Archiv der Kategorie: Medizin

„Paper of the Month“ Dezember 2022 geht an Dr. Patrick Ostkamp aus dem Institut für Translationale Neurologie

Für den Monat Dezember 2022 geht das „Paper of the Month“ der Medizinischen Fakultät der WWU Münster an Dr. Patrick Ostkamp aus dem Institut für Translationale Neurologie für die Publikation: A single-cell analysis framework allows for characterization of CSF leukocytes and their tissue of origin in multiple sclerosis. Science Translational Medicine. 2022 Nov 30;14(673):eadc9778 [Volltext].

Die Cerebrospinalflüssigkeit (oder: Liquor) ist eine im Zentralnervensystem gebildete Flüssigkeit, die unter anderem Leukozyten enthält. Bislang war jedoch unklar, welche dieser Leukozyten aus dem peripheren Blut stammen und welche direkt aus dem Zentralnervensystem.

Mithilfe statistischer Modelle aus dem Bereich der künstlichen Intelligenz haben die Autoren Datensätze aus wissenschaftlichen Datenbanken mit am UKM gewonnenen Daten kombiniert und so ein Studiendesign geschaffen, mit dem sich die Frage nach der Herkunft der Liquor-Leukozyten klären ließ: Unbehandelte Multiple-Sklerose-Patientinnen und -Patienten wurden verglichen mit solchen, die mit Natalizumab behandelt wurden, einem Antikörper, der die Migration von peripheren Leukozyten in das Zentralnervensystem blockiert. Dabei stellte sich heraus, dass unter der Behandlung nur noch solche Zellen im Liquor gefunden werden konnten, die üblicherweise in Geweben vorhanden sind, zum Beispiel Makrophagen und gewebsständige T-Zellen, während im Liquor unbehandelter Patienten auch Zellen des peripheren Blutes gefunden wurden.

Mithilfe dieser Erkenntnis könnte es in Zukunft möglich sein, mithilfe einer Lumbalpunktion Rückschlüsse auf den immunologischen Zustand des Zentralnervensystems zu ziehen. Die Ergebnisse wurden anderen Forschenden außerdem in Form einer Software zur Verfügung gestellt.

Eine Liste aller bisherigen Gewinner der Paper of the Month-Auszeichnung finden Sie hier.

Foto: MFM/Christian Albiker

Nach Umfrage: IPads verlost

Mit einer Umfrage unter Studierenden der Zahnmedizin, der Humanmedizin und der Hebammenwissenschaften wollten wir u.a. erfahren wie das Bistro-Angebot angenommen, der allgemeine Service bewertet wird, wie die Anatomie-Plattform Complete Anatomy (Trial bis Ende Januar 2023) genutzt und bewertet wird, wie das Raumkonzept im 1. OG der Bibliothek eingeschätzt wird und welche Wünsche nach Vorträgen und/oder Kursen spezifischer Datenbanken bzws. Apps bestehen.

Unter allen über 900(!) Teilnehmenden wurden aus QV-Mitteln angeschaffte 120  IPads aus dem Jahr 2017 verlost. Wir bedanken uns für die Teilnahme – die Gewinner*innen sind benachrichtigt.

Fotocollage: ZB Medizin

„Paper of the Month“ November 2022 geht an Anna Speicher und Matthias Pawlowski aus der Klinik für Neurologie

Für den Monat November 2022 geht das „Paper of the Month“ der Medizinischen Fakultät der WWU Münster an Dr. Anna Speicher und Priv.-Doz. Dr. Dr. Matthias Pawlowski aus der Klinik für Neurologie mit Institut für Translationale Neurologie für die Publikation: Deterministic programming of human pluripotent stem cells into microglia facilitates studying their role in health and disease. Proceedings of the National Academy of Sciences (PNAS). 119(43).2022: e2123476119 [Volltext].

Mikroglia sind die Makrophagen des zentralen Nervensystems. Sie spielen eine wichtige Rolle in der Entstehung und Auflösung nahezu aller Krankheiten des Gehirns. Die Untersuchung humaner Mikroglia war bis vor kurzem auf nur spärlich vorhandenes Zellmaterial beschränkt, das aufwändig aus Post-mortem-Hirngewebe oder neurochirurgischen Biopsien isoliert werden musste.

