Das „Paper of the Month“ 09/2025 geht an Selidji Todagbe Agnandji vom Institut für Medizinische Mikrobiologie

Für den Monat September 2025 geht das „Paper of the Month“ der Medizinischen Fakultät der Universität Münster an: Professor Selidji Todagbe Agnandji vom Institut für Medizinische Mikrobiologie: Safety, tolerability, and protective efficacy of a radiation-attenuated, whole sporozoite malaria vaccine in children in Gabon: a randomised, double-blind, placebo-controlled, phase 2 trial. Lancet Infectious Diseases. 16 September 2025: 7872 [Volltext]

Der strahlungsgeschwächte Plasmodium falciparum-Sporozoiten-Impfstoff (PfSPZ) wird derzeit für naive (europäische) und endemisch exponierte (subsaharische afrikanische) Bevölkerungsgruppen entwickelt. Ein verkürztes Impfschema mit einer Dosis von 9,0×10^5 PfSPZ an den Tagen 0, 7 und 28 zeigt eine Wirksamkeit von bis zu 100 % in kontrollierten Malaria-Infektionsstudien am Menschen.

Dieses Impfschema wurde erstmals bei Kindern aus einem Endemiegebiet getestet. Von den 200 teilnehmenden Kindern wurden 134 nach dem Zufallsprinzip der PfSPZ-Impfung und 66 der Placebo-Gabe zugewiesen. Die Wirksamkeit des Impfstoffs in Woche 26 nach der dritten Immunisierung unter Verwendung eines für die Altersschicht angepassten Cox-HR-Modells betrug 9 % (95 % CI −75 bis 53; p=0,78). Am Ende des Studienzeitraums (104 Wochen) waren 31 (49 %) von 63 Placebo-Empfängern und 56 (43 %) von 129 Impfstoffempfängern P. falciparum-positiv geworden (Impfstoffwirksamkeit 19 % [−26 bis 47]; p=0,35). 93 % der 109 Impfstoffempfänger zeigten eine Serokonversion für Anti-PfCSP-IgG-Antikörper, verglichen mit fünf (9 %) der 53 Placebo-Empfänger. Es gab keine schwerwiegenden und unerwünschten Ereignisse.

Der PfSPZ-Impfstoff ist bei Bevölkerungsgruppen, die in einem Malaria-Endemiegebiet in Gabun leben, nicht wirksam. Bei der Malaria-naiven Bevölkerung aus Deutschland, bot er einen hohen Schutz. Wahrscheinlich moduliert eine intensive Exposition gegenüber Infektionen das Immunsystem und verändert dessen Fähigkeit, auf Impfungen zu reagieren.

Die bisherigen ausgezeichneten „Paper of the Month“ finden Sie hier.

Foto: MFM/Christian Albiker

Lizenz verlängert: IMAIOS e-Anatomy bis 30.09.2026 verfügbar

Die Lizenz für die Anatomie-App IMAIOS e-Anatomy wurde bis zum 30.09.2026 verlängert. Eine gemeinsame Finanzierung von Radiologie, IfAS und Medizin-Bibliothek ermöglicht es, die Anatomie-App um ein weiteres Jahr zu lizensieren.

Inhalte

e-Anatomy ist ein hochwertiger Atlas der Anatomie und Bildgebung. Es ist das umfassendste Nachschlagewerk der Humananatomie, das im Internet, auf iPads, iPhones und Android-Geräten verfügbar ist. Erkunden Sie detaillierte anatomische Ansichten und verschiedene Modalitäten (über 8.900 anatomische Strukturen und mehr als 870.000 übersetzte Beschriftungen) mit Röntgen-, CT- und MRT-Aufnahmen, anatomischen Diagrammen und nuklearmedizinischen Aufnahmen. In 12 Sprachen verfügbar.

Campuslizenz

Beachten Sie bitte, dass Sie sich im Uni- bzw. UKM-Netz befinden müssen um auf die App zugreifen zu können. Für den Zugriff aus dem heimischen WLAN muss vorher eine VPN-Verbindung hergestellt werden.

Wiki

Weitere Informationen zu IMAIOS e-Anatomy gibt es im Wiki der Medizin-Bibliothek.

 

Herzlich willkommen, liebes Schweitzer- und Jessen-Semester, liebe Studierende des Studiengangs Hebammenwissenschaft!

