© "Job" von Léon Bonnat (1880), Public domain, via Wikimedia Commons (bearbeiteter Ausschnitt)

Digitale Edition antiker Textzeugen des Ijobbuches mit Darstellung der Übersetzungsweise

Projektleitung und Ansprechpartner: Prof. Dr. Johannes Schnocks

Fachbereich und Institut: Fachbereich 02 Katholische TheologieInstitut für Biblische Exegese und Theologie (IBET)

Projektlaufzeit und Förderer:

Wissenschaftliche Fragestellung:
Das biblische Ijobbuch ist ein Text, der sich mit menschlichem Leid auseinandersetzt. Der ins Unglück geratene Ijob diskutiert mit seinen „Freunden“ und hält dabei daran fest, dass nicht eigenes Fehlverhalten die Strafe Gottes ausgelöst hätte.
Das Buch wird heute als großes Werk der Weltliteratur gesehen. Für die antike jüdische und christliche Rezeption war es jedoch ein schwieriger Text: Wie kann es sein, dass Gott schlechtes Verhalten nicht bestraft und gutes Verhalten nicht mit Lebensglück belohnt? Ist es gut und religiös angemessen, wenn leidende Menschen wie Ijob aufbegehren, mit Gott diskutieren und ihm vorwerfen, dass er sie ungerecht behandelt? Die verschiedenen Textzeugen und Übersetzungen spiegeln den je unterschiedlichen, manchmal aber auch analogen, Umgang mit diesen Irritationen wider.

Abstract zum Vorgehen:
Das Projekt einer digitalen Edition der antiken Textzeugen des Ijobbuches möchte die aramäischen Übersetzungen – zwei fragmentarische Übersetzungen aus Qumran und den rabbinischen Targum – ins Deutsche übersetzen und mit der hebräischen Vorlage vergleichen. Als „Kontrollgröße“ soll auch der – viel besser bearbeitete – griechische Text der Septuaginta hinzugezogen werden.
In einer Synopse der ursprachlichen Texte und ihrer deutschen Übersetzungen macht die digitale Edition Unterschiede sichtbar und erklärt und kommentiert, wie die antiken Übersetzer gearbeitet haben könnten. Die Übersetzungsweise wird damit deutlich herausgearbeitet. Eine digitale Edition der Texte ist hier Voraussetzung für das gesamte Projekt, da eine gedruckte Edition in Form eines Buches wegen der Anzahl der zu vergleichenden Textzeugen und den komplexen Vernetzungen schnell unübersichtlich und kaum noch handhabbar würde. Die im Projekt zu entwickelnde digitale Edition dient daher auch als Prototyp vernetzter Editionen, der für weitere Editionsprojekte in den Digital Humanities nutzbar gemacht werden soll.

Zum Einsatz kommende digitale Methoden:     

  • Oxygen inkl. der Erweiterung durch XPointer (öffentlich zugänglich in Git)
  • XML
  • TEI-Auszeichnung

Rolle des SCDHs in diesem Projekt:

  • Technische Unterstützung
  • Beratung beim Förderantrag
  • Entwicklung eines Prototypen für Digitale Editionen