Digital Humanities-Projekte am GKM
© Jens Rohde I Peshdar Plain Project

Digital Humanities & Virtual Reality am GKM

Dokumentations- und Analysewerkzeuge, Multimediareportagen und online-Lernplattformen: Digital Humanities ist für die Altertumswissenschaften ein hochdynamisches Forschungsfeld, das neue Fragestellungen ermöglicht. 

In Forschungsprojekten des GKM werden Methoden der Digital Humanities angewendet, um mit Metadaten angereicherte digitalisierte Datenquellen zum einen zu erschließen und auszuwerten, und zum anderen diese Daten auch für spätere Forschung verfügbar zu machen. Am Archäologischen Museum ist ein 3D-Labor verortet, in dem dreidimensionale virtuelle Sicherung von Kulturgütern unterstützt wird.  
Viele Mitglieder des GKM sind im Center for Digital Humanities (CDH), ein Interessenverbund von digital Forschenden an der Universität Münster, vernetzt. Im daran angegliederten Arbeitskreis Digital Humanities der Universität Münster werden mehrere Arbeitsgruppen von Mitgliedern des GKM geleitet: AG 3D (Janoscha Kreppner), AG Datenmodellierung (Natalie Kraneiß), AG TEI (Clemens Leonhard), AG Texterkennung (Ludger Hiepel), AG Wissenschaftskommunikation DH (Nikola Moustakis).
Digitalisierung bietet neue Möglichkeiten, um auch der Öffentlichkeit Forschungsergebnisse leichter und dynamischer zugänglich zu machen. So kann Antike im Archäologischen Museum der Universität inzwischen an zwei Virtual Reality Stationen erlebt werden.

© Uni MS - Peter Leßmann

Leuchtturmprojekt: Universitätsgesellschaft fördert VR-Station zur Basilika in Doliche

Die Universitätsgesellschaft hat das Projekt „Ein neuer frühchristlicher Kultbau des antiken Nordsyrien und seine Mosaiken – Die Basilika in Doliche“ als ein Leuchtturmprojekt 2024 ausgezeichnet und fördert diese Idee auch finanziell. Die Forschungsstelle Asia Minor wird mit den Mitteln in Zusammenarbeit mit der Stabsstelle Web und Design der Universität Münster unter anderem eine Virtual-Reality-Station im Archäologischen Museum einrichten, die es BesucherInnen ermöglichen soll, die ausgegrabenen Teile der Kirche und die restaurierten Mosaikböden virtuell zu besichtigen. Auf dem Foto sind Prof. Dr. Engelbert Winter und Prof. Dr. Michael Blömer bei der symbolischen Scheckübergabe zu sehen (in der Mitte).
Im November 2024 wurde die VR-Station feierlich im Archäologischen Museum eröffnet.

Forschungsprojekt
Doliche 3dmodell
© FS Asia Minor

Doliche Urban Excavations


Durch den Einsatz moderner digitaler Technologien können die (Be-)Funde und Strukturen der Grabungen in Doliche präzise erfasst und analysiert werden. Es werden derzeit die folgenden Tools und Werkzeuge zur digitalen Dokumentation der Ergebnisse genutzt: Structure from Motion (SfM) mit Agisoft Metashape; das Kartierungsprogramm GIS, den Laser Aided Profiler (LAP), den Artec Space Spider Handscanner sowie Luftaufnahmen mit der Drohne.

Projektleitung: Prof. Dr. Michael Blömer; Prof. Dr. Engelbert Winter
Fachbereich und Institut: Fachbereich 08 Geschichte/ Philosophie – Seminar für Alte Geschichte; Forschugnsstelle Asia Minor

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Forschungsprojekt
Pesharplainproject
© Jens Rohde I Peshdar Plain Project

Lebenswelten des frühen 1. Jt. v. C. im Zagrosgebirge

Für die Zagrosregion Nordostiraks und Nordwestirans wird erstmals ein ziviles Zentrum in der Unterstadt einer eisenzeitlichen Großsiedlung vor und in der Zeit der assyrischen Übernahme untersucht. Die zeitlich Einordnung der Gründung, Nutzungsdauer und des Nutzungsendes der Gebäude wird durch feinstratigraphische Analyse, Rekonstruktion der Gebäudebiographien und 14C-Datierungen ausgewählter stratigraphischer Kontexte ermöglicht.

Projektleitung: Prof. Dr. Florian Janoscha Kreppner
Fachbereich und Institut: Fachbereich 09 Philologie – Institut für Altorientalistik und Vorderasiatische Archäologie

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Forschungsprojekt
Ephesos
© ÖAW-ÖAI/N. Gail

Schrift und Wirtschaft im spätantiken Ephesos

Das Ziel des Projekts ist die Edition und historische Auswertung von 94 Tonscherben mit Ritzinschriften, die von wesentlicher Bedeutung für das Verständnis der Schriftkultur und des Wirtschaftslebens im spätantiken Ephesos sind.
Die Erstellung eines Open-Access-Online-Corpus der neu gefundenen Ostraka und Inschriften auf Gebrauchskeramik ist Teil des Projekts.

Projektleitung: Prof. Dr. Patrick Sänger
Fachbereich und Institut: Fachbereich 08 Geschichte/ Philosophie – Seminar für Alte Geschichte

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Forschungsprojekt
Hiob
© "Job" von Léon Bonnat (1880), Public domain, via Wikimedia Commons (bearbeiteter Ausschnitt)

Digitale Edition antiker Textzeugen des Ijobbuches

Das Projekt einer digitalen Edition der antiken Textzeugen des Ijobbuches möchte die aramäischen Übersetzungen – zwei fragmentarische Übersetzungen aus Qumran und den rabbinischen Targum – ins Deutsche übersetzen und mit der hebräischen Vorlage vergleichen. Als „Kontrollgröße“ soll der – viel besser bearbeitete – griechische Text der Septuaginta hinzugezogen werden.

Projektleitung: Prof. Dr. Johannes Schnocks
Fachbereich und Institut: Fachbereich 02 Katholische Theologie - Institut für Biblische Exegese und Theologie

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