Die Medizin-Bibliothek der Universitäts- und Landesbibliothek begrüßt Sie herzlich in Münster!

Die meisten Fragen lassen sich per Email (info.medibib@uni-muenster.de), Telefon (0251 83-58561) oder vor Ort an der Leihstelle (Albert-Schweitzer-Campus 1, Gebäude A11) sicher leicht klären.

Auf der Rückseite der Studierendenkarte finden Sie Ihre persönliche ULB-Benutzernummer aufgedruckt – im Klartext sowie als Barcode verschlüsselt. Aus Sicherheitsgründen ist die aufgedruckte ULB-Benutzernummer jedoch noch nicht gültig, wenn die Karte vom Studierendensekretariat verschickt wird, sondern muss einmalig online aktiviert werden. Und das funktioniert so:

Rufen Sie die Online-Anmeldung auf und loggen sich mit Ihrer Uni-Kennung ein. Anschließend geben Sie Ihre ULB-Benutzernummer ein. Das ist schon alles! Nach dem Abschicken der Daten ist Ihre Studierendenkarte in wenigen Augenblicken automatisch für die ULB aktiviert.

Ihre Uni-Kennung ist der Schlüssel zu Ihrem Bibliothekskonto, einsehbar über KatalogPlus (oben rechts). Sie wird auch bei Bestellungen in KatalogPlus und bei der Fernleihe abgefragt. Wenn Sie nicht wissen, mit welcher Kennung Sie sich anmelden können, erfragen Sie diese bitte über den Service Meine Kennung.

Spezielle Angebote der Bibliothek für Studierende finden Sie ebenfalls online.
Wir wünschen Ihnen einen guten Studienbeginn!

Ihr Bibliotheksteam

Albert Schweitzer
Am 14. Januar 1875 in Kaysersberg bei Colmar geboren, am 4. September 1965 in Lambarene, Gabun verstorben war Schweitzer ein deutsch-französischer Arzt, Philosoph, evangelischer Theologe und Pazifist.

Nach dem Abitur 1893 in Mülhausen studierte er an der Universität Straßburg Theologie und Philosophie (Erstes Theologisches Examen 1898). 1899 wurde Schweitzer nach einem kurzen Studienaufenthalt an der Berliner Friedrich-Wilhelms-Universität mit einer Dissertation über Die Religionsphilosophie Kants von der Kritik der reinen Vernunft bis zur Religion innerhalb der Grenzen der bloßen Vernunft in Straßburg zum Dr. phil. promoviert. 1901 folgte die theologische Dissertation zum Lic. theol. Kritische Darstellung unterschiedlicher neuerer historischer Abendmahlsauffassungen (Erstauflage 1906), die in der zweiten Fassung den Titel Geschichte der Leben-Jesu-Forschung (Tübingen 1913) trägt.

1902 erfolgte an der Universität Straßburg die Habilitation in Evangelischer Theologie mit der Schrift Das Messianitäts- und Leidensgeheimnis, mit der er Dozent für Theologie an der Universität Straßburg wurde.

Von 1905 bis 1913 studierte er Medizin in Straßburg mit dem Ziel, in Französisch-Äquatorialafrika als Missionsarzt tätig zu werden.

1912 wurde er als Arzt approbiert; im gleichen Jahr wurde ihm aufgrund seiner „anerkennenswerten wissenschaftlichen Leistungen“ der Titel eines Professors für Theologie verliehen. 1913 folgte seine medizinische Doktorarbeit: Die psychiatrische Beurteilung Jesu: Darstellung und Kritik.

1913 setzte Schweitzer sein Vorhaben in die Tat um und gründete am Ogooué, einem 1200 km langen Fluss in Gabun, das Urwaldhospital in Lambarene (französisch Lambaréné). Das Gebiet gehörte damals zu Französisch-Äquatorialafrika.

In seiner Rede zum 100. Todestag Johann Wolfgang von Goethes 1932 in Frankfurt am Main warnte Schweitzer vor den Gefahren des aufkommenden Nationalsozialismus.

