Bibliothek statt, die Bezahlung erfolgt bargeldlos via Kassenautomat im Foyer mit ec-, Maestro- und VPay-Karte.

Über weitere situationsabhängige Öffnungsschritte oder Änderungen im Prozedere beim Bibliotheksbesuch setzen wir Sie an dieser Stelle umgehend in Kenntnis.

„Paper of the Month“ Juli 2021 geht an David Schafflick, Jolien Wolbert und Michael Heming aus der Translationalen Neurologie

Für den Monat Juli 2021 geht das „Paper of the Month“ der Medizinischen Fakultät der WWU Münster an David Schafflick, Jolien Wolbert und Michael Heming aus dem Institut für Translationale Neurologie für die Publikation: Single-cell profiling of CNS border compartment leukocytes reveals that B cells and their progenitors reside in non-diseased meninges in der Zeitschrift Nature Neuroscience. 2021 Jul 12. [Volltext]

Die ZNS-assoziierten Kompartimente, wie ZNS Parenchym, Dura Mater, Pia Mater, Choroid Plexus und Liquor, haben komplexe immunologische Funktionen. Allerdings waren die genauen Zellzusammensetzungen, die Unterschiede zwischen den Kompartimenten und deren Funktionen unter nicht-inflammatorischen und inflammatorischen bisher weitestgehend unbekannt.

Mit Hilfe von RNA-Sequenzierung auf Einzelzellebene wurde herausgefunden, dass Leukozyten aus ZNS Parenchym, Pia Mater, Dura Mater, Choroid Plexus und Liquor eine hochspezifische Zusammensetzung und Expressionsmuster haben. Es konnte gezeigt werden, dass die murine Dura Mater über eine große Population von B-Zellen verfügt. Diese B-Zellen haben eine langsame Migrationsgeschwindigkeit und eine lange Aufenthaltsdauer im Gewebe und reifen unter Neuroinflammation. Die Dura beherbergt außerdem B-Zell-Vorläufer im pro-B-Zell Stadium, die normalerweise nicht außerhalb des Knochenmarks zu finden sind und auch nicht aus der Peripherie oder dem Schädel-Knochenmark stammen. Aus diesem Grund konnte die Dura als unerwarteter Aufenthaltsort für B-Zellen und wahrscheinlich deren Entwicklung identifiziert werden.

Diese Erkenntnisse liefern die Basis für das Verständnis von Zusammensetzung und Funktion von Immunzellen in ZNS-assoziierten Geweben. Sie helfen zu verstehen, welche Mechanismen Entzündungsreaktionen im ZNS auslösen. Darauf aufbauend können in Zukunft Therapien entwickelt werden, die speziell gegen diese Mechanismen wirken oder diese blockieren.

Eine Liste aller bisherigen Gewinner der Paper of the Month – Auszeichnung finden Sie hier.

Der Paper of the Month – Aufsteller in der Zweigbibliothek Medizin bietet den Besuchern die Lektüre der Studie vor Ort an.

 

Foto: MFM/Christian Albiker

Neue Coronaschutzverordnung: Ab Freitag, 20.8. keine Registrierung mehr

Ab Freitag, 20.8. gilt in NRW eine neue Coronaschutzverordnung. Was neu ist und was bleibt, lesen Sie hier im Detail:

  • Für die Nutzung der Lesesäle und auch für die Ausleih-Nutzung (Buchabholung, -rückgabe, Ausleihe) ist kein 3G-Nachweis erforderlich.
  • Die Registrierung entfällt. Platzreservierung ist somit für WWU-Nutzende und Externe möglich. Bereits getätigte Reservierungen bleiben bestehen
  • Die Maskenpflicht gilt unverändert: Bitte tragen Sie auf allen Laufwegen eine medizinische Maske. Am Sitzplatz darf die Maske abgenommen werden. Ausgenommen von der Maskenpflicht sind Personen, die aus medizinischen Gründen keine Maske tragen können und dies durch ein ärztliches Zeugnis nachweisen.
  • Der Mindestabstand von 1,5 Metern ist einzuhalten.
  • Gruppenarbeit ist leider nach wie vor nicht möglich, da bei der Gruppenarbeit die geforderten Abstände nicht eingehalten werden können.
  • Bitte beachten Sie die Regelungen der ULB und der dezentralen Bibliotheken auf den jeweiligen Websites

Foto: pixabay

Amboss Podcast: Klimawandel und Gesundheit (1) – Ein Appell

Der Klimawandel macht Menschen schon heute krank und könnte – ungebremst – das Ende unserer Spezies bedeuten. Wer über Gesundheitsschutz sprechen möchte, muss deshalb auch über Klimaschutz sprechen. In diesem Podcast appelliert Dr. med. Eckart von Hirschhausen an uns als Fachleute, Haltung zu zeigen. Der Arzt und Komiker engagiert sich seit Jahren für den Klimaschutz und klärt in Büchern und Vorträgen über die gesundheitlichen Folgen der Erderwärmung auf. Auf einem Spaziergang durch Berlin haben wir mit ihm über umweltmedizinische Aspekte der Stadt und gute Wissenschaftskommunikation gesprochen. Wir wagen außerdem einen Blick in die Zukunft, der mehr Opfer durch Luftverschmutzung, Lärmbelästigung sowie steigende Temperaturen erahnen lässt und zur Prävention mahnt. Schließlich stellen wir uns der Challenge “Wen bewegst du?”.