Die Autoren haben eine neue Methode zur hocheffizienten Herstellung von reinen und großen Mengen Mikroglia aus humanen pluripotenten Stammzellen etabliert. Die Mikroglia sind mittels Transkriptions-, Proteom- und Funktionsanalysen im Detail charakterisiert, welche in Summe zeigen, dass die Stammzell-derivierten Mikroglia einen hervorragenden Vertreter primärer humaner Mikroglia in der Zellkultur darstellen. Ferner konnten in einem komplexen humanen In-vitro-Kokultur-Modell der Frontotemporalen Lobärdegeneration, bestehend aus humanen Taumutanten kortikalen Neuronen und Mikroglia, verschiedene Genotyp-abhängige Mikroglia Phänotypen identifiziert werden.

Der Einsatz dieser Mikroglia in zellulären Kokulturen wird die unterschiedlichsten humanen In-vitro-Modelle des Gehirns verbessern und interdisziplinär die Basis darstellen für Arzneimittel-Screenings und Transplantationsstudien.

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Foto: MFM/Christian Albiker

„Paper of the Month“ Oktober 2022 geht an AG Rescher aus dem Institut für Medizinische Biochemie

Für den Monat Oktober 2022 geht das „Paper of the Month“ der Medizinischen Fakultät der WWU Münster an Arbeitsgruppe Prof. Rescher aus dem Institut für Medizinische Biochemie für die Publikation:: 3D Ex vivo tissue platforms to investigate the early phases of influenza a virus- and SARS-CoV-2-induced respiratory diseases. Emerging Microbes & Infections. 11(1).2022: 2160-75 [Volltext].

Viruspandemien bedrohen die Gesundheit und die weltweite Wirtschaft. Zellkulturbasierte Modelle des viralen Lebenszyklus spiegeln nicht die physiologische Umgebung wider, Tiermodelle sind aber ethisch umstritten. Zur Untersuchung von Virus-Wirt-Interaktionen in einem natürlichen Wirt wurden neue ex-vivo-Infektionsmodelle aus tierischen und humanem Lungengewebe entwickelt und verglichen.

Die auf Lungengewebeexplantaten basierenden ex-vivo-Infektionsmodelle unterstützten eine effiziente Virusreplikation von Influenza A und SARS-CoV-2, setzten entzündlicher Zytokine frei und rekapitulierten den Beginn der Interferonantwort, einem bekannten zellulären Programm zur Induktion der Abwehr von Pathogenen. Die Tiermodelle waren vergleichbar mit ex-vivo-Infektionen in menschlichen Lungenexplantaten. Manipulationen der Wirts-Endolysosomen störten die Virus-Endosomen-Fusion, verringerten die Virustiter und die Anzahl infizierter Zellen und korrelierten mit einer reduzierten Immunantwort. Die Modelle bestätigen, dass die endolysosomale Wirt-Pathogen-Schnittstelle durch die Umwidmung klinisch zugelassener Medikamente gezielt für pharmakologische Interventionen eingesetzt werden kann.

Die ex-vivo-Lungenmodelle können in einem Standard-Zellkulturlabor ohne ausgeklügelte Ausrüstung aufgebaut werden, eignen sich als präklinische Plattformen, um die Anfangsphase der viralen Atemwegsinfektion in einem physiologisch sinnvollen Umfeld zu rekapitulieren und können als praktisches Modell für Medikamententests verwendet werden.

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Foto: MFM/Christian Albiker

Open Access: wie findet man Open-Access-Veröffentlichungen?

Journal-Artikel, Sammelband-Beitrag, Forschungsbericht oder ganzes Buch – jede Art von Veröffentlichung kann Open Access sein.

Und so bunt wie die Publikationsarten sind auch die Orte, an denen sie gespeichert werden können: von den persönlichen Homepages der Wissenschaft*innen über die Dokumentenserver der Hochschulen oder Institutionen über die Webseiten von Verlagen bis hin zu Plattformen für Zeitschriften und Bücher aller Disziplinen.