In seiner erst 1954 gehaltenen Dankesrede zur Verleihung des Friedensnobelpreises von 1952 sprach sich Schweitzer deutlich für eine generelle Verwerfung von Krieg aus: „Krieg macht uns der Unmenschlichkeit schuldig“.
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Ernst Jessen
Am 19. April 1859 in Twedt bei Flensburg geboren, gestorben am 18. September 1933 in der Schweiz war ein deutscher Zahnarzt und Privatdozent.

Nach dem Abitur nahm er 1879 an der Universität Kiel das Studium der Medizin auf. 1880 wechselte er an die Universität Tübingen, wo er sich der Zahnmedizin zuwandte und erwarb 1884 die zahnärztliche Approbation. Im selben Jahr wurde er zum Dr. med. promoviert.

1887/1888 habilitierte er in Straßburg, wo er 1902 die vermutlich erste Schulzahnklinik der Welt gründete.

    • Jessen, Ernst (1927): The Development of Mouth Hygiene; What Does Dental Care at School Mean to Public Health? The Journal of the American Dental Association. 14(1): 162-4
    • Groß, Dominik (2018): Ernst Jessen – Begründer der Schulzahnpflege. Zahnärztliche Mitteilungen. 108(3): 84-6 [Volltext]
    • Dominik Groß (1999): 120 Jahre zahnärztliche Reihenuntersuchungen von Kindern. Die Anfänge der Schulzahnpflege in Deutschland: Eine Geschichte der Eigeninitiativen. ZWR. 108(9): 552-6

wikipedia.de

„Ding des Monats“: Hören Sie genau hin – Unser Auskultations-Übungsmodell

Als Studierende der Medizinischen Fakultät der Universität Münster haben Sie jetzt die Möglichkeit, Ihr Wissen und Ihre Fähigkeiten in der Auskultation zu verbessern, dank unseres neuen Auskultations-Übungsmodells!Auskultationsmodell_Nasco_Healthcare

Der Auskultations-Trainer von Nasco Healthcare Life/form mit SmartScope LF01142 ermöglicht Ihnen eine realistische und praxisnahe Übung in der Auskultation von Herz- und Lungentönen und umfasst:

  • Einen lebensgroßen Auskultations-Torso (1:1)
  • Eine Fernbedienung mit LCD-Display
  • Ein SmartScope mit Einzel-Kopfhörer und Dualbenutzer-Kopfhörer (um mit zwei Personen gleichzeitig abzuhören)
  • Einen Hartschalenkoffer für den sicheren Transport
  • Eine praktische, klappbare Sackkarre für den bequemen Transport des Geräts

Bitte beachten Sie, dass das Gerät recht sperrig ist (Gesamtgewicht: über 9 kg, Maße: 52x90x27 cm). Wir empfehlen daher, die Sackkarre zu verwenden, um das Gerät sicher zu transportieren. Diese wird für die Dauer der Ausleihe mit entliehen.

Die Ausleihe ist für zwei Wochen möglich, kann jedoch meist noch verlängert werden. Dieses Angebot steht exklusiv Ihnen als Angehörige der Medizinischen Fakultät zur Verfügung. Bitte beachten Sie, dass für die Ausleihe ein zusätzlicher Leihvertrag erforderlich ist, da es sich um ein hochpreisiges Übungsgerät handelt. Daher ist vorab eine Anfrage über unsere Mail-Adresse erforderlich: info.medibib@uni-muenster.de

Durch die kabellose Fernbedienung können verschiedene Herz- und Lungenerkrankungen ausgewählt werden, die dann durch das Modell simuliert werden. Indem Sie das SmartScope an verschiedene Stellen des Modells bewegen, können Sie die unterschiedlichen Herz- und Lungengeräusche hören und die Variationen der Geräusche an verschiedenen Stellen vergleichen. Dank der komplett kabellosen Bedienung kann die Simulation gesteuert werden, was genau der Situation an einem echten Patienten entspricht. Damit bietet das Auskultations-Übungsmodell eine flexible und realistische Übungsmöglichkeit für Sie.

Das Modell bietet zahlreiche Auskultationsmöglichkeiten: an fünf anterioren, zehn posterioren und zwei midaxillären Stellen können Lungengeräusche festgestellt werden, während an sechs anterioren Herzstellen die Auskultation geübt werden kann.