Direktlink auf die Episode

Mehr zum AMBOSS-Podcast: https://go.amboss.com/podcast
Mehr zum AMBOSS-Blog: https://blog.amboss.com/de
Mehr zum Thema Schmerztherapie im AMBOSS Kapitel: https://go.amboss.com/kcb

Amboss bietet regelmässig diesen Podcast an, der Wissenschaft hörbar machen soll. Alle zwei Wochen am Sonntag wird mit Expertinnen und Experten über relevante Themen aus Forschung, Gesundheitspolitik und dem klinischen Alltag. Das Format wechselt zwischen Kollegengespräch und Nachrichtenstil. Daneben werden aktuelle Studien aus international anerkannten Fachjournalen – wie dem NEJM oder dem JAMA besprochen.

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„Paper of the Month“ Juni 2021 geht an Dr. Denise Beckman aus dem Institut für Muskuloskelettale Medizin

Für den Monat Juni 2021 geht das „Paper of the Month“ der Medizinischen Fakultät der WWU Münster an Dr. Denise Beckman aus dem Institut für Muskuloskelettale Medizin für die Publikation: Lasp1 regulates adherens junction dynamics and fibroblast transformation in destructive arthritis in der Zeitschrift Nature Communications. 3624.2021 [Volltext]

Die gelenkzerstörende Arthritis bei rheumatoiden Erkrankungen ist in unserer Gesellschaft ein enormes Problem. Die Autoren untersuchen Fibroblasten-ähnliche Synoviozyten, Zellen, die an diesen Prozessen invasiv teilnehmen auf ihre epigenomische Steuerung. Parallel spielen hier Mausmodelle und menschliches Material eine Rolle. Die Autoren zeigen eine Funktion des Proteins Lasp1 und nachgeordneter Signalwege in der Zell-Zell-Kommunikation in der entzündlichen Gewebereaktion und charakterisieren dieses Molekül als potentielles Target für therapeutische Eingriffe bei diesbezüglichen gelenk-zerstörenden Prozessen.

Es handelt sich um eine methodisch sehr anspruchsvolle Arbeit mit grundsätzlicher Bedeutung für entzündliche Gewebestörung und -zerstörung.

In rheumatoider Arthritis (RA) wird der Interaktion von synovialen Fibroblasten (FLS) mit dem Gelenkknorpel eine besondere Bedeutung zugeordnet, da dies die stabile Aktivierung von FLS bedingt und damit zu der Chronifizierung der RA und Gelenkdestruktionen führt. Das Protein Lasp1 wurde initial im Kontext von metastasierenden Tumoren entdeckt und ist an zellulären Prozessen wie Anheftung, Migration und der Bildung von Metastasen beteiligt.

Wir konnten in unseren Experimenten zeigen, dass synoviale Fibroblasten in rheumatoider Arthritis im Vergleich zu gesunden Kontrollen deutliche epigenetische Unterschiede wie z.B. ausgeprägte Hypermethylierungsmuster und Histonmodifikationen in der Lasp1 Genregion aufweisen, die zu einer erhöhten Expression von Lasp1 führen. Außerdem konnten wir Lasp1 als wichtigen Schlüsselfaktor in Cadherin-11 vermittelten Zell-Zell-Kontakten identifizieren, da die Blockade bzw. das Fehlen von Lasp1 einerseits in deutlich veränderten zellulären Interaktionen resultierte und das für RA-FLS charakteristische „tumor-ähnliche“ Migrations- und Invasionspotential verringern und andererseits die klinische Symptomatik und das Ausmaß von Knorpel- und Knochendestruktionen signifikant reduzieren konnte.

Die Deletion von Lasp1 führt zu einem weniger aggressiven FLS-Phänotyp während der rheumatoiden Arthritis und signifikant reduzierten Gelenkdestruktionen. Insgesamt legen unsere Daten nahe, dass Lasp1 ein potenzielles therapeutisches Ziel für die Behandlung von Patienten mit rheumatoider Arthritis darstellen könnte.

Eine Liste aller bisherigen Gewinner der Paper of the Month – Auszeichnung finden Sie hier.

Der Paper of the Month – Aufsteller in der Zweigbibliothek Medizin bietet den Besuchern die Lektüre der Studie vor Ort an.