  • BASE verfügt über einen Index mit über 313 Millionen Dokumenten aus rund 10.260 Quellen (Stand: Oktober 2022) – Dokumentenserver, Zeitschriftenverzeichnisse, eBook-Verzeichnisse,
  • Directory of Open Access Journals [en] (DOAJ). In diesem Verzeichnis sind zurzeit über 18.360 Zeitschriften und über 8 Millionen Zeitschriftenartikel verzeichnet,
  • Paperity [en] ist eine fachübergreifende Volltextdatenbank für Artikel aus Open-Access-Zeitschriften. Bislang umfasst die Datenbasis rund 9,6 Millionen Artikel aus über 17.000 Journals,
  • Directory of Open Access Books [en] (DOAB) oder die OAPEN Library [en] („Open Access Publishing in European Networks„) sammeln Open-Access-eBooks,
  • OpenDOAR [en] sammelt die Veröffentlichungen zahlreicher Hochschul-Dokumentenserver weltweit,
  • PubMed [en] bietet den Suchfilter „free full text„, die Datenbank Web of Science [en] bietet einen zusätzlichen Suchfilter „Open Access“.

Grafik © ULB

Open Access: Der Publikationsfond der WWU

Die Autor*innen an der WWU haben die Möglichkeit, für Veröffentlichungsgebühren kostenpflichtiger Open-Access-Publikationen eine Förderung aus einem Publikationsfonds zu beantragen.
Seit 2011 gibt es diese Förderung für Artikel in Open-Access-Zeitschriften, für die sogenannte Article Processing Charges (APCs) gezahlt werden müssen. Diese APCs werden vor allem bei naturwissenschaftlichen Zeitschriften fällig.

In den Geistes-, Kultur- und Sozialwissenschaften gibt es natürlich auch Open-Access-Zeitschriften, aber hier ist die Veröffentlichung oft kostenlos, da die Zeitschriften z. B. von Fachgesellschaften getragen werden. Dafür werden in diesen Disziplinen mehr Monographien und Sammelbände als in den Naturwissenschaften publiziert – und auch hier gibt es erfreulicherweise immer mehr Open-Access-Veröffentlichungen.
Seit November 2017 werden daher auch diese Veröffentlichungen aus dem Open-Access-Publikationsfonds gefördert: Wenn Wissenschaftler*innen ein Buch oder einen  Sammelband veröffentlichen wollen und dafür Kosten anfallen, können sie unter bestimmten Voraussetzungen erstattet werden.

Eine Übersicht über die Rahmenbedingungen und den Ablauf der Kostenerstattung finden Sie auf unseren Seiten zum Fonds.
Vielleicht kommt ja auch Ihre nächste Veröffentlichung dafür in Frage?

 

Foto: © Robert Kneschke-Fotolia.com

Open-Access-Woche 24.-30.Oktober 2022

Jedes Jahr im Oktober findet die Internationale Open-Access-Woche statt, so auch 2022.

Unter Open Access versteht man den freien Zugang zu wissenschaftlichen Informationen im Internet. Open-Access-Publikationen sind Veröffentlichungen, die öffentlich im Internet zugänglich sind und uneingeschränkt und ohne Kosten für den Nutzer im Volltext gelesen, heruntergeladen und vervielfältigt werden können.

Das Motto der diesjährigen Internationalen Open-Access-Woche lautet „Open for Climate Justice“.

Mit diesem Motto soll ausdrücklich anerkannt werden, dass die Auswirkungen und Folgen der Klimakrise weitreichend sind und „nicht gleichmäßig oder gerecht zwischen Arm und Reich, Frauen und Männern sowie älteren und jüngeren Generationen getragen werden“, wie die UNO feststellt. Ein Ungleichgewicht besteht darin, das „…Wissen über die Klimakrise zu produzieren, zu verbreiten und zu nutzen.“ Nur der offene Zugang zu Publikationen und Forschungsdaten schafft einen gerechten Wissensaustausch.
Das diesjährige Motto soll die Verbindung und Zusammenarbeit zwischen der Klimabewegung und der internationalen offenen Gemeinschaft fördern.

