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Arbeitsbereich Neuromotorik und Training erhält „Collaboration Grant“

Die Collaboration Grants sind mit jeweils 80.000 Euro ausgestattet und werden zu je 50 Prozent von der Universität Münster und der Universität Twente für eine Laufzeit von zwölf Monaten finanziert. Unterstützt werden unter anderem Workshops zur Bildung neuer Konsortien oder Netzwerkveranstaltungen mit Industriepartnern und Unternehmen. Das Geld kann darüber hinaus für die Anschaffung neuer Ausrüstung und Forschungsinstrumente genutzt werden.

Titel: „Untersuchung des vibrotaktilen Cueings über Vibrationsstrümpfe in einer virtuellen Umgebung zur Linderung des „Freezings“ bei Parkinson-Patientinnen und -Patienten“

Projektteam: Prof. Dr. Claudia Voelcker-Rehage, Institut für Sportwissenschaft der WWU Münster, Prof. Dr. Ciska Heida, Biomedical Signals and Systems der Universität Twente

Der Gang von Parkinson-Patienten kann durch Freezing (=Einfrieren beim Gehen) gekennzeichnet sein und beeinträchtigt in hohem Maße die Mobilität. Medikamentöse Behandlungen sind bislang unzureichend. Eine wirkungsvolle Methode scheint das sogenannte Cueing zu sein. Dabei werden externe (rhythmische) zeitliche oder räumliche Reize (Cues) genutzt, eine Bewegung einzuleiten oder fortzusetzen. Besonders vielversprechend ist die Anwendung von vibrotaktilen Signalen: Wenn Freezing auftritt, erhält der Patient einen taktilen Reiz, zum Beispiel durch ein Vibrationselement, das am Knöchel getragen wird. Ein negativer Nebeneffekt kann die Verringerung der kognitiv-motorischen Leistungsfähigkeit sein. Im aktuellen Projekt untersucht das Team die Wirkung von vibrotaktilen Signalen auf die kognitiv-motorische Leistung im Alltag. Dies geschieht in einer virtuellen Realität, einem virtuellen Echtzeit-Ganganalysesystem (GRAIL). Ziel ist es, die Wirksamkeit von „vibrierenden Strümpfen“ in realitätsnahen Szenarien nachzuweisen – insbesondere im Vergleich zu anderen (visuellen oder auditiven) Cueing-Systemen. Langfristiges Ziel ist es, kommerzielle medizinische Anwendungen zu entwickeln.

Detailierte Informationen finden sich auf der WWU-Website