Es stehen folgende Herztöne zur Auswahl: Aorteninsuffizienz, Kammerseptumdefekt, Mesosystolischer Herzfehler, Mesosystolisches Klicken, Mitralklappenstenose, Normales Herzaktionsspiel, Offener Ductus arteriosus (Botalli-Ductus), Pansystolischer Herzfehler, Pulmonalstenose, S3 Galopp, S4 Galopp, Vorhofseptumdefekt.

Es stehen folgende Lungentöne zur Auswahl: Ägophonie, bronchiale Atmung, bronchovesikuläre Atmung, höhlenartiges/ kavernöses Geräusch, grobes Rasselgeräusch/ Knistern, inspiratorischer Stridor, Knisterrasseln, Lungenödem, monophonisches Pfeifen, Normale Lunge, Pektoriloquie/ Brustraum-Echolalie, Pfeifen, Pleurareiben/ Reibegeräusche, Rasselgeräusch/ Rhonchus, Säuglings-Atmung, Vesikuläratmen.

Um mehr über das Auskultations-Übungsmodell zu erfahren, schauen Sie sich das Produkt-Video der Firma Nasco Healthcare auf YouTube an!

Am Freitag, 03.10., dem Tag der Deutschen Einheit, ist die Medizin-Bibliothek geschlossen

Bitte denken Sie daran, dass die Medizin-Bibliothek, weitere Dezentrale Bibliotheken, als auch die ULB am Freitag, dem 3. Oktober (Tag der Deutschen Einheit) geschlossen bleiben.

Ab Samstag gelten die aktuellen Öffnungszeiten.

 

Änderung bei den Öffnungs- und Servicezeiten ab 29. September 2025

Änderung Öffnungszeiten ServicezeitenAb Montag, den 29. September 2025, wird statt studentischer Hilfskräfte ein Wachdienst in der Medizin-Bibliothek vor Ort sein. Damit ändern sich auch unsere Öffnungs- und Servicezeiten:

  • Montag – Donnerstag: 8:00 – 24:00 Uhr (Service bis 16:00 Uhr)
  • Freitag: 8:00 – 22:00 Uhr (Service bis 16:00 Uhr)
  • Samstag – Sonntag: 10:00 – 22:00 Uhr (servicefrei)

Was bedeutet servicefrei?
Die Bibliothek ist geöffnet, jedoch ausschließlich mit einem Wachdienst besetzt.
In dieser Zeit sind keine Ausleihen, Rückgaben, Abholung von Bestellungen möglich und keine telefonische Erreichbarkeit gegeben.

Neue Vorteile:
Das Kellergeschoss und das 1. OG bleiben künftig bis kurz vor Ende der Öffnungszeiten zugänglich.

Das „Paper of the Month“ 08/2025 geht an Michael Heming, Anna-Lena Börsch und Gerd Meyer zu Hörste von der Klinik für Neurologie

Für den Monat August 2025 geht das „Paper of the Month“ der Medizinischen Fakultät der Universität Münster an: Michael Heming, Anna-Lena Börsch und Gerd Meyer zu Hörste von der Klinik für Neurologie: Multi-omic identification of perineurial hyperplasia and lipid-associated nerve macrophages in human polyneuropathies. Nature Communications. 16(1).2025: 7872 [Volltext]

Polyneuropathien (PNP) gehören zu den häufigsten neurologischen Erkrankungen und führen zu fortschreitenden sensiblen und motorischen Ausfällen. Die Ursachen sind vielfältig und bleiben oft selbst nach Nervenbiopsien ungeklärt. Obwohl die Suralisbiopsie ein wichtiges diagnostisches Verfahren ist, wurde ihr molekulares Potenzial bislang nicht ausgeschöpft.

Mit modernster Einzelzell- und Raumtranskriptomik an Suralisbiopsien haben wir das bislang größte zelluläre Atlas menschlicher peripherer Nerven erstellt. Dabei wurden neue molekulare Marker von Schwann-Zellen und Perineurium identifiziert und krankheitsspezifische Veränderungen sichtbar. Besonders bei immunvermittelten PNP zeigte sich eine fokale Verdickung des Perineuriums, verbunden mit dem Signalstoff CXCL14, sowie eine Anreicherung von lipidassoziierten Makrophagen – ähnlich wie bei anderen lipidreichen Geweben. Damit erweisen sich PNP als „Pan-Nerven-Erkrankungen“, die nicht nur Nervenfasern, sondern auch deren Schutz- und Immunumgebung betreffen.