Die WWU Münster engagiert sich seit Jahren erfolgreich für den uneingeschränkten Zugang zu den Ergebnissen aus Wissenschaft und Forschung. Davon zeugen nicht nur mehr als 9.100 Dokumente auf dem universitären Publikationsserver miami, die rund 670 über den Publikationsfonds geförderten Artikel in Open-Access-Journals oder die 275 in der Reihe „Wissenschaftliche Schriften der WWU Münster“ erschienenen Bände, sondern auch die vielen anderen Bausteine aus dem umfangreichen Angebot zum wissenschaftlichen Publizieren gemäß der Open-Access-Idee.

Während der Open-Access-Woche informiert die ULB in einer Reihe täglicher Online-Beiträge über die OA-Angebote an der WWU und über alles Weitere, das man zu Open Access wissen muss. Nach zwei Jahren Pause findet zudem eine kleine Ausstellung ausgewählter Publikationen der Reihe „Wissenschaftliche Schriften der WWU Münster“ im Foyer der Zentralbibliothek statt. Zudem informieren auch Flyer und Poster über Open Access an der WWU.

Weitere Informationen zur International Open Access Week finden Sie unter openaccessweek.org. Der offizielle Twitter-Hashtag für die Woche lautet #OAWeek.

Informationen zu Open Access

Rückblende

Grafik © International Open Access Week, created by Nick Shockey (CC BY 4.0) / part. ed. by ULB

„Paper of the Month“ September 2022 geht an AG Wagner aus der Klinik für Anästhesiologie

Für den Monat September 2022 geht das „Paper of the Month“ der Medizinischen Fakultät der WWU Münster an AG Prof. Nana-Maria Wagner aus der Klinik für Anästhesiologie, operative Intensivmedizin und Schmerztherapie für die Publikation: Targeting Procalcitonin Protects Vascular Barrier Integrity.  American Journal of Respiratory and Critical Care Medicine.  206(4).2022: 488-500 [Volltext]

Im Rahmen systemischer Inflammation, wie bei Sepsis oder großen chirurgischen Eingriffen, kommt es häufig zu einer Störung der Gefäßbarriere mit massivem Übertritt von Flüssigkeit aus dem Gefäßsystem in die Gewebe. Das entstehende Ödem beeinträchtigt die Versorgung der Organe, der intravasale Volumenmangel kann zu gefährlicher Hypotension führen. Procalcitonin ist ein bekannter Sepsisbiomarker, dessen Funktion bislang jedoch unbekannt ist.

Es konnte gezeigt werden, dass herzchirurgische Patienten mit Charakteristiken eines Kapillarlecksyndroms auch hohe Procalcitoninspiegel aufweisen. Im Grundlagenlabor wurde identifiziert, dass Procalcitonin durch Dipeptidylpeptidase 4 zunächst aktiviert wird und an einen Rezeptor auf dem Endothel bindet, dessen Aktivierung einen molekularen Mechanismus induziert der zu einer Öffnung der Zellkontakte zwischen den Endothelzellen führt.  Inhibition der Dipeptidylpeptidase 4 in der experimentellen murinen Sepsis konnte durch Verhinderung der Aktivierung Procalcitonins die Ödembildung deutlich reduzieren. Schließlich konnte auch in herzchirurgischen Patienten nach Einnahme des Dipeptidylpeptidase 4 Inhibitors Sitagliptin ein reduziertes Kapillarlecksyndrom beobachtet werden.

Durch die Identifikation der funktionellen Bedeutung von Procalcitonin für die Gefäßbarriere konnte eine therapeutische Strategie zum Schutz der Vaskulatur im Rahmen systemischer Inflammation identifiziert werden. Dies könnte mit dem verbesserten Erhalt der Organfunktionen in Patienten mit Sepsis oder nach Operationen verbunden sein.

