Aktuelle Nachrichten aus dem Institut

Hinweis

Hinweis: „Freeze“ von QISPOS

Ab dem kommenden Sommersemester werden die Master-Studiengängen (M.Ed. Gym/Ges; M.Ed. GHR) nicht länger im bisherigen HIS-LSF/QISPOS-System verwaltet, sondern im neuen Campus-Management-System (CMS). In der Zeit vom 19.02.2025–19.03.2025 wird das QISPOS-System „eingefroren“ und in das neue System übertragen. In dieser Zeit können keine Studien- und Prüfungsleistungen verbucht werden. Studierende, die zum Mai 2025 ihr Referendariat beginnen möchten, sollten sich daher umgehend mit ihren Lehrenden in Verbindung setzen und über die dafür notwendige Anpassung etwaiger Agabefristen sprechen.

 

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© Alfred Landecker Foundation

Geschichtsorte im digitalen Raum
Ein kritischer Blick auf aktuelle Debatten und Formate

Vortrag am 10. Dezember von Herrn Steffen Jost (Berlin)

Biografien von KZ-Häftlingen auf TikTok, Quellenbestände in Online-Archiven, Zeitzeug*innen in VR-Umgebungen oder Widerstandsgeschichte in digitalen Spielen. Digitale Formate sind für die Beschäftigung mit dem Nationalsozialismus und damit auch für Geschichtsorte nicht mehr wegzudenken. Vielleicht müssen wir sogar von einem grundsätzlichen Paradigmenwechsel in der Art und Weise, wie die Geschichte des Nationalsozialismus vermittelt werden soll, sprechen. Oder etwa nicht? Nach Jahren projekthafter, oft experimenteller Herangehensweisen an das Thema stellt sich inzwischen nämlich die Frage, wie es weitergehen soll. Wenn Vermittlung und Gedenken im digitalen Raum nicht nur ein Add-On für „junge Menschen“, sondern fester Bestandteil einer zeitgemäßen und kritischen Erinnerungskultur sein sollen, müssen nachhaltige Strukturen und Konzepte geschaffen werden. Der Vortrag wird eine Bestandsaufnahme der Digital Memory in einer kritischen Phase liefern und den Blick auf Möglichkeiten, Herausforderungen, Lücken und Trends lenken.

Di 18-20 Uhr (s.t.), Fürstenberghaus, Domplatz 20-22, Hörsaal F2

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© transcript Verlag

Koloniale Spuren in Münster und im Münsterland
Buchvorstellung am 05.12.2024 mit Lesung und Gespräch

Die Geschichte des deutschen Kolonialismus und seiner Nachwirkungen wird intensiv in Forschung und in der Öffentlichkeit diskutiert. Von Denkmälern oder Völkerschauen über Straßennamen und globale Verflechtungen laden auch in Münster und im Münsterland zahlreiche Spuren zur weiteren Auseinandersetzung ein. In einem im November 2024 neuerschienenen Buch sammeln Philipp Erdmann (Stadtarchiv Münster) und Felicity Jensz (Universität Münster) die jüngsten Erkenntnisse von Historikerinnen und Historikern, von Studierenden und engagierten Bürgerinnen und Bürgern zur kolonialen Vergangenheit in der Region.

An dem Abend stellen Autorinnen und Autoren ausgewählte Erkenntnisse ihrer Forschungen vor. Vor allem aber sollen Interessierte ihre eigenen Fragen erörtern: Wie lässt sich die Kolonialgeschichte meines Wohnorts erforschen? Welchen Spuren gilt es in Münster und im Münsterland noch nachzugehen? Und welche Konsequenzen wären im Ergebnis zu ziehen?

Gemeinsam mit der Arbeitsstelle Forschungstransfer der Universität Münster laden die Herausgebenden zum Gesprächsabend am Donnerstag, 05. Dezember 2024, ab 18 Uhr im Stadtarchiv Münster (An den Speichern 8, 48157 Münster) ein. Die Teilnahme an der Veranstaltung ist kostenlos. Um eine Voranmeldung wird gebeten: an Philipp Erdmann.

Institutskolloquium

Im Rahmen des Institutskolloquiums spricht am 03.12.2024 Martin Berghane zu dem Thema: „Von der Theorie zur Empirie und zurück. Zu den ersten Schritten des Promotionsprojekts ‚Die Genese des Subjekts im Museum. Von den Wechselwirkungen zwischen Geschichtskultur und historischer Identität‘“.

