Willkommen am Seminar für Alte Geschichte

Regelmäßig informieren wir Sie hier über aktuelle Entwicklungen (Veranstaltungen, Tagungen, Aktivitäten, Publikationen) am Seminar für Alte Geschichte.

© Sahin

Zu Gast: Prof. Dr. Mustafa Şahin

Die Forschungsstelle Asia Minor und das Seminar für Alte Geschichte heißen Herrn Prof. Dr. Mustafa Şahin von der Bursa Uludağ Üniversitesi als Stipendiat der Alexander von Humboldt-Stiftung herzlich willkommen.  Mustafa Şahin forscht in dem Zeitraum vom 01. März bis 31. Mai 2024 an der Universität Münster zur materiellen Kultur der mysischen Stadt Apollonia am Rhyndakos.

Abb. 1: Symbolische Scheckübergabe durch den Vorstand der Universitätsgesellschaft
© UG-Peter Leßmann

Universitätsgesellschaft Münster fördert „Leuchtturmprojekt“ der Forschungsstelle Asia Minor

Die Universitätsgesellschaft Münster hat in ihrer letzten Sitzung aus zahlreichen Anträgen acht Projekte für eine Förderung vorgeschlagen – darunter zwei Leuchtturmprojekte, zu denen in diesem Jahr auch das Projekt der Forschungsstelle Asia Minor: „Ein neuer frühchristlicher Kultbau des antiken Nordsyrien und seine Mosaiken – Die Basilika in Doliche“ zählt. In einer Feierstunde am 30.01. fand in Anwesenheit des Rektors Prof. Dr. Johannes Wessels die symbolische Scheckübergabe durch den Vorstand der Universitätsgesellschaft an die Projektverantwortlichen Prof. Dr. Michael Blömer und Prof. Dr. Engelbert Winter statt (Abb. 1).

Abb. 2: Frühchristliche Basilika in Doliche, Südosttürkei
© Forschungsstelle Asia Minor

Im Zentrum des Projektes steht eine frühchristliche Basilika, die zwischen 2015 und 2021 bei Grabungen der Forschungsstelle Asia Minor in Doliche, Südosttürkei, freigelegt wurde (Abb. 2). Die Basilika ist eine der wenigen innerstädtischen Kirchen der Region, die archäologisch untersucht wurden, und trägt viel zum besseren Verständnis der Entwicklung von Sakralarchitektur und christlicher Liturgie in der Spätantike bei. Zu den bemerkenswertesten Ausstattungselementen der Kirche zählen diverse Mosaikböden, die in unterschiedlichen Zeiten eingebracht wurden und die Entwicklung der Mosaikkunst zwischen dem 4. und 6. Jh. n. Chr. widerspiegeln (Abb. 3).

Abb. 3: Mosaikkunst zwischen dem 4. und 6. Jh. n. Chr.
© Forschungsstelle Asia Minor

In Zusammenarbeit mit der Stabsstelle Web und Design der Universität Münster sollen die in Doliche erzielten Ergebnisse des Münsteraner Grabungsprojektes für eine breitere Öffentlichkeit erfahrbar gemacht werden. So soll – spannungsvoll und überraschend – die Basilika von Doliche im Archäologischen Museum der Universität mit Hilfe von VR-Brillen dauerhaft erlebbar werden. Interessierte Besucher*innen werden den Bau und seine Geschichte im digitalen Raum interaktiv erkunden können.

© De Gruyter

Localism in Hellenistic Greece: Reflections from Hans Beck

“Never underestimate the importance of local knowledge.”

Localism in Hellenistic Greece: Reflections from Hans BeckA few years back, amidst global streams of money and financial assets, a major international bank promised its clients to increase their wealth through intimate knowledge of local investment conditions. The campaign was launched at a time when I had started to think about the power of the local – not in the arena of global capitalism but in a rather different socio-cultural environment. As a historian of the remote past, my research interests gravitate toward the world of ancient Greece. From the early 2010s, a new tidal wave of network studies had wielded immense impact over how we conceive of Greek culture in antiquity. Fast-paced, hyperconnected, intertwined, a hybrid of entangled cultures in the eastern Mediterranean: the network paradigm deeply altered the ways in which we talk about the ancient Greeks. At the same time, I began to wonder if there was a flip side to ancient Greek globalization. What was the role of the local horizon – the small, manageable world of the city and its surrounding countryside? Sure, Greek cities were interconnected with others, but how did experiences of the global resonate in discourses and practices on the ground? [hier weiterleisen] [vollständige Audio-Version]

Stellungnahme der Lehreinheit Geschichte zur Nutzung von generativer KI

Die Debatte über Chancen und Risiken KI-getriebener Technologien, wie ChatGPT, ist auch an den Universitäten längst angekommen. Als sicher gilt, dass KI-Systeme sowohl Studium und Lehre als auch die Forschung tiefgreifend verändern werden.

Für Studien- und Prüfungsleistungen im Fach Geschichte möchte die Lehreinheit Geschichte der Universität Münster mit dieser Stellungnahme Klarheit schaffen: Die Fähigkeit, eigene Gedanken zu einem Thema zu entwickeln und diese sprachlich eigenständig umzusetzen, zählt zu den zentralen Qualifikationszielen eines Geschichtsstudiums. Wir erachten die ungekennzeichnete Verwendung von Texten, die durch eine generative KI (z.B. ChatGPT) erzeugt wurden, im Kontext von Studien- und Prüfungsleistungen daher als eine Form wissenschaftlichen Fehlverhaltens und als unzulässigen Täuschungsversuch.