Eine Liste aller bisherigen Gewinner der Paper of the Month-Auszeichnung finden Sie hier.

 Foto: MFM/Christian Albiker

Herzlich willkommen, liebes Mikulicz-Radecki- und Carabelli-Semester, liebe Studierende des Studiengangs Hebammenwissenschaft!

Die Zweigbibliothek Medizin der Medizinischen Fakultät begrüßt Sie herzlich in Münster! Wir tun alles, um Ihnen bei den ersten Schritten behilflich zu sein.

Die meisten Fragen lassen sich per Email (info.zbmed@uni-muenster.de), Telefon (0251-83/58560) oder vor Ort an der Leihstelle (Albert-Schweitzer-Campus 1, Gebäude A11) sicher leicht klären.

Auf der Rückseite der Studierendenkarte finden Sie Ihre persönliche ULB-Benutzernummer aufgedruckt – im Klartext sowie als Barcode verschlüsselt. Aus Sicherheitsgründen ist die aufgedruckte ULB-Benutzernummer jedoch noch nicht gültig, wenn die Karte vom Studierendensekretariat verschickt wird, sondern muss einmalig online aktiviert werden. Und das funktioniert so:

Rufen Sie die Online-Anmeldung auf und loggen sich mit Ihrer WWU-Kennung ein. Anschließend geben Sie Ihre ULB-Benutzernummer ein. Das ist schon alles! Nach dem Abschicken der Daten ist Ihre Studierendenkarte in wenigen Augenblicken automatisch für die ULB aktiviert.

Ihre WWU-Kennung ist der Schlüssel zu Ihrem Bibliothekskonto, einsehbar über KatalogPlus (oben rechts). Sie wird auch bei Bestellungen in KatalogPlus und bei der Fernleihe abgefragt. Wenn Sie nicht wissen, mit welcher Kennung Sie sich anmelden können, erfragen Sie diese bitte über den Service Meine Kennung.

Details entnehmen Sie bitte der Serviceübersicht. Ausführlichere Informationen finden Sie hier.

Spezielle Angebote der Bibliothek für Studierende finden Sie ebenfalls online.
Wir wünschen Ihnen einen guten Studienbeginn!

Ihr Bibliotheksteam

 

Johann Anton Freiherr von Mikulicz-Radecki (1850 – 1905) leistete auf vielen heute eigenständigen Gebieten der Chirurgie Pionierarbeit.

Er gilt als Begründer der Ösophagoskopie und Gastroskopie. Im Jahr 1881 beschrieb er die Achalasie als Funktionsstörung des unteren Ösophagussphinkters. Seine geniale Behandlung war die Fingerweitung durch den eröffneten Magen. 1886 stellte er die subtotale Schilddrüsenresektion vor, um die postoperative Hypothyreose zu verhindern; 1896 verwendete er erstmals einen Mundschutz während Operationen zur Sicherung des aseptischen Verlaufs von Operationen. 1902 ermöglichte er die Anerkennung der Lokalanästhesie, die Carl Ludwig Schleich schon 1892 erfolglos vorgestellt hatte. Seine Technik der Magenresektion ging als Heinek-Mikulicz-Methode in die Medizingeschichte ein. Weitgehend vergessen ist seine überragende Bedeutung für die Urologie.

Eintrag auf wikipedia.de

  • Zur Pathologie und Therapie des Kardiospasmus. In: Deutsche medizinische Wochenschrift. 30(1).1904: 17-9 (pdf) und 30(2).1904: 50-4 (pdf)
  • Die Bedeutung der Röntgenstrahlen für die Chirurgie. In: Deutsche Medizinische Wochenschrift. 31(17).1905: 657–63 (pdf)
  • Gorecki, W. Gorecki: Jan Mikulicz-Radecki (1850–1905). The creator of modern European medicine. In: Digestive Surgery. 19(4).2002: 313–20 (pdf)
  • Peter D. Olch: Johann von Mikulicz-Radecki. In: Annals of Surgery. 152(5).1960: 123–6 (pdf)

Georg Carabelli (1787 oder 1788 – 1842) war ein ungarisch-österreichischer Zahnarzt. 1821 legte Carabelli in Wien das Examen dentisticum ab. Als Zahnarzt der kaiserlichen Familie erhielt er 1821 von Kaiser Franz II. die Erlaubnis, an der Universität Wien Vorlesungen über Zahnheilkunde zu halten. Als Verfasser der ersten brauchbaren Darstellung dieses Fachgebietes gilt er als Begründer der wissenschaftlichen Zahnmedizin in Österreich. Darüber hinaus zählt er zu den Pionieren der Schulzahnpflege.

