• Zur Person

    • 09/22 bis 08/23: Visiting Scholar an der UC Berkeley (als Stipendiat des DHI Washington)
    • ab 03/2022 Wiss. Mitarbeiter an der WWU Münster
    • 01/2019 bis 02/2022 Wiss. Mitarbeiter an der JLU Giessen
    • 12/2016 bis 09/2018 Wiss. Mitarbeiter am Institut für Zeitgeschichte, München            
    • 07/2017 Verteidigung der Dissertation
    • 02/2017 und 04/2017 Fellow am Instituut voor Oosters Christendom in Nijmegen
    • 10/2016 bis 11/2016 Stipendiat am Deutschen Historischen Institut Moskau
    • 10/2012 bis 09/2016 Stipendiat am Internationalen Graduiertenkolleg „Religiöse Kulturen im Europa des 19. und 20. Jahrhunderts“
    • 2012 bis 2016 Wiss. Hilfskraft am Institut für Zeitgeschichte, München
    • 10/2012 Aufnahme des Dissertationsprojektes „Revolution, Religion und das moderne Selbst in Selbstzeugnissen russischer Revolutionäre (1860-1917)“
    • 05/2012 Abschlussarbeit zum Thema „,So haben die Verräter des Volkes einen ehrlichen Kommunisten zugrunde gerichtet‘. Eine Studie zum stalinistischen Selbst“
    • 2006 bis 2012 Studium der Geschichte Ost- und Südosteuropas und der Slavistik an der LMU
    • 2006 Abitur am St. Anna-Gymnasium in München
  • Forschungsinteressen und -schwerpunkte

    • Geschichte des späten Zarenreichs
      • Geschichte der Subjektivität
      • Geschichte rechter und linker Gewalt, Terrorismusgeschichte
      • Wissenschaftsgeschichte
    • Kalter Krieg
      • Migrationsgeschichte
      • Geschichte des humanitären Hilfswesen
    • Sonstige Interessen
      • Erinnerungskulturen und Geschichtspolitik
      • Digital Humanities
  • Habilitationsprojekt

    Humanitäre Hilfe im Kalten Krieg – Die Unterstützung von Displaced Persons und Flüchtlingen durch die Tolstoy Foundation (1949-1989)

    Der Ost-West-Konflikt war nicht zuletzt ein Wettstreit um die Herzen der Menschen: Westliche Staaten, allen voran die USA, investierten enorme Summen ins humanitäre Hilfswesen und zeigten damit, dass die „Freie Welt“ Verfolgte und Bedrängte nicht vergessen habe. Unabhängige Hilfsorganisationen spielten für die staatliche Politik eine entscheidende Rolle, ohne ihren Einsatz wäre die Bewältigung humanitärer Krisen kaum möglich gewesen. Bislang ungenügend beachtet wurde allerdings ihre Rolle als Vehikel des transnationalen Transfers von Personen, Gütern und Ideen. Mit ihrer grenzüberschreitenden Tätigkeit konnten sie binäre Ordnungen des Kalten Krieges sowohl herausfordern als auch stabilisieren. Ein solcher Akteur war die Tolstoy Foundation. Die russisch-amerikanische Stiftung war eine dezidiert antikommunistische Organisation mit engen Verbindungen zu politischen und religiösen Vereinigungen der russischen Diaspora. Zugleich war sie die Interessenvertretung von Menschen, die im „Westen“ als Fremde betrachtet wurden: Displaced Persons (DPs) – in ihrer Mehrheit ehemalige Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeiter – sowie Geflüchtete aus fast sämtlichen staatssozialistisch regierten Ländern. Das Projekt untersucht die Versorgung dieser Menschen und ihre „lokale Integration“ in der Bundesrepublik im Zeitraum zwischen 1949 und 1989. Im Fokus stehen Aushandlungsprozesse um ökonomische und gesellschaftliche Teilhabe und ihre institutionellen, (geo-)politischen und kulturellen Bedingungen. Die Studie fragt nach dem Wissen, der Handlungsmacht und der Selbstrepräsentation (zwangs-)migrierter Personen und zeichnet die Rolle der Tolstoy Foundation als einer Form migrantischer Selbstorganisation mit transnationaler Wirkungsgeschichte nach. 

  • Veröffentlichungen

    Monografien

    • Russische Wissenschaftler im „Nahen Osten“: Archäologische Expeditionen und imperiale Kulturpolitik (1882–1914) [Manuskript].
    • Terrorismus und das moderne Selbst. Religiöse Semantiken revolutionärer Gewalt im späten Zarenreich (1860–1917). Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 2018.