Diese Studie liefert wichtige Erkenntnisse zum Verständnis menschlicher Polyneuropathien und entschlüsselt Mechanismen mit diagnostischem und therapeutischem Potenzial. Die Charakterisierung zellulärer und molekularer Merkmale im Nervengewebe von Patienten eröffnet neue Wege zur Identifizierung behandelbarer Neuropathien und legt den Grundstein für die Entwicklung von Biomarkern.

Die bisherigen ausgezeichneten „Paper of the Month“ finden Sie hier.

Foto: MFM/Christian Albiker

Sterbehilfe: Medizinrechtler kritisiert Gesetzeslage

© Uni MS – Designservice

Im „Umdenken“–Podcast der Universität Münster kommen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus unterschiedlichen Disziplinen zu Wort. Sie berichten über ihre Forschungsschwerpunkte, aktuelle wissenschaftliche Erkenntnisse und ihre persönliche Motivation

In der neuesten Folge mit dem Medizinrechtler und Rechtsphilosophen Prof. Dr. Thomas Gutmann von der Universität Münster spricht dieser über Suizidassistenz, Palliativmedizin und Schwangerschaftsabbrüche.

Gutmann kritisiert die aktuelle Gesetzeslage zur sogenannten Suizidassistenz. „Der Kampf gegen die Sterbehilfe ist ein Ausläufer der christlichen Dominanz im deutschen Recht“, kritisiert der Wissenschaftler in der neuen Folge des „Umdenken“-Podcasts der Universität Münster. Angesichts der aus seiner Sicht „wenig liberalen Rechtslage“ und des gesetzgeberischen Stillstands liege „ein Fluch auf dem Bundestag“. Thomas Gutmann plädiert für ein „rechtssicheres Verfahren, in dem sich ein Arzt im Gespräch mit dem Sterbewilligen von der Freiwilligkeit seiner Entscheidung überzeugt“. Gleichwohl könne ärztliches Fachpersonal nicht zur Suizidassistenz verpflichtet werden.

Zum Hintergrund: 2020 hatte das Bundesverfassungsgericht das „Recht auf selbstbestimmtes Sterben“ formuliert und dem Gesetzgeber die Aufgabe gegeben, ein entsprechendes Gesetz auszuarbeiten. Drei Jahre später gab es allerdings im Bundestag für zwei Gesetzesentwürfe zur Neuregelung der Suizidassistenz keine Mehrheit – eine Einigung steht bis heute aus.

Positiv bewertet der Jurist dagegen die Entwicklung der Palliativmedizin in Deutschland. „Wir bekommen mittlerweile das Leiden vieler Patientinnen und Patienten in den Griff, und palliative Angebote stehen immer mehr Menschen zur Verfügung“, betont der Jurist.

Wiederum kritisch ordnet Thomas Gutmann den Paragrafen 218 des Strafgesetzbuches ein, der einen Schwangerschaftsabbruch grundsätzlich als rechtswidrig einstuft. Dies beruhe zum einen auf einem christlich geprägten „Embryonen-Fetischismus“, zum anderen auf Regelungen, die sich an überholten technischen und medizinischen Standards orientierten. Die Grundrechte der Frau würden nicht ausreichend berücksichtigt – häufig stehe allein der „heilige Embryo“ im Vordergrund.

Serviceeinschränkungen an den September-Wochenenden

An den folgenden Wochenenden im September kommt es zu Serviceeinschränkungen:

  • Samstag, 20.09. & Sonntag, 21.09.
  • Samstag, 27.09. & Sonntag, 28.09.

Die Bibliothek ist an diesen Tagen wie gewohnt von 10:00 – 24:00 Uhr geöffnet, allerdings servicefrei. Das bedeutet: keine Ausleihe, Neuausleihe, Bestellungen oder Rückgabe möglich. Auch telefonisch sind wir nicht erreichbar, da ausschließlich der Wachdienst im Haus ist.

Vielen Dank für Ihr Verständnis – und viel Erfolg beim Lernen!