© Forschungsstelle Asia Minor

Experten der Forschungsstelle Asia Minor legen Stadtarchiv frei

Wissenschaftler bergen in der antiken Stadt Doliche zudem mehr als 2.000 Siegelabdrücke

Archäologen der Forschungsstelle Asia Minor haben in der antiken Stadt Doliche im Südosten der Türkei das städtische Archiv freigelegt und dabei mehr als 2.000 Siegelabdrücke zum Verschluss von Schriftstücken geborgen. Das Team um Prof. Dr. Michael Blömer und Prof. Dr. Engelbert Winter von der Universität Münster machte damit einen bedeutenden Fund: Zwar gab es Archive etwa zur Verwahrung von Verträgen in jeder Stadt, bisher wurden aber erst eine Handvoll Archivbauten des Römischen Reiches identifiziert. Die gut erhaltenen Siegelabdrücke und ihre Motive geben zudem Auskunft über die antike Verwaltungspraxis. Hier lesen Sie weiter!

© Christian Marek

Zu Gast: Dr. Eloisa Paganoni

Das SAG begrüßt Dr. Eloisa Paganoni, die vom 1. Oktober 2023 bis zum 31. März 2024 im Rahmen eines AvH-Stipendiums an der Universität Münster forschen wird.

© Hans Beck

Zu wenig Wasser, zu viel Wasser

Resilienzen im antiken Griechenland

Zu viel und zu wenig Wasser – beides kann, wie Hans Beck in seinem aktuellen Blogartikel illustriert, zur existenziellen Bedrohung werden. Zwar mag der idyllische Blick auf das Heiligtum der Hera bei Perachora (Griechenland) im Titelbild nicht erahnen lassen, dass der Tempelbezirk unter dauerhaftem Wassermangel litt. Schon im antiken Griechenland jedoch haben Menschen die Erfahrung von zu viel und zu wenig Wasser gemacht. Und Menschen machen diese Erfahrung trotz technischen Fortschritts auch heute – nicht nur in weit entfernten Regionen der Erde. Klimatische Veränderungen machen sich unlängst auch in Deutschland bemerkbar, etwa durch Starkregen und Überflutungen oder die Zerstörung wertvoller Lebens- und Naturräume durch Waldbrände infolge langer Dürreperioden. Dabei zeigt sich damals wie heute: Existenzielle Bedrohungen erfordern nicht nur technische, sondern benötigen und bringen auch politische, soziale und kulturelle Antworten hervor. Hans Beck veranschaulicht, welche Vielfalt an Resilienzsstrategien sich in der griechischen Antike entwickelt hat, die technische Entwicklungen, aber auch die politische Organisation des Zusammenlebens und antike Kultur maßgeblich geprägt haben.

Lesen Sie hier den aktuellen Blogartikel!

© Uni MS_NADAW

NEUES AUS DER ALTEN WELT

Der Podcast zum antiken Mittelmeerraum

In diesem Semester ist der Podcast zum antiken Mittelmeerraum vom Centrum für Geschichte und Kultur des östlichen Mittelmeerraums (GKM )gestartet. In "Neues aus der Alten Welt" kommt fortan aktuelle Forschung ins Gespräch. In der neuen Epidsode sprechen Emre und Jessica mit Prof. Dr. Hans Beck. Diese handelt unter anderem darum, wie die Pandemie die universitäre Lehre beeinflusst hat und welche Erfahrungen damit in Zukunft den Lehrbetrieb verbessern können.

Dann wird es geheimnisvoll - die beiden AKOEM-Studierenden interessieren sich für Hans Becks Forschungsinteresse an griechischen Mysterienkulten!

Den Podcast finden Sie auf Streamingplattformen wie Spotify und Deezer. Auch über die GKM-Homepage können Sie darauf zugreifen: https://www.uni-muenster.de/centrumgkm/podcast/.

Die Idee ist im Rahmen des Masterstudiengangs AKOEM entstanden. In lockerer Atmosphäre stellen Wissenschaftler:innen ihre Projekte vor, geben den einen oder anderen Tipp zum Studium und plaudern manchmal auch ganz ungezwungen aus dem Nähkästchen. Dr. Nikola Moustakis hat die Studierenden bei diesem Projekt zur Wissenschafts- kommunikation nun fast ein Jahr begleitet - von den ersten Informationen zur technischen Ausstattung, über Gedanken zu Namen und Logo, bis hin zu den ersten Interviews - und lädt herzlich zum Hören ein. 

Neue Episoden werden an jedem 3. Montag des Monats eingestellt.

Reihen aus dem Seminar für Alte Geschichte/ Institut für Epigraphik

Cover Asia Minor Studien 102
© Habelt

Asia Minor Studien 102

Dülük Baba Tepesi II
Inscriptions and Sculptures from the Sanctuary of Jupiter Dolichenus
Dolichener und Kommagenische Forschungen XII
by Michael Blömer & Margherita Facella

Weitere Informationen finden Sie hier.

Cover Boiotia from Within
© Chandra Giroux

Teiresias Supplements Online 3

Plutarch: Cultural Practice in a Connected World
von Chandra Giroux (ed.)

Weitere Informationen finden Sie auf der Seite Teiresias Supplements Online.

Cover Brill
© Brill

Religions In The Graeco-Roman World 196

Urban Rituals in Sacred Landscapes in Hellenistic Asia Minor
by Christina G. Williamson

Weitere Informationen finden Sie auf der Brill-Website.

Cover Martyrs and Archangels
© Mohr Siebeck

Studien und Texte zu Antike und Christentum 123

Gregory of Nyssa as Biographer
Weaving Lives for Virtuous Readers
by Allison L. Gray

Weitere Informationen finden Sie auf der Verlagsseite Mohr Siebeck.