Eintrag auf wikipedia.de

  • Systematisches Handbuch der Zahnheilkunde. Bd. I.: Geschichtliche Uebersicht der Zahnheilkunde. Doli, Wien 1831.
  • Systematisches Handbuch der Zahnheilkunde. Bd. II.: Anatomie des Mundes. Mit Kupfertafeln v. Carabellis Anatomie des Mundes. Braumüller u. Seidel, Wien 1844.
  • Hastreiter, Max. Georgius Carabelli und sein Systematisches Handbuch der Zahnheilkunde. Erlangen-Nürnberg 1964. 74 S. DISS. v. 22. Okt. 1964. N.p. ULB Signatur: DC 40003

Der Studiengang Hebammenwissenschaft startet erstmalig im WS 2022/23 als eigener Studiengang an der WWU.

Startseite für den Studiengang Hebammenwissenschaft der medizinischen Fakultät der WWU

Foto: © ULB und Kurhan, Fotolia

„Paper of the Month“ August 2022 geht an Dr. Dogus Darici aus dem Institut für Anatomie und Molekulare Neurobiologie

Für den Monat August 2022 geht das „Paper of the Month“ der Medizinischen Fakultät der WWU Münster an Dr. Dogus Darici aus dem Institut für Anatomie und Molekulare Neurobiologie für die Publikation: Are stereotypes in decline? The portrayal of female anatomy in e-learning. Anatomical Sciences Education 2022 Jul 18 [Volltext].

Studierende der Medizin lernen die Anatomie des menschlichen Körpers häufig anhand von Abbildungen in Lehrbüchern. Die dargebotenen Darstellungen vermitteln jedoch nicht nur anatomisches Wissen, sondern prägen auch die impliziten Normvorstellungen von den Medizinstudierenden. Vorbefunde aus dem englischsprachigen Raum zeigten, dass weibliche Abbildungen dabei besonders häufig von stereotypisierten Darstellungen betroffen sind.

Anhand einer Inhaltsanalyse untersuchten wir 3767 Abbildungen aus 10 populären deutschsprachigen Büchern und fanden einen vergleichbar hohen Bias wie im englischsprachigen Raum. So zeigten nur knapp 30% der Abbildungen aus Textbüchern und Atlanten einen weiblichen Körper. Das Verhältnis Mann-Frau wies in einem Atlanten sogar eine Verzerrung von ca. 7:1 auf. Frauen wurden hauptsächlich in Kapiteln zum Reproduktionstrakt und überzufällig häufig von einer kaudalen Perspektive, d.h. einer Ansicht von unten, gezeigt. Weiterhin fanden wir, dass sich der Bias in e-learning Plattformen verändert. So waren hier 66% der Abbildungen weiblich, die häufiger in einer Ganzkörperperspektive und außerhalb des Reproduktionstraktes gezeigt wurden.

In deutschsprachigen Anatomiebüchern finden sich Hinweise auf Stereotype, die den weiblichen Körper vorallem im Kontext von Sexualität und Reproduktion abbilden. Mit dem Aufkommen von digitalen Plattformen zeichnet sich erstmalig ein gegenläufiger Trend ab, das neue Chancen für die Reduzierung von Geschlechtsstereotypen in der Medizin bietet.

Eine Liste aller bisherigen Gewinner der Paper of the Month-Auszeichnung finden Sie hier.