Di 18-20 Uhr (s.t.), Fürstenberghaus, Domplatz 20-22, F 073
 

Podiumsdiskussion am Gymnasium Paulinum

Im Rahmen einer Podiumsdiskussion am Gymnasium Paulinum diskutierte Dr. Marin Schlutow am 20.11.2024 gemeinsam mit Schüler*innen der 10. Jahrgangsstufe, Dr. Christoph Spieker und Stefan Querl vom Geschichtsort Villa ten Hompel über den geschichtskulturellen Umgang mit dem Holocaust im deutsch-niederländischen Vergleich. Die Veranstaltung bildete den Abschluss einer Studienfahrt zur Gedenkstätte Westerbork in den Niederlanden.

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© Nora Dal Cero

Fülle und Leere
Kuratieren als Ermöglichen

Vortrag am 26. November von Frau Prof.in Dr. Lioba Keller-Drescher (Münster)

Kuratieren ist in den letzten Jahren zu einer Art Modewort des kulturellen Handelns geworden – von Playlist bis Veranstaltungsprogramm – und hat dabei in der Öffentlichkeit etwas von seiner Magie eingebüßt. Andererseits ist Kuratieren zu einem anspruchsvollen Programmbegriff der erweiterten Ausstellungspraxis in Kulturinstitutionen geworden. Übersetzt man „kuratieren“ als „Zugang ermöglichen“ zu Kulturerbe, Erinnerungskultur und kulturellen Artefakten, dann wird ein breites Feld an Möglichkeiten und Ansprüchen an die Tätigkeit des Kuratierens und an die hier tätigen Personen und Institutionen sichtbar. Galt es historisch betrachtet, die Fülle an Artefakten zu sortieren und in einer Ordnung vorzustellen, sind es heute vielfach die Leerstellen, die in die Gesten des Deutens und Zeigens einbezogen werden müssen. Der Vortrag wird sich an historischen und aktuellen Beispielen mit den sich verändernden Aufgabenfeldern und Praktiken des Kuratierens auseinandersetzen.

Di 18-20 Uhr (s.t.), Fürstenberghaus, Domplatz 20-22, Hörsaal F2

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© Peter Leßmann

„Zien, denken, doen“
Wie aktualisieren sich Geschichtsorte in den Niederlanden?
Vortrag am 19. November von Herrn Prof. Dr. Jacco Pekelder (Münster)

2024 eröffnete in Amsterdam das Nationale Holocaust Museum seine Türen. Sein Motto „Sehen, denken, tun“ erhellt den Kern der museumsdidaktischen Aktualisierung vieler Geschichtsorte in den Niederlanden. Jacco Pekelder zeigt, welche Konzepte dort erarbeitet wurden, um jüngere Generationen mit neuen Sensibilitäten an sich zu binden. Auch Museen ohne unmittelbaren Bezug zur NS-Diktatur oder zur deutschen Besetzung der Niederlande im Zweiten Weltkrieg, wie das Museum Huis Doorn, der Exilort des letzten deutschen Kaisers Wilhelm II. nach seiner Abdankung 1920 bis 1941, liefern dazu spannende Einblicke.

Di 18-20 Uhr (s.t.), Fürstenberghaus, Domplatz 20-22, Hörsaal F2

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© Andrzej Kacorzyk

Auschwitz – das 21. Jahrhundert: Neue Ideen, neue Herausforderungen
Neue Idee, neue Herausforderungen

Vortrag am 12. November von Herrn Andrzej Kacorzyk (Oświęcim)

Seit 80 Jahren werden Auschwitz und Auschwitz-Birkenau, das ehemalige deutsche NS-Konzentrationslager und das größte Vernichtungszentrum der europäischen Jüdinnen*Juden, von Millionen von Menschen aus aller Welt besucht. Dank des Erhalts von Gebäuden, von Gegenständen der Deportierten und dank der Berichte der Überlebenden ist die Gedenkstätte Auschwitz das bekannteste Symbol für den Holocaust.
Generationell bedingt finden nur noch selten Begegnungen mit Zeitzeug*innen statt. Die Erinnerung an Auschwitz wird jedoch durch familiäre Erzählungen, Literatur, Filmkunst und Medienberichterstattungen wachgehalten. Für die Zukunft stehen vielfältige Herausforderungen an, über die Andrzej Kacorzyk berichten wird. So werden ab 2025 schrittweise neue Ausstellungsteile zugänglich gemacht. Aber auch Fragen des Digitalen eröffnen neue Möglichkeiten. Eine weitere Herausforderung wird darin liegen, eine Ausstellung über Lagerkunst zu kuratieren, um so einen anderen Zugang zu Auschwitz und der Wirkungsgeschichte bis ins 21. Jahrhundert zu öffnen.