Das „Paper of the Month“ 07/2025 geht an Daniel Münter und Kornelius Kerl von der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin -Pädiatrische Hämatologie und Onkologie-

Für den Monat Juli 2025 geht das „Paper of the Month“ der Medizinischen Fakultät der Universität Münster an: Daniel Münter und Kornelius Kerl von der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin -Pädiatrische Hämatologie und Onkologie-: Multiomic analysis uncovers a continuous spectrum of differentiation and Wnt-MDK-driven immune evasion in hepatoblastoma. Journal of Hepatology. 83(2).2025: 367-382 [Volltext]

Das Hepatoblastom ist ein pädiatrischer Lebertumor mit Wnt/β-Catenin-Mutationen. Bisher wurden diskrete Tumor-Subgruppen und Differenzierungsstadien mit Prognosebezug beschrieben. Die Mechanismen, die das Verhalten und die räumliche Anordnung von Immunzellen in der Tumormikroumgebung steuern, waren jedoch weitgehend unbekannt.

Die Studie zeigt ein kontinuierliches Spektrum von Differenzierungszuständen des Hepatoblastoms, einschließlich eines transitionalen ‚intermediären‘ Programms. Sie liefert räumliche Beweise für eine Immunflucht, bei der Immunzellen aus dem Tumorkern ausgeschlossen werden. Es wird ein neuer Mechanismus aufgedeckt, bei dem erhöhte Wnt-Signale die Expression von Midkine (MDK) in Tumorzellen steigern. Dieses MDK verändert nahegelegene Makrophagen und fördert einen anti-inflammatorischen, pro-fibrotischen Phänotyp, der zur Immunflucht beiträgt.

Die Arbeit identifiziert MDK als zentralen, tumorspezifischen Immunmodulator im Hepatoblastom und damit als neues, angreifbares Ziel für Therapien. Ein Eingriff in die Wnt-MDK-Achse könnte die Immunflucht umkehren oder reduzieren und bietet eine neue Therapiestrategie für diese Tumorentität.

Die bisherigen ausgezeichneten „Paper of the Month“ finden Sie hier.

Foto: MFM/Christian Albiker

Transkribus ScanTent – Professionelles Scannen mit dem Smartphone

© Transkribus

Ein ScanTent steht im Foyer der Medizin-Bibliothek zur Verfügung. Mithilfe des im europäischen READ-COOP-Projekt entwickelten Zelts kann eine professionelle Umgebung geschaffen werden, um mit dem eigenen Smartphone hochwertige Digitalisate zu erzeugen. Über die kostenfreie Android-App DocScan können die Digitalisate auf Wunsch direkt mit Transkribus verbunden werden, einer Plattform zur automatisierten Handschriftenerkennung.

  • Für Externe ohne Uni-Kennung frei nutzbar
  • Das bisheriges E-Scan-Gerät war nur mit USB-Stick nutzbar – mittlerweile eine überholte Technik

Weiterhin ein großer Erfolg: Unicef-Aktion „Dein Pfand rettet Leben“

Herr Dr. Nils Beese und Studierende Frau Selina Hal

Für die Besucher*innen der Medizin-Bibliothek ist es nichts Neues: seit mehr als einem Jahr steht gegenüber dem Bistro der Bibliothek eine blaue Tonne, in der Pfandflaschen und -dosen eingeworfen werden können.

Im Bistro selbst befindet sich zwar ein Getränkeautomat, allerdings kein Rücknahmeautomat für leere Getränkebehältnisse, was zur Folge hatte, dass in der gesamten Bibliothek allmorgendlich vor Öffnung selbiger Pfandflaschen und -dosen eingesammelt werden mussten.

Seinerzeit trat die Medizinstudierende Selina Hal an die Bibliotheksleitung heran mit dem Vorschlag die UNICEF-Aktion „Dein Pfand rettet Leben“ zu unterstützen. Die Bibliothek griff diese Idee auf, und seit dem 15. April vergangenen Jahres findet sich besagte Pfandtonne in der Bibliothek.

Und so kam April 2024 bis zum Ende des Jahres ein Betrag von 950 Euro zusammen. Und in diesem Jahr ist bereits bis Ende Juli auch schon ein Betrag von 942 Euro zusammengekommen, der an UNICEF, dem Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen, überwiesen wurde.

Nochmals dankt die Bibliothek Frau Hal und weiteren Mitstudierenden für die Idee und Umsetzung!