Foto: MFM/Christian Albiker

„Paper of the Month“ Juli 2022 geht an Nils Winter, Prof. Tim Hahn und Prof. Udo Dannlowski aus der Translationalen Psychiatrie

Für den Monat Juli 2022 geht das „Paper of the Month“ der Medizinischen Fakultät der WWU Münster an Nils Winter, Prof. Tim Hahn und Prof. Udo Dannlowski aus dem Institut für  Translationale Psychiatrie für die Publikation: Quantifying Deviations of Brain Structure and Function in Major Depressive Disorder Across Neuroimaging Modalities. JAMA PSYCHIATRY 2022 Jul 27: e221780 [Abstract].

Seit Jahrzehnten ist die Identifikation von neurobiologischen Unterschieden zwischen Personen mit Depression und gesunden Kontrollprobanden ein Eckpfeiler der klinischen Neurowissenschaften. Aktuelle Meta-Analysen werfen jedoch Zweifel auf bezüglich der Reproduzierbarkeit und klinischen Bedeutung der Befunde zu depressionsbedingten Hirnveränderungen.

Die in dieser Studie verwendete Stichprobe (861 Personen mit Depression, 948 gesunde Kontrollprobanden) stammte aus der „Marburg-Münster Affektive Kohortenstudie“ (MACS, FOR2107) und umfasste hirnbildgebende Verfahren der Magnet-Resonanz-Tomographie (strukturelles MRT, funktionelles MRT, Diffusions-Tensor-Bildgebung) sowie Genetik. Selbst die größten Unterschiede innerhalb der einzelnen Hirn-Modalitäten erklärten lediglich 2 % der Varianz zwischen depressiven und gesunden Personen. Die Ähnlichkeit zwischen Personen mit und ohne Depression betrug dabei zwischen 87 % und 95 %. Die größtmögliche Güte der Klassifikation auf Grundlage dieser univariaten Biomarker belief sich auf 54 % bis 56 % (Zufallsvorhersage = 50 %). Vergleichbare Ergebnisse lieferte der genetische Depressions-Risikoscore.

Unterschiede zwischen Personen mit Depression und gesunden Kontrollprobanden in einzelnen neurobiologischen oder genetischen Markern scheinen vergleichsweise gering und eine Klassifikation auf deren Grundlage nicht möglich zu sein. Die biologische Psychiatrie sollte daher vermehrt auf klinisch nützliche Outcomes und prädiktive, multivariate Methoden setzen, um eine Personalisierung des klinischen Alltags zu ermöglichen.

Eine Liste aller bisherigen Gewinner der Paper of the Month-Auszeichnung finden Sie hier.

Foto: MFM/Christian Albiker

Service der ZB Med während der Corona-Krise

Wichtige Infos

Unabhängig von WWU-weiten Regelungen gilt in der Zweigbibliothek Medizin, da auf UKM-Gelände, weiterhin:

  • Zugang: 3G-Regel; Kontrolle findet am Eingang zur Bibliothek statt
  • Masken: Maskenpflicht in der gesamten Bibliothek, auch am Arbeitsplatz
  • Arbeitsplätze: Einzelarbeitsplätze im Erdgeschoss und 1. OG, Gruppenarbeit ist im 1. OG möglich
  • Bücher: Lehrbuch- und Gesundheitssammlung ist frei zugänglich, Monographien und Dissertationen müssen über den Katalog bestellt werden

Services in der Bibliothek

  • Jacken und Taschen dürfen mit in die Bibliothek genommen werden
  • Tagesschließfächer und Dauerschließfächer sind verfügbar
  • im Foyer sind Multifunktionsdrucker (drucken, kopieren, scannen) und PC-Arbeitsplätze nutzbar
  • Modelle (Schädel, Skelette, u.a.) können gegen (Benutzer-) Ausweis zum Lernen in der Bibliothek ausgeliehen werden
  • die Automaten im Bistro sind freigegeben, der Verzehr von Speisen und Getränken als auch die Gruppenarbeit ist hier nicht gestattet
  • Ohrstöpsel sind an der Leihstelle gegen Spende erhältlich

Online-Ressourcen

E-Books

Für Dozenten

Weitere Ressourcen

 

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