Di 18-20 Uhr (s.t.), Fürstenberghaus, Domplatz 20-22, Hörsaal F2
 

Institutskolloquium

Im Rahmen des Institutskolloquiums spricht am 05.11.2024 Felix Ostermann zu dem Thema: „Überzeugungen von Lehramtsstudierenden im Fach Geschichte zum historischen Lehren und Lernen an Gedenkstätten - ein Werkstattbericht“.

Di 18-20 Uhr (s.t.), Fürstenberghaus, Domplatz 20-22, F 073

 

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© Luigi Toscano

Stimme der Geschichte – Erinnern für die Zukunft 
Zeitzeugengespräch mit Dr. Boris Zabarko (Kiew, Ukraine)

Mittwoch, 30. Oktober 2024
18.00 Uhr (s.t.) | St.-Paulus-Dom


Dr. Boris Zabarko ist ukrainischer Historiker und Holocaustüberlebender und Präsident der ukrainischen Vereinigung jüdischer ehemaliger Häftlinge der Ghettos und nationalsozialistischen Konzentrationslager.

Begrüßung und Einführung:
Dipl.-Theol. Ludger Hiepel M.A. | Beauftragter der Universität Münster gegen Antisemitismus
Prof. Dr. Dr. h.c. Hubert Wolf | Seminar für Mittlere und Neuere Kirchengeschichte

Moderation:
Christoph Moormann, Barbara Kurlemann

Zur Anmeldung.
Sollten Sie eine Gruppe anmelden wollen, dann melden Sie sich bitte bei Herrn Ludger Hiepel.

Plakat zur Veranstaltung

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© Gisela Weiß

Publikum. Personal. Programm
Drei Herausforderungen der Vermittlung im Museum Ringvorlesung

Vortrag am 29. Oktober von Frau Prof.in Dr. Gisela Weiß (Leipzig)

Der Paradigmenwechsel zur Besucher*innenorientierung ist in den 1990ern gestartet. Er hat der Museumspädagogik, Bildung und Vermittlung oder Kulturellen Bildung – oder wie immer diese Querschnittsaufgabe im Museum auch benannt wird – einen wesentlichen Aufwind beschert. „From being about something to being for somebody“, so das prägnante Motto des US-amerikanischen Museologen Stephen E. Weil. Damit verbunden war eine Ausweitung des Vermittlungshorizontes jenseits traditioneller Formate von Führungen, Vorträgen, Workshops, die vom Museumspersonal schon längst für verschiedene Zielgruppen angeboten wurden. Unweigerlich musste die Frage folgen, für wen, was und auf welche Weise Museen vermitteln sollen und wollen: Wer spricht? Über und für wen? Und über was? Diesen Fragen und geschlussfolgerten Initiativen, die der kulturellen Teilhabe in einer immer diverser werdenden Gesellschaft zuspielen soll(t)en, widmet sich der Vortrag. Er versucht aktuelle Herausforderungen und Chancen der Vermittlung im Museum zu konturieren, über die es zu diskutieren gilt.

Di 18-20 Uhr (s.t.), Fürstenberghaus, Domplatz 20-22, Hörsaal F2
 

PD Dr. Wilhelm Ribhegge (*1940, †2024)

Das Institut für Didaktik der Geschichte trauert um das ehemalige Institutsmitglied PD Dr. Wilhelm Ribhegge. Herr Ribhegge war seit dem Jahr 1967 bis zu seiner Pensionierung als Wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Pädagogischen Hochschule Münster bzw. der Universität Münster tätig. Er verstarb am 06.10.2024.

