Die Westfälische Wilhelms-Universität Münster vergibt im Rahmen des DFG-Graduiertenkollegs „Literarische Form. Geschichte und Kultur ästhetischer Modellbildung“ (GRK 1886/1) bis zu 12 Promotionsstipendien.

(Das monatliche Stipendium richtet sich nach den von der DFG festgelegten Sätzen).

Förderbeginn ist der 1. Oktober 2016. Die Förderdauer beträgt mindestens 30 Monate. Bewerbungsschluss ist der 29. April 2016

Das Graduiertenkolleg

Das interphilologische Graduiertenkolleg ‚Literarische Form‘ ist ein Zusammenschluss aus acht Fachphilologien der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster (Anglistik, Arabistik, Germanistik, Germanistische Mediävistik, Klassische Philologie, Niederlandistik, Romanistik, Slawistik). Im Rahmen eines strukturierten, gut vernetzten Promotionsprogramms führt das Kolleg innovative Promotionsprojekte mit aktuellen Forschungskontexten zusammen. Im Mittelpunkt der Kollegarbeit steht die Erweiterung und Neudeutung des literaturwissenschaftlichen Formbegriffs mithilfe einer transdisziplinären Modelltheorie.

Forschungsangebot und Betreuungskonzept

Die Promovierenden werden in einem ambitionierten Forschungsumfeld intensiv und ergebnisorientiert betreut. Das GRK stellt hierfür eine ausgezeichnete Infrastruktur zur Verfügung, die sich ebenso der langjährigen Erfahrung mit strukturierten Promotionsprogrammen wie der nationalen und internationalen Kooperationstätigkeit des Kollegs verdankt. Hierzu zählen neben umfangreichen und individuell zugeschnittenen Betreuungskapazitäten auch Arbeitsplätze im Kolleggebäude, ein eigens konzipiertes Einführungsprogramm in die Kollegthematik sowie die Möglichkeit zu Forschungsreisen und Forschungsaufenthalten im In- und Ausland. Der transdisziplinäre Rahmen wird durch die Zusammenarbeit des Kollegs mit dem Münsteraner Zentrum für Wissenschaftstheorie (ZfW) sowie der Gesellschaft für Modellforschung (GFMF) am Exzellenzcluster ‚Bild Wissen Gestaltung‘ der Humboldt-Universität zu Berlin garantiert. Durch ihre Einbindung in die dynamischen Kollegstrukturen haben zukünftige Kollegiatinnen und Kollegiaten auch unmittelbar Anteil an der Gestaltung und Entwicklung der Kollegkonzeption.

Formgebung und Modellierung

Formgebung, verstanden als Verhandlung zwischen produktionsästhetischer Stabilisierung (Schließung) und Dynamisierung (Öffnung) literarischer Prozesse, ist ein Phänomen des Materials genauso wie der Themen und Konzepte. Sie erscheint somit als Grundproblem der literarischen Aktivität schlechthin, als Ausdruck eines Modellierens, welches außerliterarische und innerliterarische Modelle, also Repräsentations- und Konstruktionsprozesse ineinander führt. Im Akt der literarischen Modellbildung entwerfen fiktionale Texte ihre Welt- und Wirklichkeitsmodelle mittels künstlerischer Formen, die auch selbst modellhaft werden können – etwa bei der Übernahme, Umwandlung und Subversion von Gattungen, im Medienwechsel oder beim Kulturtransfer. Das GRK verhandelt diese Problematik in drei Teilbereichen:
1. Formwissen und Wissensformen (epistemisch)
Dieser Teilbereich fragt nach der epistemischen Funktion von Formprozessen und Modellinstanzen, z.B. bei der fiktionalen Modellierung faktualer Wissensfelder und beim Einsatz literarischer Verfahren in nicht-literarischen Diskursen, aber auch bei Formexperimenten und Aspekten der Formreflexion.
2. Kulturmodelle und Modellkulturen (kulturpoetisch)
Die Frage nach Verbindlichkeit, Erfolg und Geltung literarischer Modelle steht im Zentrum dieses Teilbereichs, z.B. angesichts des intrikaten Kommunikationsverhältnisses von Hoch- und Populärkultur, im Medienwandel, in der Werbung und im interkulturellen Diskurs.
3. Modellbildung an den Grenzen der Form (strukturell)
Forschungsfragen dieses Teilbereichs umfassen insbesondere das Spannungsfeld von Formgebung und Formauflösung/ Formverlust/ Formzerstörung. Auch Fragen des Formtransfers und des Formenwandels spielen in diesem Teilbereich eine zentrale Rolle.
Die jeweiligen Promotionsprojekte sollten einem dieser Teilbereiche zugeordnet werden bzw. Ansatzpunkte einer künftigen Zuordnung skizzieren. Es sind Projekte aus einem weiten philologischen Themenspektrum willkommen. Unterschiedliche Entwicklungsstadien von Projektideen werden bei der Auswahl berücksichtigt; die genauere Ausrichtung und Profilierung von Projekten innerhalb des Kollegrahmens wird im Fortgang intensiv betreut und unterstützt.
Hier finden Sie weitere Informationen.


Bewerbung

Folgende Bewerbungsunterlagen (deutsch oder englisch) sind bis zum 29. April 2016 in elektronischer Form (bitte alle Unterlagen in einer pdf) zu senden an Leonie Windt, M.A.:
- Anschreiben
- CV
- 5-seitige Beschreibung des geplanten Promotionsprojekts mit (vorläufiger) Zuordnung zu einem Teilbereich
- Zeugnisse (Abiturzeugnis, BA /MA etc.) und Studienbuch / Transcript of Records mit im Studium erzielten Leistungen

Bitte benennen Sie zudem zwei Referenzpersonen und bitten Sie diese, ihre Referenzschreiben direkt an die o.g. E-Mail-Adresse elektronisch zu übermitteln.
Die Auswahlgespräche finden am 20. und 21. Juni 2016 in Münster statt. Die Mitteilungen über erfolgreiche Bewerbungen werden zeitnah versandt.
Die WWU Münster tritt für die Geschlechtergerechtigkeit ein und strebt eine Erhöhung des Anteils von Frauen in Forschung und Lehre an. Bewerbungen von Frauen sind daher ausdrücklich erwünscht; Frauen werden bei gleicher Eignung, Befähigung und fachlicher Leistung bevorzugt berücksichtigt, sofern nicht in der Person eines Mitbewerbers liegende Gründe überwiegen.
Schwerbehinderte werden bei gleicher Qualifikation bevorzugt eingestellt.

Prof. Dr. Klaus Stierstorfer, Sprecher des Graduiertenkollegs

Kontakt:
Leonie Windt, M.A. (Koordination)
Graduiertenkolleg Literarische Form
Robert-Koch-Straße 29
48149 Münster
Tel. +49-251-83-30150
Email: leonie.windt@uni-muenster.de