    Aufsätze in Zeitschriften und Sammelbänden

    • Erzählte Migration: Die „russische Sache“ der Alexandra Tolstoy. In: Stephan, Anke/ Jeschke, Felix/ Maischein, Hannah (Hrsg.): Das Osteuropäische München in der Nachkriegszeit und im Kalten Krieg [zum Druck angenommen, 2024].
    • “Like Sneaky Thieves, They Broke into Royal Tombs”: Mobility, Egyptian Antiquities, and the Limits of Anti-Colonial Critique. In: Ab Imperio 2 (2023), 81-116.
    • Terrorismus als expressiver Akt. Selbstbestimmung und Selbstverwirklichung im Denken russländischer Revolutionäre (1860–1917). In: Plotnikov, Nikolaj (Hrsg.): Die Philosophie der russischen Revolution: Ein Rückblick nach einem Jahrhundert. Münster 2023.
    • Terrorist Entanglements. Socialist Perspectives on State and Rightwing Violence in the Late Tsarist Empire. In: Florin, Moritz/ Dafinger, Johannes (Hrsg.): A Transnational History of Right-Wing Terrorism: Political Violence and the Far Right in Eastern and Western Europe since 1900 (=Routledge Studies in Fascism and the Far Right). London 2022.
    • Russische Wissenschaftler auf dem Balkan: Archäologie und Kulturdiplomatie im 19. Jahrhundert. In: Transottoman Topics and Stories, URL: https://www.transottomanica.de/blog/russische-wissenschaftler (17.08.2021).
    • Dying for the Common Cause: The Value of a Good Death in the Moral Framework of the Revolution (1879-1917). In: Balme, Christopher / Dogramaci, Burcu / Hilgert, Christoph / Nicolosi, Riccardo / Renner, Andreas (Hrsg.): Culture and Legacy of the Russian Revolution. Rhetoric and Performance – Religious Semantics – Impact on Asia. Berlin 2020, 137-158.
    • „Ėto moja vera!“. Religiozno-konnotirovannaja leksika v ėgo-dokumentach narodničestva konca 1870-ch – načala 1980-ch godov. In: Neprikosnovennyj zapas 1 (2018), 52-73.

    Broschüren

    • Verschleppt, geflohen, vertrieben. Russische Displaced Persons im Nachkriegsmünchen (= B-ulletin. Sonderheft 2018–2019). München 2019.

    Enzyklopädische Einträge

    Erinnerungsorte der deutsch-sowjetischen Geschichte“, Online-Kartenprojekt der Deutsch-Russischen Historikerkommission [geht 2024 online]:

    • 60 enzyklopädische Einträge von „Russische Kriegsgefangene in Deutschland (1914-1921)“ bis „Abzug sowjetischer Truppen aus Deutschland (1991-1994)
    • Deutsche Exilanten im Hotel „Lux" [zusammen mit Carola Tischler]
    • Der Hitler-Stalin-Pakt [zusammen mit Carola Tischler]
    • Das Ghetto Minsk und die Ermordung der jüdischen Bevölkerung (1941 - 1943) [zusammen mit Jürgen Zarusky (†) und Yuliya von Saal]

    Rezensionen und Tagungsberichte

    • Fabian Thunemann: Verschwörungsdenken und Machtkalkül. Herrschaft in Russland, 1866-1953. In: Jahrbücher für Geschichte Osteuropas, Bd. 70, H. 3/4 (2022), 542-544.
    • Saburova, Tat’jana/ Ėklof, Ben: Družba, sem’ja, revoljucija. Nikolaj Čarušin i pokolenie narodnikov 1870-ch godov. In: Jahrbücher für Geschichte Osteuropas Bd. 68, H. 3/4 (2020), 604-606.
    • Robert Henderson: Vladimir Burtsev and the Struggle for a Free Russia. In: Sehepunkte 20 (2020), URL: http://www.sehepunkte.de/2020/06/31295.html.
    • In search of Soviet podlinnost’ (= Rezension auf Anatolij Pinskij (Hg.): Posle Stalina: Pozdnesovetskaja sub˝ektivnost´ (1953–1985)). In: Kritika. Explorations in Russian and Eurasian History 20, 1 (2019), 184-190.
    • Wurr, Tim-Lorenz: Terrorismus und Autokratie. In: Sehepunkte 18 (2018), URL: http://www.sehepunkte.de/2018/12/31297.html.
    • Greg Simons/David Westerlund (Hg.): Religion, Politics and Nation-Building in Post-Communist Countries. In: Journal of Religion in Europe 4 (2016), 466-468.
    • Strukturelle Bedingungen und Konfliktfelder religiöser Vergemeinschaftung. 27.03.2014 – 28.03.2014, Rom. In: H-Soz-u-Kult, 25.09.2014, URL: www.hsozkult.de/conferencereport/id/tagungsberichte-5568.
    • Leonid Luks: Zeithistorische Streitfragen, URL: www.sehepunkte.de/2013/09/24033.html.
    • Deutsch-Russische Konferenz vom 24.5.-25.5.2012 („Erinnerung an Diktatur und Krieg. Brennpunkte des ‚kulturellen Gedächtnisses‘ zwischen Russland und Deutschland seit 1945, Teil 2“) (=AHF-Information. 2012, Nr.128).
  • Lehrveranstaltungen

    WS 2023/24 Proseminar: Einführung in das Studium der neueren und neusten Geschichte: Wie werden Flüchtlinge gemacht? Migration im Kalten Krieg  
    SS 2022 Proseminar: Einführung in das Studium der neueren Geschichte: Die Geschichte des Terrorismus im ausgehenden Zarenreich