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© StadtA MS / Studio Nippoldt

„Vergessene Verfolgte“ des Nationalsozialismus in Münster

Das Stadtarchiv Münster hat eine neue Quellensammlung für den Geschichtsunterricht herausgegeben. Im Mittelpunkt steht die Frage nach dem Erinnern an „vergessene“ Verfolgte aus der Zeit des Nationalsozialismus. Der Band enthält Quellen, Darstellungstexte, Aufgaben und Lösungsskizzen sowie Zusatzmaterialien. Die Publikation kann als pdf unter folgendem Link heruntergeladen werden: www.t1p.de/VVNS. Eine Druckfassung kann im Stadtarchiv erworben werden.
 

Joachim Baur Foto Silke Wawro
© Silke Wawro

Taking off?
Geschichtsorte in der Migrationsgesellschaft
Vortrag am 22. Oktober von Herrn Prof. Dr. Joachim Baur (Dortmund)

Museen und Gedenkstätten fällt es traditionell schwer, sich erfolgreich in die Migrationsgesellschaft zu integrieren: Jahrelang versäumtes Sammeln und Forschen zeitigt erhebliche Wissens- und Gedächtnislücken. Mangelnde Sprachkenntnis und Sprechfähigkeit erschweren die Kommunikation. Fehlende Kontakte und interkulturelle Schlüsselkompetenzen führen zum Rückzug in vertraute Gefilde. Eingeschliffene Identitäten erschweren die Anpassung an gewandelte Umstände. Und hinter den Kulissen lassen weithin homogene Milieus nicht selten den Anschein von Parallelgesellschaften entstehen. Mangelt es den Institutionen trotz jahrzehntelangem Fördern und Fordern an Integrations- bereitschaft? Oder ist der Wandel längst im Gange?
Der Vortrag diskutiert diese und weitere Fragen zum Verhältnis von Geschichtsorten bzw. Museen und Migration mit Blick auf Tendenzen im deutschen und internationalen Kontext. Der Bogen führt von Geschichtsorten als nationaler Meistererzählung der Migration über Schauplätze einer Verschiebung hin zu migrantischen Perspektiven bis zur Umwidmung von Institutionen im Zeichen der Migration. Ein Schwerpunkt liegt auf Artikulationen eines gegenhegemonialen und radikaldemokratischen Erinnerns der Migrationsgesellschaft „von unten“.

Di, 18-20 Uhr (s.t.), Fürstenberghaus, Domplatz 20-22, Hörsaal F2
 

Ringvorlesung 24-25
© Institut für Didaktik der Geschichte

Ringvorlesung

Im Wintersemester 2024/2025 findet eine Ringvorlesung mit dem Titel „Making of: Geschichtsorte neu denken“ statt. Die Vorträge finden ab dem 22. Oktober jeweils dienstags von 18-20 Uhr (s.t.) im Hörsaal F2, Domplatz 20-22, statt. Das Programm der Ringvorlesung finden Sie hier.
 

Schlinkheider Diss
© Vandenhoek & Ruprecht Verlage

Neue Publikation

In der Institutsreihe „Beiträge zur Geschichtskultur“ ist Sebastian Schlinkheiders Dissertation „Das Echo des ‚Erzbürgers‘. Eine wissensgeschichtliche Analyse der geschichtskulturellen Rezeption des Kölner Sammlers Ferdinand Franz Wallraf (1748–1824)“ erschienen.

 

Kgd 2024
© Institut für Didaktik der Geschichte

Zweijahrestagung der Konferenz für Geschichtsdidaktik (KGD) 18.-20. September 2024 in Mainz

Auf der diesjährigen Zweijahrestagung der KGD mit dem Thema „Geschichtsdidaktik im Wandel – Innovative Zugänge und Herausforderungen“ an der Johannes Gutenberg-Universität in Mainz leiteten Prof.in Dr. Saskia Handro gemeinsam mit Prof.in Dr. Anke John (Universität Jena) die Sektion „Leerformel Partizipation? Kinder und Jugendliche als Forschende und Akteure in der Geschichtskultur“. 
Im Rahmen der Sektion hielten auch Johanna Glandorf und Dr. Moritz Heitmann einen Vortrag mit dem Titel „Ohne Tutor geht’s nicht! Schüler:innen zu geschichtskultureller Partizipation im Geschichtswettbewerb befähigen“. 
 

Wintersemester 2024/25

Das Institut für Didaktik der Geschichte wünscht allen Studierenden einen guten Start in das Wintersemester 2024/2025. Einen Überblick über die Sprechzeiten in diesem Semester finden Sie hier sowie auf den Seiten der Mitarbeitenden.